Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.14

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2.14  Johann Walen mit zweien seiner Mitbrüder, 1527.

Im Jahre 1527 hat ein getreuer Bruder, genannt Johann Walen gelebt, welcher mit zweien seiner Mitbrüder in Wasserland auf Crommenicsdyk wohnte. Diese drei sind mit einander um des Zeugnisses Jesu Christi willen von den blutdürstigen Papisten gefänglich nach Haarlem geführt und nach einer kurzen Zeit von da nach Grafenhaag gesandt worden, wo man sie sehr streng verhört und untersucht hat; doch haben sie in dem Verhöre durch die Kraft des Allerhöchsten, womit sie ausgerüstet waren, in Geduld widerstanden und dadurch alle ihre Untersucher und Peiniger, samt der Welt und allem, was man mit Augen sehen kann, durch den Glauben tapfer überwunden. Deshalb sind sie von dem Herrn der Finsternis an dem bezeichneten Orte zu einem solchen unmenschlichen und tyrannischen Tode verurteilt worden, wie gleich folgen soll. Man hat sie nämlich in Ketten an Pfahle geschlossen und sie dann mit einem Feuer umringt, sie so langsam gebraten, bis man hat das Mark aus den Beinen durch die Schenkel hat herausdringen sehen; in dieser Weise sind sie von unter herauf gebraten worden, bis der Tod erfolgt ist. Nachdem sie gestorben, hat man noch von ihren Leibern Kleider in Stücken abgerissen, an welchen man noch erkennen konnte, von welcher Farbe das Tuch gewesen. Weil sie nun dieses alles um des Namens Jesu und des Wortes Gottes willen und nicht wegen einer begangenen Missetat erlitten haben, sondern lediglich um den festen Grund der Wahrheit vor diesem falschen und ehebrecherischen Geschlechte zu bezeugen und zu bekennen, so wird der Sohn Gottes, wenn er in seiner Herrlichkeit erscheinen wird, sich ihrer auch nicht schämen, sondern sie vor seinem Vater und seinen auserwählten Engeln bekennen und sie mit ewiger Herrlichkeit im Himmel krönen.