Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.34

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2.34  Wolfgang Brand-Huber, Hans Niedermair, nebst andern, ungefähr siebzig, 1529.

Die Brüder Wolfgang Brand-Huber von Passau und Hans von Niedermair, beide Diener des Wortes und des Evangeliums Christi, sind im Jahre 1529 zu Linz, an der Gims gelegen, um der göttlichen Wahrheit willen, nebst vielen Frommen, zum Feuer, Wasser und Schwerte verurteilt worden, welches Gericht auch an ihnen und siebzig andern Personen vollzogen worden ist. Unter andern ist auch Peter Riedemann von Hirschberg, der im Jahre 1529 auf St. Andreasabend zu Gmünd gefangen genommen ist, obgleich er in der höchsten Todesangst auf allerlei Weise versucht wurde, dennoch treu und standhaft geblieben, so dass er zuletzt durch göttliche Fügung, nachdem er drei Jahre gefangen gesessen, wieder befreit worden.

Von diesem Wolfgang Brand-Huber sind in der Gemeinde noch Schriften vorhanden, worin er die christliche Gemeinschaft treulich unterrichtet und insbesondere gelehrt hat, dass man in allem, das nicht gegen Gott streite, der Obrigkeit gehorchen und untertänig sein müsse; auch hat er die rechte Taufe Christi und das wahre Abendmahl des Herrn sehr hoch gehalten, dagegen aber die Kindertaufe, das Sakrament und andere antichristliche Gräuel und Verfluchungen verworfen, wie seine Schriften, welche noch vorhanden sind, beweisen.