Im Jahre 1576, zur Zeit des spanischen Aufruhrs (welcher den 4. November stattfand), hat zu Antwerpen ein frommer, gottesfürchtiger Bruder, genannt Lorenz, der Schuhmacher, um keiner andern Ursache willen gefangen gesessen, als weil er der Welt mit ihrer falschen, erdachten Bosheit (wozu sie übergeben ist) nicht folgen wollte, sondern dieselbe verließ um mit dem Volke Gottes ein göttliches Leben zu führen und Christo in der Wiedergeburt nachzufolgen suchte. Darum ist er von den Feinden der Wahrheit (nämlich von den blutdürstigen Papisten) gefangen und mit großer und grausamer Pein geplagt worden. Sie haben ihn so unchristlich und tyrannisch gepeinigt, daß sein Körper sehr stark gelitten hatte. Als nun in dem spanischen Aufruhr die Gefängnisse geöffnet wurden sind und die Gefangenen entlaufen waren, sagte der Stockmeister zu ihm: Lorenz, lauf auch heraus; er aber gab zur Antwort: Wohin soll ich laufen, ich bin so zugerichtet, daß ich mein Brot nicht verdienen kann. Als er nun sitzen blieb, hat er (nachdem der spanische Tumult gestillt war) an gemeldetem Orte den wahren Glauben mit seinem Tode und Blute befestiget. Darum wird er in der herrlichen Wiederkunft Christi vom Himmel eine herrliche Krone empfangen, die ihm von Niemanden in Ewigkeit genommen werden wird, und also ist er mit Christo in die Gleichheit seines Todes gepflanzt, und wird der herrlichen Auferstehung mit ihm in der Ewigkeit teilhaftig werden.