Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.73

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2.73  Philippus von Keurs, im Jahre 1537.

Es hat sich auch im Jahre 1537 zu Casses in Flandern ein gottesfürchtiger frommer Bruder, namens Philippus Keurs, seines Handwerks ein Schreiner, aufgehalten. Als er sich auch von der gegenwärtigen argen Welt abgesondert und auf den Kreuzesweg, welcher zum Reich Gottes führt, begeben hatte, so haben ihn die Diener dieser Welt (gleichwie auch seinen Herrn und Meister Jesum), gehasst, geschmäht und verfolgt, weshalb er endlich in die Hände der Tyrannen gefallen ist, welche ihn mit harter und schwerer Gefangenschaft unbarmherzig zugesetzt haben. Da er aber nicht auf beweglichen Sand, sondern auf den unbeweglichen Felsen gegründet war, so ist er im allem wie das durchläuterte Gold standhaft geblieben. Als er sich nun durch nichts von der Wahrheit abziehen lassen wollte, ist er daselbst vom Leben zum Tode verurteilt worden und hat also den Glauben der Wahrheit mit seinem Blute und Tode befestigt, und gleichwie er hier seines Herrn und Meisters Christi Leiden teilhaftig geworden ist, so wird er auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit sich sehr freuen und fröhlich sein und die Krone der ewigen Herrlichkeit empfangen und ewig genießen. (Abschrift aus einigen sehr alten Zeugnissen.)