Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.166

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2.166  Noch ein Brief von Lysken an ihren Mann geschrieben.

Die unbegrenzte Gnade Gottes sei allezeit mit uns beiden, die Liebe des Sohnes mit seiner unergründlichen Barmherzigkeit, und die Freude des Heiligen Geistes sei mit uns bis in Ewigkeit, Amen. Demselben, welcher uns von den Toten wiedergeboren hat, sei Preis von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen.

Ich wünsche uns beiden den gekreuzigten Jesum zum Beschützer und Erhalter unserer Seelen; derselbe wolle uns in aller Gerechtigkeit, Heiligkeit und Wahrheit bis ans Ende bewahren.

Er wird uns auch als seine Söhne und Töchter, ja als seinen Augapfel bewahren; wenn wir anders das angefangene Wesen bis ans Ende festbehalten. Darum laß uns Ihm vertrauen, so wird Er uns in Ewigkeit nicht verlassen, sondern uns bewahren, wie Er den Seinen von Anfang der Welt her getan hat, und wird uns keine andere Versuchung überfallen lassen, als die menschlich ist.

Der Herr ist getreu, sagt Paulus, der wird uns nicht über unser Vermögen versucht werden lassen. Dank sei Gott, dem Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns tüchtig gemacht hat, um seines Namens willen ein kurzes und geringes Leiden zu ertragen, durch die schönen Verheißungen, die Er uns nebst allen, die in seiner Lehre standhaft bleiben, gegeben hat; wir werden hier ein wenig gestäupt, aber viel Gutes wird uns widerfahren.

Mein herzlich geliebter Mann im Herrn, du hast zum Teil schon eine Versuchung ausgestanden, in welcher Versuchung du standhaft geblieben bist; dem Herrn sei ewig Lob und Preis für seine große Gnade. Ich bitte den Herrn darum mit Weinen, dass Er mich auch tüchtig machen wolle, um seines Namens willen zu leiden, denn alle auserwählten Schafe hat Er hierzu ersehen, indem Er sie aus den Menschen zu Erstlingen Gottes erkauft hat. Ja, wir wissen, wie Paulus sagt, dass, wenn wir mit leiden, wir auch mit herrschen werden; sterben wir aber mit, so werden wir auch mit leben. Darum laß uns die Züchtigung des Herrn nicht verachten, denn diejenigen, die Er lieb hat, züchtigt Er, und stäupt einen jeden Sohn, den er aufnimmt, wie Paulus meldet. Hiermit will ich dich dem Herrn anbefehlen und dem Worte seiner Gnade und Herrlichkeit, wodurch Er uns verherrlichen wird, wenn wir anders dabei ans Ende verharren. Die Gnade des Herrn sei mit uns.