Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.127

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2.127  Todesurteil über Jacob Claeß von Landsmeer.

Nachdem sich Jacob Claeß von Landsmeer zu der Lehre, Sekte und Ketzerei der Wiedertäufer begeben und sich wiedertaufen lassen, auch eine böse Lehre von den Sakramenten der heiligen Kirche, dem heiligen christlichen Glauben, den Verordnungen der heiligen christlichen Kirche führt, den geschriebenen Rechten und Befehlen der kaiserlichen Majestät unseres gnädigen Herrn zuwider, und überdies in seinem Irrtume und seiner Ketzerei hartnäckig verharrt, des Unterrichts ungeachtet, der ihm von dem wahren Glauben gegeben worden ist, so haben die Herren des Rates, nachdem sie die Anklage, welche der Herr Schultheiß von wegen der kaiserlichen Majestät gegen diesen vorgemeldeten Jacob Claeß eingebracht, sowie sein Bekenntnis und die Umstände der gemeldeten Sache genau erwogen, diesen vorgebuchten Jacob Claeß dahin verurteilt, dass er, nach den geschriebenen Befehlen, von dem Scharfrichter mit Feuer hingerichtet werden soll, auch weiter verordnet, dass seine Güter zum Nutzen der kaiserlichen Majestät, als Grafen von Holland, verfallen sein sollen. Solches ist bekannt gemacht und durch den Scharfrichter ins Werk gesetzt worden am 9. November des Jahres 1549, in Gegenwart des Schultheißen, Meister Henrich Dirks, Bürgermeister; Jan Willemß, Claes Meeuweß, Simon Claes Kops, Floris Martß, Jan Claeß von Hoppen und Henrich Janß Krook, Ratsherren.