Die liebliche und gesegnete Landschaft Flandern war in und um das Jahr 1569 wie eine grausame Mordgrube, worin man sich nicht scheute, die auserwählten Freunde und Nachfolger Jesu Christi vom Leben zum Tode zu bringen, ja, auf die allergrausamste und schrecklichste Weise, nämlich mit Feuer und Flammen, ihres Lebens zu berauben, und das zum Jammer und Herzeleid vieler, die damals lebten und solches mit weinenden Augen angesehen haben.
Dieses ist unter vielen andern an zwei tapferen Helden und Kämpfern Jesu Christi zu ersehen, von denen der eine Jakob de Roore, oder der Kerzenmacher genannt wurde; derselbe war Lehrer unter der Gemeinde, ein sehr gottesfürchtiger, verständiger freundlicher und wohlberedter Mann, der sich nicht gefürchtet hat, die Herde Jesu mit Gefahr seines Lebens auf die grüne Weide der wahren evangelischen Lehre, wiewohl in Büschen und Wildnissen, zu leiten und zu weiden; der andere wurde Hermann von Blekwyk genannt, welcher zwar nur ein Mitglied, doch gleichwohl von keinen geringen oder schlechten Gaben gewesen.
Diese wurden zu Brügge, welches eine von den Städten in Flandern ist, gefänglich eingebracht, wo sie viele harte und schwere Marter und Anfechtungen von den Papisten ausgestanden haben, welche sie vom Glauben abzubringen suchten.
Weil sie aber auf den unbeweglichen Eckstein Christum Jesum gegründet waren, so ist ihr Glaubensgebäude auch unerschütterlich geblieben, sodass sie keineswegs bewegt oder davon abfällig gemacht werden konnten.
Deshalb hat die Obrigkeit dieses Ortes, durch die römischgenannten Geistlichen angetrieben, ihnen das Urteil gefällt, und sie beide zum Tode verurteilt, daß sie nämlich mit brennendem Feuer hingerichtet und an Pfählen zu Asche verbrannt werden sollten, welches Urteil auch an ihnen den 10. Juni 1569 vollzogen ist. Darüber ist dieser Vers gemacht:
Den 10. Juni 1569,
Hat beides, Jakob und Hermann, sein Leben einträchtig
Zu Brügge gegeben zum Opfer im Brand,
Da sie der Welt Gottes Wort freudig bekannt.
Von diesen beiden aufgeopferten Kindern Gottes sind noch zwei Disputationen vorhanden, welche ein Mönch, Bruder Cornelius genannt, an jenem Orte mit ihnen gehalten hat, welche wegen der klugen, verständigen und vorsichtigen Antworten dieser zwei Freunde wohl wert sind, hier beigefügt zu werden.