Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.608

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2.608  Die letzten Worte, die Jakob von dem Wege geschrieben hat, nachdem er die Botschaft empfangen hatte, daß er sterben sollte.

Viel geistliche Weisheit und Trost durch den Heiligen Geist wünsche ich Gefangener um des Namens des Herrn willen allen meinen lieben Brüdern und Schwestern, insbesondere aber meinem lieben Weib und meinen lieben Kindern, die ich wert und lieb habe; doch soll der allmächtige Herr der Nächste sein, wie du selbst aus Gottes Wort unterrichtet bist. So schreibe ich nun dieses Wenige an dich, mein liebes Weib, die ich lieb habe, als einen Abschiedsbrief in dieser Welt. Gute Nacht, meine Geliebte; der Herr wolle deine Trübsal erleichtern und das meiner geliebtesten Schwester in dem Herrn, nämlich meiner Mutter. Ach, Mutter, sei getrost in dem Herrn; der Gott allen Trostes befreie dich von deiner Trübsal. Ferner Syntgen, Grietgen und Clarken, meine lieben Schwestern in dem Herrn, seid doch allezeit untereinander friedsam, und tröstet euch untereinander in der Liebe. Gute Nacht insgesamt; nun übergebe ich mein Leben um des Namens des Herrn willen. Geschrieben an dem Tage, als ich die Botschaft empfangen hatte, daß ich sterben sollte. Gute Nacht, meine älteste Tochter Tanneken und Grietgen (ach, möchte dich der Herr abholen) und Betgen, meine jüngste Tochter, gute Nacht.

Geschrieben in meinen Banden, von mir, deinem lieben Mann und Bruder in dem Herrn, Jakob von dem Wege.