Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 3.30

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3.30  Ully Schedme, mit dem Zunamen Schneider, im Jahre 1639.

Das von den Verfolgern angefachte Feuer brannte damals fort, und ihr rasender Zorn ließ nicht nach, bis sie auch eines eifrigen und gottesfürchtigen Vorstehers der Gemeinde habhaft wurden, genannt Ully Schedme, mit dem Zunamen Schneider und aus dem Hirschstalle im Amte Wadischwil gebürtig.

Diesem hat man im Gefängnis viel Verdruss und Leid angetan, um ihn zum gemeinen Kirchengang zu bewegen, und ihn von den Seinen, zu welchen er bis dahin Zugang gehabt hatte, abwendig zu machen. Als er aber nicht darein willigen konnte und die Zeit verlief, erkrankte er in Folge des schlechten Unterhaltes und anderer erlittenen Widerwärtigkeiten allmählich, bis endlich seine Seele vom Leibe schied; er ist also um seiner Treue willen, durch den natürlichen Tod ein Erbe des ewigen und seligen Lebens geworden, welchen vollkommenen Besitz der Herr am jüngsten Tage allen denen verleihen und mitteilen wird, die ihm treulich und standhaft gedient haben. M. Meylis Buch, Blatt 6 B, Num. 4.