Um das Jahr 1585 sind zu St. Veit, im Lützenburger Lande gelegen, drei Frauenspersonen in Verhaft genommen worden, welche man aus dem Dorf Neustadt brachte. Unter denselben war eine Mutter und eine Tochter, die Mutter wurde Anneken Botson, ihre Tochter Janneken Botson, die andere Frauensperson aber Maeyken Pieters genannt. Sie waren alle drei schlichte gottesfürchtige Leute, welche das Papsttum verlassen und durch Gottes Gnade zu dem Gehorsam des heiligen Evangeliums sich begeben hatten. Dieses konnten die Pfaffen nicht ertragen, sondern beneideten sie, und gaben diese Leute bei der Obrigkeit an; deshalb sind sie gefänglich eingezogen und zu St. Veit, wie gemeldet ist, eingesetzt worden. Sie saßen auch dort nicht lange, sondern wurden sofort über ihren Glauben verhört, welchen sie wohlgemut in der Einfalt bekannten und auch standhaft dabei blieben, wiewohl man es auf mancherlei Weise mit ihnen versuchte, sie zum Widerruf der Wahrheit zu bringen; weil sie ihnen aber nichts abgewinnen konnten, so sind sie verurteilt worden zu Pulver verbrannt zu werden. Sie gingen aber wie unschuldige Schlachtschafe zum Opferplatz und sind wohlgemut gestorben, und haben ihren Leib dem Herrn zum Opfer aufgeopfert.