Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.65

Zum Inhaltsverzeichnis

2.65  Sieben Brüder, im Jahre 1536.

In diesem Jahre sind auch sieben Brüder, mit Namen Hans Beck, Wahlfahrt Schneider, Christian Alzeiter, Balthasar Gesel, Wohlfahrt aus Getzenberg, Hans Maurer und Peter Kraneweter aus Gosedaum in Etschland gefänglich abgeführt worden; man hat mit ihnen vorgenommen und gehandelt, um sie zu überwinden und zum Abfalle zu bringen, als sie aber ihnen nichts abgewinnen konnten, weil sie bei der Wahrheit und ihrem Glauben standhaft blieben, so haben sie die Pilatuskinder zum Tode verurteilt, welche sie, nach dem Rate der Hohenpriester, dem Scharfrichter übergaben; derselbe musste nun die Sache zu Ende bringen. Also sind sie von diesem Leben zum Tode gebracht worden, sie haben das Volk gewaltig zur Buße angemahnt und bewiesen, dass dieses die göttliche Wahrheit sei, und dass keine unreinen, trägen oder unachtsamen Herzen in der Probe bestehen könnten. Wohlfahrt war einmal abgefallen und hat nach der Gottlosen Begehren getan, hat aber nachher solches wieder beklagt und beweint; als er nach einigen Tagen abermals berufen ward, hat er den Herrn wieder bekannt und gesagt, der Teufel hätte ihn dazu verführt, dass er gegen Gott getan hätte; hierauf hat man ihn abermals zu den andern in den Turm geführt und hat auch mit den andern den Tod standhaft erlitten. Also haben sie sämtlich zu Gosedaum die Wahrheit mit ihrem Blute bezeugt.