Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.195

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2.195  Joos Kind, im Jahre 1553.

Ein Brief oder ein Bekenntnis des Joos Kind, welcher in Kortryk gefangen war und daselbst, um des Zeugnisses Jesu willen, sein Leben an einem Pfahle geendigt hat, im Jahre 1553, den Anfang des Jahres vom Neujahrstag an gerechnet.

Gnade und Friede von Gott, dem Vater, und unserm Herrn Jesu Christo sei mit euch; er wolle uns trösten und stärken mit seinem heiligen Geiste, damit wir gegen den Anlauf des Teufels bestehen mögen, der, wie Petrus sagt, wie ein brüllender Löwe umhergeht und sucht, welchen er verschlinge; ihm sollen wir mit festem Glauben Widerstand leisten. Darum wisst, liebe Freunde, daß ich einen solchen Streit gegen die Herren des Fleisches führe, denn sie setzen mir mit ihren Vernunftgründen zu und wollen mich von dem Gehorsam unseres lieben Herrn abziehen, obgleich ich nicht zweifle, daß mir der Herr beistehen wird; denn Gott, als er die Seinen tröstete, spricht durch den Propheten Jesaja: Und ob auch eine Mutter ihr Kindlein verließe, so will ich dich doch nicht verlassen, was der Herr an mir wunderbar erweist (ihn müssen alle Zungen loben); und wenn ich auch so viel Papier hätte, als ich jemals beschrieben habe, und mir auch die Zeit zum Schreiben zu Gebote stände, so könnte ich doch die Freude und den Trost, den ich in mir finde, damit nicht beschreiben, ja, meine Freude ist unaussprechlich.

Aber N. ist krank; er bittet, ihr wollt den Herrn ernstlich für ihn bitten, denn er ist bereit, ins Feuer zu gehen, aber den Feinden des Kreuzes kann er nicht Widerstand leisten, denn sie setzen ihm mit Vernunftschlüssen zu, gleichwie der Teufel, ihr Lehrmeister, viel Vernunft hat, was er auch an unserem Seligmacher bewiesen, als er ihm in der Wüste mit der Versuchung zusetzte, wie in dem Evangelium geschrieben steht; hat er nun aber an unserm Seligmacher seinen Verstand gebraucht, so bin ich nicht betrübt, obgleich es mich einen geringen Kampf kostet; denn, meine lieben Freunde, es wäre uns leicht, ihnen zu widerstehen, wenn sie nur Vernunftgründe gebrauchten, aber sie setzen einem mit Lügen zu, denn ihr Vater ist ein Lügner, gleichwie ihnen unser Seligmacher sagte; darum haben sie auch ihres Vaters Art an sich; dies haben sie zum Teil auch an mir erwiesen, was ich euch aber nicht erzählen kann, doch hoffe ich, der Herr wird mir so viel Gnade geben, daß ich ein wenig von dem Handel wider diese Fleischlichen schreiben kann.

Wisset deshalb, daß Ronse und Polet des Samstags Nachmittags zu mir in das Gefängnis kamen und mich zu sich entboten. Als ich zu ihnen kam, fragte ich, was ihr Begehren wäre. Sie sagten: Man wird dir dies sagen. Sie fragten mich nach meinem Alter. Ich antwortete: Das weiß ich nicht; wollt ihr sichere Nachricht darüber haben, so müsst ihr meine Mutter fragen. Ronse: Sage es uns so genau, als du es weißt. Joos: Zwischen zwanzig und dreißig Jahren; da schrieb ihr Schreiber nieder: zwischen dreißig und vierzig Jahren. Ronse: Wann hast du das letzte Mal gebeichtet? Joos: Warum fragst du darnach? Ronse: Ich wollte es gerne wissen. Joos: Ihr habt mich nicht gefangen nehmen lassen; ihr wisst wohl, wie es um mich steht. Antwort: Wir wissen es. Joos: Von wem seid ihr, oder in wessen Namen seid ihr zu mir gekommen? Antwort: Von Gottes wegen. Joos: Das glaube ich nicht. Frage: Warum? Joos: Weil ihr mich gefangen habt, um zu erfahren, wie es mit mir bestellt sei; alle aber, die der Herr ausgesandt hat, um zu predigen, haben niemanden ins Gefängnis werfen lassen, denn als er sie aussandte, befahl er ihnen, sie sollten, wohin sie kämen und man sie nicht aufnehmen wollte, den Staub von ihren Füßen schütteln und davon gehen. Polet: Du hast ja gelesen, daß Paulus einige dem Teufel übergeben habe. Joos: Beweist mir, wo sie Paulus habe ins Gefängnis geführt. Polet: Ich weiß es nicht. Warum untersteht ihr euch denn, jemanden die Schriften anzuführen, die ihr selbst nicht versteht? Ja, überdies jemanden zu fangen, um ihn zu eurem Glauben zu bringen, wenn auch euer Glaube gut wäre; wiewohl ich nicht dafür halte, daß er gut sei, denn ich bin nicht der Meinung, daß ihr von Gott seid. Frage: Warum? Joos: Weil der Herr sagt: Ich will Gehorsam und kein Opfer, und weil ihr ihm nicht gehorsam seid? Worin? Joos: Weil Christus befohlen, daß man den Verirrten den rechten Weg zeigen soll; nun sagt ihr, ich sei verirrt; warum habt ihr mich denn nicht zurechtgewiesen, während ich doch nichts anderes suche als das Recht? Antwort: Darum sind wir gekommen. Joos: Dann hättet ihr dahin kommen sollen, wo ich wohnte. Antwort: Wir wussten nicht, wo du wohntest. Joos: Ihr wusstet aber doch den Amtmann zu senden. Antwort: Wärest du ein gutes Schaf gewesen, so wäre dies nicht nötig gewesen. Joos: Jesus verließ die neunundneunzig und ging hin, das Verlorene zu suchen. Darauf sagte Ronse: Hältst du nicht dafür, daß ich von unserm heiligen Vater, dem Papste, eingesetzt und unser gnädiger Herr, der Kaiser, zu deinem Obersten verordnet sei? Joos: Ich erkenne keinen Obersten als Christum. Frage: Hälst du denn den Kaiser für nichts? Ich sagte: Ich wäre damit wohl zufrieden, daß er mein Oberster wäre nach dem Fleische. Hierauf schrieben sie nieder, daß ich keinen Obersten erkennen würde nach dem Geiste als Christum, den Kaiser aber nach dem Fleische. Dann sagte Ronse: Wann hast du zuletzt gebeichtet, sage mir doch das? Joos: Hierüber begehre ich nichts mit euch zu reden. Frage: Warum? Joos: Vor den Herren im ganzen Rate will ich reden. Da wird es dich, sagten sie, daß Leben kosten, wenn du dergleichen Reden vorbringen wirst. Sage mir, sagte er, was hältst du von der Kindertaufe? Da wurde ich getrieben zu reden und sagte ihnen: Nichts. Ronse: Ja was hältst du denn für eine Taufe? Joos: Ich weiß nur von meinem Glauben und einer Taufe. Ronse: Wie lange ist es, daß du getauft worden bist? Joos: Ungefähr ein halbes Jahr; solches schrieben sie auf. Frage: Was hälst du von der römischen Kirche? Joos: Ich halte ganz und gar nichts von alledem, was sie hält; solches wurde auch aufgeschrieben. Sie fragten mich viel, daß ich ihnen sagte: Ich habe meinen Glauben ohne Scheu bekannt, und bin bereit, für denselben lebendig ins Feuer zu gehen; darum seid ihr damit zufrieden, daß ihr meinen Glauben wisst. Hiernach fragten sie noch sehr vieles. Ich sagte: Geht von mir, ich halte euch für Feinde des Kreuzes Christi; darum geht von mir, denn ihr wisst meinen Glaubensgrund, welchen ich euch offenherzig bekannt habe; darum tut mit nur wie es euch wohlgefällt, denn diese Glieder besitze ich durch des Herrn Gnade und bin auch bereit, dieselben durch des Herrn Gnade abzulegen, ja, sie für seine heilige Ehre dahinzugeben. Sie redeten vieles; aber ich sagte: Geht von mir und kommt nicht wieder zu mir, denn ihr widersteht Gott. Fürchtet ihr den Herrn nicht? Betrachtet was da steht, Mt 13, von dem Unkraute des Ackers; weil ihr nun sagt, daß ich böse sei, so hat der Herr geboten, daß man es bis zur Ernte aufwachsen lassen soll. Antwort: Sollten wir es aufwachsen lassen, ihr würdet uns alle verderben. Polet: Sagt nicht Augustinus Joos: Redet nicht von Augustinus, denn ich kenne ihn nicht; ich halte keine Lehre, als die der Apostel, Propheten und die Worte, welcher unser Seligmacher von dem hohen Himmel, aus dem Munde seines himmlischen Vaters, mitgebracht und mit seinem teuren Blute versiegelt hat; für diese begehre ich ins Feuer zu gehen; Augustinus aber, Gregorius und Ambrosius kenne ich nicht. Ronse: Glaubst du aber nicht, daß unser gesegneter Seligmacher unter dem heiligen Sakramente ruht? Joos: Das glaube ich nicht. Ronse: Wo ist er denn? Joos: Zur rechten Hand seines himmlischen Vaters, und er wird endlich in der Herrlichkeit seines Vaters herabkommen, die Lebendigen und die Toten zu richten; fürchtet dieses strenge Gericht; bessert euch und tut Säcke an und härene Kleider; tut Buße und geht zu dem Volke, das ihr eurem falschen Gottesdienst nachlaufen macht; warnt es, denn ihr ermordet ihre Seele, und sagt doch, ihr habt den Schlüssel des Himmelreichs von Petri Zeit an, und daß derselbe allezeit bei euch geblieben sei. Christus sagt wohl recht, daß ihr den Schlüssel habt, und daß ihr selbst nicht hineinkommt und auch diejenigen hindert, die gerne hinein wollen. Ronse: Wer hat dich getauft? Hat dich Gelis, der Täufer, getauft? Joos: Ihr wisst meine Umstände, seid damit zufrieden. Polet: Es war Adam Pastor. Ronse: Oder David Joris. Ich schwieg. Ronse: Joos, sage mir, welche waren deine Gevatter? Joos: Ich weiß von keinen Gevattern. Ronse: Deine Zeugen? Joos: Ich habe euch gesagt, daß es geschehen sei; darum seid damit zufrieden, denn ich habe ein solches Vertrauen zum Herrn, daß ich hoffe, er werde die Türe meines Mundes bewahren, daß ich euch nichts sagen werde, wenn ihr mich auch in Stücke zerreißen würdet; sie fragten mich außerdem noch um sehr vieles; ich sagte: Geht von mir, denn ihr seid nicht von Gott. Antwort: Wir sind. Joos: Hinweg, hinweg, geht von mir, geht von mir und kommt nicht wieder zu mir. Es hat sich dort noch mehr zugetragen, was aber zu weitläufig ist zu beschreiben. Zuletzt gingen sie fort und ich wurde wieder in mein voriges Gefängnis gebracht.

Den Sonntag wurde ich auf das Rathaus gebracht, wo der Rat (de Wet) versammelt war; außer diesem waren Salome und Meister Cornelius, der Diakon von Kestenne, Ronse und Polet gegenwärtig; ich wurde in die Mitte gesetzt, wohl gebunden und von zwei Bütteln gehalten. Ich sagte: Meine Herren, was ist euer Begehren? Ronse: Das wird man dir sagen. Da las man mein Glaubensbekenntnis vor, das sie im Gefängnis geschrieben hatten, und fragte mich, ob ich noch so gesinnt wäre; ich erwiderte: Ja, ich bin noch bereit, dafür ins Feuer zu gehen. Ronse fragte, ob ich nicht glaubte, daß Christus von Maria sein Fleisch angenommen hätte? Ich sagte: Nein. Da schien es, als wollte Meister Cornelius in Ohnmacht fallen, er redete und quälte sich sehr; auch waren sie alle sehr entrüstet, und es wurde ein wenig davon gehandelt, aber sie bliesen den Ratsherrn ihr Gift gleichwie die Drachen ein; ein jeder unterrichtete einen Ratsherrn und sie sagten: Es steht wohl so geschrieben, aber er hat den Verstand nicht, die Schrift will verstanden sein; sie brachten auch von weitem viele vernünftige Schlussreden bei, steckten den Herren die Ohren voll und richteten viele vernünftige Fragen an mich. Ich sagte: Ich habe meinen Glauben bekannt, seid damit zufrieden, und ich bitte euch, nicht als ob ich dessen würdig wäre, sondern durch das rote Blut unseres lieben Herrn, lasst mich in Ruhe; ihr habt meinen Glauben und auch mich hier in euren Händen, seid damit zufrieden, tut, was euch gefällt. Da fragte Ronse, ob ich niemals dabei gewesen wäre und beschwor mich dreimal bei meiner Taufe, daß ich sagen sollte, wer dabei gewesen wäre. Ich entgegnete, daß ich ihm nicht ein Wort sagen würde. Ronse: Du hast deine Taufe verleugnet, solches wird dir Menno nicht wohl aufnehmen. Joos: Ich kenne meinen Glauben und meine Taufe, aber mit deiner Beschwörung habe ich nichts zu tun, daran erkenne ich, daß ihr Zauberer seid. Da sagte Polet: Man mag wohl schwören. Joos: Lies Mt 5, ob er nicht verbietet, auf irgendeine Weise zu schwören; sie sagten: Nein. Ich sagte: Ja. Da sah Polet in eine Bibel, die sie mitgebracht hatten; es war ein großes Buch, und es stand darin, wie ich gesagt hatte. Da sagte Cornelius: Diese Bibel ist falsch, in unserer lateinischen Bibel steht es anders. Joos: Bringt euer falsches zu mir; warum sagt ihr, daß sie verfälscht sei, sie ist doch für gültig erklärt, lasst sie denn für gültig erklärt sein und durchsucht sie. Antwort: Ich habe sie nicht durchsucht. Joos: Jemand von den Gelehrten zu Löwen? Da sagte Ronse Cornelius Roose etwas leise und sodann laut ins Ohr: Es ist wahr, sie sind durchsucht worden und waren gut, aber der Drucker hatte einen Knaben, der sie in der Zeit falsch druckte, als Meister in der Stadt war. Ronse fragte mich, woher es käme, daß ich so leicht jemandem glaubte, den ich vielleicht nicht mehr sehen würde, und mich von ihm taufen ließe, und warum ich ihnen nicht glauben wollte, die ich täglich sähe, ja, ihnen, die gegenwärtig wären und mich dieses Mal und auch schon früher, wie sie sagten, unterrichtet hätten; warum ich ihm, meinem Pfarrer nicht glauben wollte, der täglich das Evangelium predigte? Hierauf antwortete ich: Weil er ein Lügner ist, und weil ich ihn predigen hörte, daß man nirgends geschrieben finde, daß Maria eine Mutter und Jungfrau gewesen sei; aber (weil er sagte), weil es die Kirche lehrte, darum müsse man es glauben. So (sagte ich) will ich ihm nicht glauben, denn ich habe beim Matthäus, Jesaja und an mehreren anderen Stellen das Gegenteil gelesen. Da ich nun die Lügen aus deinem Munde gehört habe, so habe ich nachher weder dich noch einen andern gehört, hoffe auch durch des Herrn Gnade euch nicht mehr zu hören. Er sagte: Nein; ich entgegnete: Ja, und ich biete meinen Leib zur Folter gegen den deinen an; aber hierzu hatte er keine Lust und sagte: Sollte man nicht auf der Folter? Ronse: Du bekennst, daß unsere Kirche nicht gut sei, weil wir nicht unsträflich sind, bist du denn unsträflich? Es sind unter deinem Volke Totschläger, weil man ihnen nicht hat glauben, ja, ihrer Lehre nicht hat anhängen wollen. Joos: Hast du solches an mir gesehen, oder sonst etwas wahrgenommen, das sich nicht geziemt? Ich bin hier in der Richter Hände, daß sie mich darüber strafen. Ronse: Wir wissen dergleichen von dir nicht. Joos: Darum sagt mir nicht, was ein anderer tut und haltet mich (um dessen willen, was ein anderer tut) nicht für böse; der eine soll des anderen Last nicht tragen, ihr nicht die meine und ich nicht die eure; die Seele, die sündigt, soll sterben. Sie sagten auch noch viel mehr, das nicht der Mühe wert ist, niederzuschreiben. Ferner sagten sie, daß Christus gesagt habe: Auf Moses Stuhl sitzen die Pharisäer und Schriftgelehrten, und uns geboten habe, nach ihrem Gebote, aber nicht nach ihren Werken zu tun; darum (sagten sie) tue, was wir dir raten, aber nicht nach unsern Werken, denn Christus lehrt solches. Joos: Von welchen sagt Christus, daß sie auf Moses Stuhl gesessen hätten? Antwort: Von den Pharisäern. Joos: Redet diese Schrift von euch? Antwort: Ja. Joos: So bekennt ihr, daß ihr von ihrem Geschlechte seid? Da fragte mich Cornelius, der Pfarrpfaffe, warum ich nicht an ein einziges Stück der römischen Kirche glaubte. Ich sagte ja, Christus sei gekreuzigt worden, solches glaubte die römische Kirche auch, und solches sei ja ein Punkt, warum ich glaubte, daß das Evangelium des Matthäus ein Evangelium sei, solches stände nirgends geschrieben, und er wollte mir beweisen, Paulus habe vor den Evangelisten geschrieben. Hierauf entgegnete ich: Beweist es mir, daß Paulus vor Matthäus geschrieben habe. Cornelius: Was hast du damit zu schaffen? Joos: Sollte ich nichts damit zu schaffen haben? Es gilt mir ja, wie ihr sagt, Leib und Seele. Cornelius: Er ist überwunden. Joos: Schweigt, denn ihr seid nicht wert, daß man mit euch redet und seht zu, daß ihr mir nicht nachsagt, ihr hättet mich überwunden, oder ich hätte den Teufel in mir, oder verdammt mich unter dem einfältigen Volke und verführt damit noch mehr. Da sagte Ronse: Du bist verdammt, wenn du so bleibst. Joos: Warum? Ronse: Weil du nicht glaubst. Joos: Ich glaube und stehe so fest auf meinem Glauben, daß ich lieber ins Feuer gehen, als einen Punkt übertreten wollte; es kam noch manches vor, was ich, um nicht weitläufig zu werden, übergehen will. Zuletzt wurde ich wieder ins Gefängnis geführt und es wurden mir zwei Bande angelegt. Ich sagte: Ich bin nicht nur bereit mich in Bande schließen zu lassen, sondern auch des schmählichsten Todes um des Herrn Namen willen zu sterben. Polet kam Mittags mit dem Fettverkäufer und fragte, wie es um mich stände; ich entgegnete: Es hat noch niemals so wohl gestanden, und ich habe deshalb den Herrn gelobt. Sie sagten, daß sie darüber sehr erfreut wären. Dann sagte Polet: Joos, sollte wohl eure Kirche und eure Sache gut sein? Die Deutschen haben eine Gemeinde und die Englischen haben eine Gemeinde, aber wo sind die Glieder eurer Gemeinde, ihr seid keine besondere Kirche? Laß hören, ob ihr auch ein Häuflein seid und wer eure Mitglieder sind; worauf ich fünf oder sechs Mal ausrief: Weicht, ihr Teufel, hinter mich, worauf sie beide fortliefen. Ich rief ihnen nach: Jetzt redet ihr, aber im Gerichte wird ein anderer reden; nach einer Zeit habe ich sie nicht wieder gesehen. Ich habe vernommen, daß ich sehr gepeinigt werden soll, denn sie hoffen von mir alle Umstände zu erfahren; aber ich habe das Vertrauen zu Gott, er werde meinen Mund bewahren. Darum bittet den Herrn für mich, daß er mir beistehen wolle, denn sie dürsten nach vielem Blute; doch können sie nicht mehr tun, als ihnen der Herr zulässt. Darum befehle ich mich in des Herrn Hände, und was ihr im Widerspruche mit diesem Briefe sagen hört, haltet für Lügen. Zum Zeichen der Wahrheit hoffe ich diesen Brief mit meinem Blut zu versiegeln. Dazu gebe Gott seine Gnade, damit sein Name dadurch gepriesen werden möge.