Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.597

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2.597  Michael von Brüssel und Barberken, sein Weib, im Jahre 1573.

Um das Jahr 1573 sind zu Gent in Flandern Michael von Brüssel und Barberken, sein Weib, um des Zeugnisses Jesu Christi willen, verhaftet worden. Diese, weil sie nicht von der Welt, sondern von Gott aus der Welt erwählt waren, sind darum von der Welt (die allein das Ihre liebt), gehasst, verfolgt und zertreten worden; sie haben sich aber, als kluge Bauleute auf den Eckstein Christum Jesum gegründet, welcher mächtig genug gewesen ist, ihren Schatz bis auf den Tag ihrer Erlösung zu bewahren. Deshalb sind sie (nach mancherlei Versuchung und Prüfung ihres Glaubens) von den verblendeten und wider Gott streitenden Papisten nicht wegen irgendeiner Missetat, sondern allein, weil sie der Wahrheit Jesu Christi gehorsam waren, vom Leben zum Tode verurteilt worden. Michael von Brüssel ist auf dem Freitagsmarkte verbrannt, Baberken aber, sein Weib, in des Grafen Schloss mit dem Schwerte enthauptet worden. Also sind sie ihrem Erlöser und Seligmacher bis in den Tod getreu geblieben; darum werden sie auch ein ewiges und herrliches Reich und eine schöne Krone von der Hand des Herrn empfangen, die ihnen von niemandem geraubt oder genommen werden kann.