Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.605

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2.605  Noch ein Brief von Jakob von dem Wege an sein Weib und seine Brüder und Schwestern.

Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen.

Ich, Jakob von dem Wege, der ich um der unüberwindlichen Wahrheit willen gefangen liege, wünsche meinem werten und in Gott geliebten Weib und Schwester im Herrn und meinen drei kleinen unschuldigen Kindern, und ferner allen Brüdern und Schwestern, ja, allen meinen lieben Freunden in dem Herrn Gnade, Frieden, Barmherzigkeit, viel recht christliche Weisheit und Klugheit, ein verständiges Herz und ein standhaftes Gemüt in der Wahrheit, wie auch einen starken Glauben, lebendige Hoffnung und ein gutes ruhiges Gewissen gegen Gott und Menschen, so wie einen unsträflichen heiligen Wandel in aller Demut, Sanftmut, Freundlichkeit und Eintracht, und das alles in der rechten Furcht Gottes, verknüpft durch das Band der Liebe. Dieses wünsche ich euch allen von Gott, dem himmlischen Vater, durch Jesum Christum, seinen ewigen, einigen, wahrhaftigen Sohn, unsern Herrn, samt der Stärke und Kraft des Heiligen Geistes, zum herzlichen und freundlichen Gruße, Amen.

Nach meinem einfachen, herzgründlichen Gruße, lasse ich mein geliebtes Weib, und alle Brüder und Schwestern, und ferner alle meine Freunde in dem Herrn, wissen, daß es um mich noch wohl stehe, und daß ich im Glauben und der Erkenntnis Gottes, noch ebenso bin, wie ich war, als ich meine Knie vor dem Allerhöchsten gebeugt hatte; ebenso stehe ich noch und bin noch ebenso gesinnt, durch die Gnade Gottes und die Kraft Christi, der mich stärkt, damit ich in diesem Glauben und dieser Wahrheit mit Christo lebe, oder sterbe. Dem allmächtigen Herrn, der den Elenden, Schwachen und Kraftlose hier in diesem Streite so stark und kräftig machen kann, sei Lob, Dank, Preis und Ehre in Ewigkeit, und das für alle seine großen Wohltaten, die Er an mir so reichlich erwiesen hat; ebenso hoffe ich, daß es mit euch auch sehr wohl steht, worüber ich mich gefreut habe, und ich danke Gott, dem Allmächtigen, für alle seine große Güte, die Er an euch bewiesen hat, und das alles durch seine große Barmherzigkeit und Liebe, und bitte denselben allmächtigen Herrn und Gott der Gnade, daß Er euch alle segnen und mit allerlei Erkenntnis und geistiger Weisheit und Verstand erfüllen wolle, damit euer Wandel würdig und fruchtbar sein möge, alle die Tage eures Lebens, in Heiligkeit und Gerechtigkeit, und ihr das Ende eures Glaubens, nämlich eurer Seelen Seligkeit, davonbringen möget.

Ferner lasse ich meine lieben Freunde wissen, warum ich im Schreiben so träge gewesen bin, da ihr doch so oft von mir verlangt habt, daß ich euch etwas schreiben sollte; in dieser Beziehung sage ich euch denn, daß es mich viel Überwindung kostet, zu schreiben, weil es eine gefährliche Zeit ist, wo die Menschen oft das Schreiben verstehen und nehmen, wie sie wollen, und nicht wie es der Schreiber gemeint hat. Solches habe ich mehr als zu viel erfahren, und ist mir selbst in meinem einfachen Schreiben begegnet, nicht als ob ich glaubte, daß ich untadelhaft wäre, das sei fern, sondern ich sage, daß einige Menschen nicht allein mit dem Schreiben der unschuldigen Gefangenen, sondern auch selbst mit der Heiligen Schrift nicht allezeit wohl zufrieden sind; ebenso halte ich mich selbst auch für viel zu schlecht und unverständig, etwas Erbauliches euch zur Ermahnung zu schreiben; darum habe ich es denen, die es von mir begehrt haben, allezeit abgeschlagen, und habe auch so lange damit gezögert, und wäre es nicht wegen meiner unschuldigen, jungen Kinder geschehen, welche gegenwärtig weder Gutes, noch Böses verstehen, ich hätte noch weniger geschrieben; aber sie zwingen mich solches zu schreiben, damit, wenn sie durch Gottes Gnade zum Verstand kommen, und ich ihnen entnommen sein werde, sie dasselbe von meinem Glauben unterrichten und sie die Gerechtigkeit und Erkenntnis Gottes in der Furcht des Herrn, samt allem Gehorsam lehren möge. Da ich aber nun den Weg wandeln und dem Rufe gehorsam sein muss, wodurch ich gerufen bin und ich sie daher mit meinen Lippen nicht mehr ermahnen kann, so schreibe und hinterlasse ich ihnen dieses als Schatz und Testament, denn Gold und Silber kann ich ihnen nicht geben, sondern das, was mir Gott gegeben hat, was zwar wenig ist, doch aber mehr, als ich würdig bin; solches lasse ich ihnen zur Ermahnung, damit sie durch mein eigenes Schreiben versichert und gewiss sein mögen, in welcher Lehre und in welchem Glauben ich gestorben sei, und daß ich nicht wegen irgend einer Missetat, oder Bosheit oder Ketzerei gelitten habe, oder als ein solcher, der seinem eigenen Sinne und Kopfe folgt, gleichwie ich von der bösen Art beschuldigt bin, die sich selbst das Ansehen gibt, daß sie rein sei und gleichwohl von ihrem Drecke nicht gewaschen ist; aber ihre Scheltworte sind kein Beweis, und ihre Lästerung ist nicht wahrhaftig; denn ich weiß wohl und bin gewiss, daß alle, die ihrem eigenen Sinne und Kopfe folgen, Gottes Gebote nicht halten, indem uns die Schrift lehrt, daß wir, wie Jesus Christus, geistig gesinnt sein müssen, auch gehorsam und uns selbst verleugnen, ja, unserem Willen ganz und gar absagen, und uns unter sein Wort und die starke Hand Gottes beugen müssen, dessen Wort wie ein Feuer und Hammer ist, der die Felsen in Stücke schlägt, ja, welches ein zweischneidiges Schwert ist, welches die Menschen richten wird am Ende der Tage. Darum sage ich, daß ich mich demselben unterworfen habe, um Ihm gehorsam zu sein aus allen meinen Kräften, und daß ich mich von demselben im Glauben unterrichten lassen will, wie die Schrift sagt, denn ich glaube allem, was im Gesetze und den Propheten geschrieben steht, sowohl im Alten als Neuen Testamente, und ich habe auch Hoffnung zu Gott, auf welchen die Propheten selbst warten, nämlich, daß die Auferstehung der Toten zukünftig sei, beides der Gerechten und Ungerechten; in demselben aber übe ich mich ein unverletztes Gewissen allenthalben zu haben, beides gegen Gott und den Menschen. Also kommt mein Glaube, den mir Gott gegeben hat, mit Gottes Wort und der Schrift überein, wie hier in der Kürze folgt.

Erstlich glaube und bekenne ich einen einigen, ewigen, allmächtigen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge sind; ich bekenne, daß dieser ein lebendiger Gott sei, der den Himmel, die Erde, das Meer und alles, was darin ist, erschaffen und gemacht hat, wie ihn denn auch, sowohl das Alte, als auch das Neue Testament in seiner Würde aufs Höchste lobt und verehrt, als einen unsichtbaren und unsterblichen Gott, einen Gott aller Götter und Herrn über alle Herren, einen großen Gott, mächtig und sehr schrecklich, der auf seinem Throne sitzt, einen Herrn, dem niemand gleich ist, denn Er ist höher als der Himmel, tiefer als die Hölle, länger als die Erde und breiter als das Meer, wie Er selbst durch den Propheten sagt: Der Himmel ist mein Stuhl und die Erde der Schemel meiner Füße. Jeremia hat mit Recht gesagt: Du großer und starker Gott, Herr Zebaoth ist Dein Name, groß von Rat und mächtig von Taten, denn sieh, der Himmel und aller Himmel Himmel mögen ihn nicht begreifen. Darum sage ich auch, daß das Geschöpf den Schöpfer nicht begreifen möge; aber ich bekenne, daß Er ein heiliger, wahrhaftiger, gnädiger, barmherziger, und auch ein strenger, gerechter und billiger Gott sei. Vor demselben soll man allein erschrecken und sich fürchten, niederfallen und Ihn anbeten, Ihn lieben und Ihm gehorsam sein, der einen jeden nach seinen Werken lohnen wird, es sei gut oder böse, Seligkeit oder Verdammnis.

Zweitens bekenne und glaube ich an Jesum Christum, den einigen, eigenen und wahren Sohn Gottes, unsern Herrn, der von Anfang und von Ewigkeit her bei dem Vater gewesen ist, in welchen der Vater sein Wesen wesentlich eingegossen und ausdrücklich abgebildet hat, wie auch überall gründlich in der Schrift enthalten ist und bezeugt wird. Also ist Er ein Bild des unsichtbaren Gottes, ein Glanz des ewigen Lichtes, ein unbefleckter Spiegel der göttlichen Klarheit und ein Ausdruck oder Ebenbild seines Wesens. Also war Er in göttlicher Gestalt, herrlich, verklärt wie Gott, ja, selbst Gottes Weisheit und Wort, in welchem allein das Leben war, der Erstgeborne vor allen Kreaturen, unsichtbar, ohne Leiden und unsterblich, durch welchem alle Dinge erschaffen und gemacht sind. Er ist vor allen; in Ihm besteht alles, sodass Er das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte ist, der ist, war und kommen wird. So bekenne ich denn also, daß der Sohn Gottes in seinem göttlichen Wesen der ewige, wahrhafte Sohn Gottes sei, wahrer Gott mit dem Vater, in gleicher Herrlichkeit, Klarheit, Kraft, Willen und Vorsehung (mit Ihm).

Aber als der erste Mensch Adam durch die Übertretung des Bundes gesündigt hatte, und um der Sünden willen mit allen seinen Nachkömmlingen (durch die strenge Gerechtigkeit Gottes) in dem ewigen Tode als Verurteilter lag, so hat Gott, von Barmherzigkeit und brünstiger Liebe entzündet, den elenden und betrübten Adam getröstet, und den Menschen seinen einigen Sohn oder sein ewiges Wort verheißen, wodurch alles gemacht worden ist; ja, Er hat Adam selbst, den Er zuerst nach seinem eigenen Bilde erschaffen hatte, verheißen und zugesagt, daß er durch dasselbe Wort wieder erlöst und selig werden sollte. Denselben Verheißenen hat Gott zum Trost vielen Altvätern, als Patriarchen, Propheten und Knechten Gottes, unter schönen Vorbildern und Schatten zum Erlöser und Seligmacher der Welt, insbesondere aber den Gläubigen, verheißen; und als nun die Zeit, samt allen Verheißungen, erfüllt war, so hat Gott seinen Sohn gesandt, geboren von einem Weibe, genannt Maria, welche einem Manne verlobt war, genannt Joseph, von dem Hause Davids. Diese Jungfrau hat von dem Heiligen Geiste empfangen, wie Gott zuvor verordnet und durch Jesaja gesprochen hatte, wenn er sagt: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären; ja, sie hat von dem Heiligen Geiste empfangen und durch die Kraft des Allerhöchsten ist Er in ihr Fleisch geworden, das ist Mensch, uns in allem gleich, ausgenommen die Sünder nämlich der, welcher zuvor unsichtbar war, ist sichtbar geworden, und der, welcher zuvor unsterblich war, ist sterblich geworden, und der, welcher in großem Reichtum und Herrlichkeit war, verklärt als Gott, ja, selbst der wahre Gott, derselbe hat seinen Reichtum, seine Herrlichkeit und Klarheit eine kurze Zeit verlassen, und ist wie ein anderer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden worden. Also ist Er beides, wahrer Gott und Mensch, gewesen und ist unter das Gesetz getan worden, damit Er die, welche unter dem Gesetze waren, erlöste.

So bekenne ich denn mit dem Apostel, daß das ewige Wort des Vaters (in welchem allein das Licht und das Leben der Menschen war) Fleisch geworden sei und auf Erden gewohnt habe, und daß sie seine Herrlichkeit gesehen haben, eine Herrlichkeit des eingebornen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit. Dasselbe bezeugt auch Johannes und sagt: Das da von Anfang war, das wir gehört, das wir gesehen haben mit unsern Augen, das wir beschaut und unsere Hände betastet haben, vom Worte des Lebens; und das Leben ist erschienen, und wir haben es gesehen und zeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, welches bei dem Vater war und uns erschienen ist; was wir gehört und gesehen haben, das verkündigen wir euch; und ihr Zeugnis ist wahrhaftig. So bekenne ich nun, nach diesen Worten und mehren andern Sprüchen, daß Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist, der da ist Gott, über alles hochgelobt, in Ewigkeit. Ja, Gott ist offenbart im Fleische, gerechtfertigt im Geiste, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt von der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.

So glaube ich demnach, daß der wahre Messias gekommen sei, welchen Gott den gläubigen Vätern verheißen hatte, denn Abraham hat den rechten verheißenen Samen Christi empfangen, in welchem er und alle Völker auf Erden gesegnet worden sind, und in Jakob ist der schöne Morgenstern aufgegangen, und hat in unser Herz einen klaren Schein gegeben zu einer Erleuchtung der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi. Juda hat seinen Helden oder Erlöser erlangt, und Mose seinen Propheten; in Davids Stadt und Geschlecht ist Er geboren, und ist der Sohn des Allerhöchsten genannt, ja, Israel und Juda hat selbst seinen Herrn, König, Seligmacher und Gott gesehen; der Arm des Herrn hat selbst geherrscht und regiert, und hat die Menschen nicht allein als ein rechter Bote, sondern als ein Liebhaber des Lebens und treuer Haushalter das Wort seines Vaters gelehrt, welches Er selbst von seinem Vater zuvor gehört und gesehen hatte, welches Er auch mit sehr viel kräftigen Zeichen bewiesen, befestigt und zuletzt mit seinem teuren Blute versiegelt hat, als Er unsere Sünde und Übertretung auf sich nahm, und bezahlen musste, was Er nicht geraubt hatte, welcher keine Sünde getan hat und in dessen Munde auch kein Betrug erfunden worden ist. Jesaja sagt von demselben: Er trug unsere Krankheiten, und lud auf sich unsere Schmerzen: Er ist um unserer Missetat willen verwundet, und um unserer Sünde willen geschlagen; die Strafe liegt auf Ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Er ist für uns eines schändlichen Todes am Stamme des Kreuzes gestorben, als wir noch Feinde waren; Er ist begraben und am dritten Tage wieder auferweckt worden, nach der Schrift, um unserer Rechtfertigung willen, und hat nach seiner Auferstehung, als ein allmächtiger, siegender Fürst und Gewalthaber im Himmel und auf Erden, seine Apostel wiederum gelehrt, alles dasjenige zu halten, was Er ihnen befohlen hatte. Danach ist Er aufgefahren in die Höhe und hat sich zur rechten Hand seines Vaters im Himmel gesetzt, über alle Fürstentümer, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was nicht allein in dieser, sondern auch in der zukünftigen Welt genannt werden mag. Er ist unser Mittler, unsere Fürsprache, unser Advokat, Fürbitter, Gnadenstuhl, Versöhner und Hohepriester geworden, um die Sünde des Volkes zu versöhnen, denn worin Er gelitten hat und versucht worden ist, kann Er auch denen helfen, die versucht werden, und kann mit unserer Schwachheit Mitleiden haben; darum kann Er auch diejenigen auf ewig selig machen, die durch Ihn zu Gott kommen.

In der Kürze: Ich glaube und bekenne, daß Jesus Christus von Gott gesandt worden sei, und daß Gott Zeugnis von Ihm gegeben habe, daß Er sein Sohn sei. Wer nun an den Sohn Gottes glaubt, der hat solches Zeugnis bei Ihm selbst; wer Gott nicht glaubt, der macht Ihn zum Lügner, denn er glaubt nicht dem Zeugnisse, das Gott von seinem Sohne zeugt, und das ist das Zeugnis, daß uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und solches Leben ist in seinem Sohne. Wer den Sohn Gottes hat, der hat das ewige Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm; ich bekenne aber mit Johannes, daß der Sohn Gottes gekommen ist und uns einen Sinn gegeben hat, daß wir den Wahrhaftigen erkennen, und in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne, Jesu Christo. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben; dieser ist der Erste und Letzte, der tot war und lebendig geworden ist, und von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt. Kindlein, hütet euch vor den Abgöttern, nämlich vor Adamitischen Kreaturen, die von der Welt hochgeehrt werden, Amen.

Drittens glaube ich an den Heiligen Geist, der ein ewiger Heiliger Geist ist, ein Geist der Wahrheit, der des Vaters und des Sohnes Geist ist, der von dem Vater durch den Sohn ausgeht. Diesen Geist hat Gott durch die Propheten verheißen, über alles Fleisch auszugießen, welche Verheißungen Er in den Aposteln zu ihren Zeiten kräftig erfüllt hat, wie denn derselbe noch ausgegossen wird und ausgegossen werden soll auf alle gläubigen, wiedergeborenen Kinder Gottes zum Trost ihrer göttlich betrübten Gewissen und zur Versiegelung auf den Tag der Erlösung, um einem jeden die geistigen Gaben nach seinem Wohlgefallen mitzuteilen. Durch denselben rufen wir Abba, lieber Vater, denn derselbe Geist gibt unserem Geist Zeugnis, daß wir Gottes Kinder sind, wie Paulus sagt. Dieser ist das Pfand unseres Erbes zu unserer Erlösung, damit wir sein Eigentum würden, zum Lobe seiner Herrlichkeit, durch welchen Geist auch die Propheten von Anbeginn der Welt her im Vorgefühle von den Schätzen der Weisheit und Erkenntnis Gottes geredet und geweissagt haben, welche aber nun durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesu Christi offenbart sind, der dem Tod seine Macht genommen und das Leben und unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, worüber Paulus als Prediger, Apostel und Lehrer der Heiden gesetzt war, und das zwar nach dem Befehle des ewigen Gottes, um den Gehorsam des Glaubens unter allen Heiden aufzurichten. Dieses alles haben Paulus und alle heiligen Männer, von dem Heiligen Geiste getrieben, geredet und getan. So glaube ich nun und bekenne, daß der Vater alle Dinge durch seinen Sohn oder durch sein Wort geschaffen habe, und daß Jesus Christus der Sohn Gottes sei, der uns erlöst und mit seinem teuren Blute erkauft hat, und daß der Heilige Geist die starke Wirkung des Allerhöchsten in allen recht wiedergebornen gläubigen Kindern Gottes sei. Diese drei bekenne ich für einen einigen, ewigen, allmächtigen, lebendigen Gott; diese haben einen Vorsatz, einen Rat, einen Willen und ein Werk miteinander in alle Ewigkeit. In solcher Weise schreibt auch Johannes: Drei sind, die im Himmel zeugen, der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind Eins. Diesem einigen, ewigen, allmächtigen, lebendigen Gott, der unbegreiflich, unergründlich und unbeschreiblich ist, sei allein Lob, Ehre, Weisheit, Dank, Preis, Kraft und Stärke, von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen.

Viertens: Auch glaube ich alles, was dieser einige Gott durch seine heiligen Propheten und Apostel geredet, und Er selbst mit seinem Munde erklärt und gelehrt hat, und bekenne nach dieser Lehre des Evangeliums eine heilige Christenkirche, welche die Gemeinschaft der Heiligen ist, eine Versammlung der Gläubigen, neue Kreaturen und Kinder Gottes, welche Kinder in Einigkeit und Frieden mit dem Bande der Liebe zusammen verbunden und in einem Geiste und Leibe getauft sind, wie Paulus sagt: Denn sie bekennen einen Herrn, einen Glauben, eine Taufe, einen Gott und einen Vater unser aller und durch alle, der über allen und in allen ist. Sie sind gesinnt wie Jesus Christus, und sehen nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare, denn ihr Wandel ist im Himmel. Darum sind sie auch der Tempel des lebendigen Gottes, in welchem Gott wohnt samt seinem Heiligen Geiste; dieser Geist gibt ihnen Zeugnis, daß sie Kinder Gottes sind, durch den Glauben gerechtfertigt, und alle Verheißungen Gottes erwarten. Diese haben die Vergebung der Sünden und die Erlösung durch Jesum Christum, unsern Herrn, Amen.

Fünftens, bekenne ich aus der heiligen Schrift oder dem Worte Gottes eine Taufe, beides inwendig und auswendig; inwendig, wie Christus sagt, mit dem Heiligen Geiste und Feuer, auswendig aber mit Wasser im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, zum Beweis alles dessen, was inwendig geschehen ist, wie Paulus sagt, daß sie eine Begrabung der Sünden, und auch ein Bad der Wiedergeburt sei. Ist sie nun eine Begrabung der Sünden und ein Bad der Wiedergeburt, wie sie denn auch ist, so ist die Taufe ohne Wirkung, die man an den jungen kleinen Kindern gebraucht; denn obgleich die Kinder aus sündlichem Samen geboren sind, so haben sie doch niemals in Sünden gelebt und kennen die Sünde nicht, denn sie verstehen weder Gutes noch Böses. Wenn sie nun die Sünde niemals getan, noch erkannt haben, so kann auch die Taufe, die eine Begrabung der Sünden ist, an ihnen nicht recht gebraucht werden; deshalb können sie denn auch nicht wiedergeboren werden, weil sie rein sind durch Christum und noch in ihrer ersten Geburt stehen; darum kommt ihnen auch die Taufe nicht zu, weil sie ein Bad der Wiedergeburt ist. Aber ich sage, daß sie durch Christum gereinigt und erlöst seien, wie Christus selbst sagt: Lasst die Kindlein zu mir kommen, denn solcher ist das Himmelreich.

Aber wenn die Menschen aufwachsen und zu ihren Jahren kommen, so ist das Herz ein trotziges und verzagtes Ding, wie Jeremia sagt; dann wohnt in dem Fleische nichts Gutes, sondern es läuft allezeit von dem Herrn, denn das Fleisch wird durch die bösen Lüste und Begierden zu aller Bosheit und Sünde getrieben, wodurch sich die Menschen oft verlaufen und versündigen, weil sie wenig oder keine rechte Unterweisung haben; darum verlieren sie Christi Tod und sein Verdienst, unter dessen Gnade sie standen, als sie geboren wurden. Darum muss man die Menschen aus Kraft des göttlichen Wortes, wie die Schrift nachweist, die Sünde erkennen lehren, daß Sünde und alle Ungerechtigkeit Sünde sei, und sie zur Buße und Besserung ermahnen, und daß sie das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste verlassen, und mäßig, züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt, als neue Kreaturen und wiedergeborene Kinder Gottes durch den Glauben, denn anders kann man das Reich Gottes nicht sehen, noch hineinkommen, es sei denn, daß man erneuert und aus Wasser und Geist wiedergeboren werde. Dieser Geist wird in der Heiligen Schrift sowohl Wasser als Geist genannt, wie Gott durch den Propheten Joel gesprochen hat, wenn Er sagt: Ich will von meinem Geiste auf alles Fleisch ausgießen, das ist, auf alle Geschlechter oder Völker, nämlich die eines gedemütigten Gemüts, zerbrochenen Herzens und in Gott gläubig geworden sind, welcher Glaube (wie Paulus sagt) aus dem Gehör des Wortes Gottes herkommt. So bekenne ich denn, daß man die Menschen zuerst lehren müsse, rechtschaffene Früchte der Buße tun und an Christum glauben, und sie alsdann auf ihren Glauben taufen müsse, wie solches Christus eingesetzt und seinen Aposteln befohlen hat, wenn Er sagt: Geht hin und lehret alle Völker, tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie alles zu halten, was ich euch befohlen habe; und Markus 16: Geht hin und predigt das Evangelium allen Kreaturen; wer glaubt und getauft wird, wird selig werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Es haben aber die Apostel getan, wie ihnen befohlen worden ist, wie man in den Geschichten der Apostel und in ihren Briefen lesen kann; nämlich, zuerst haben sie gelehrt und nachher alle Gottesfürchtigen, welche ihren Worten zuhörten und an den Namen des Sohnes Gottes glaubten, im Namen des Herrn mit Wasser getauft; diese empfingen die Taufe zur Begrabung der Sünden als ein Bad der Wiedergeburt, als eine Erfüllung aller Gerechtigkeit, als eine Versicherung eines guten Gewissens mit Gott, als ein Verbündnis zu einem heiligen und gerechten Leben, als einen Eintritt zur Vereinigung mit dem Leibe Christi, welcher die Gemeinde Gottes ist, denn wir sind in einem Geiste alle zu einem Leibe getauft, wie Paulus sagt: Ihr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christum Jesum; denn wie viele eurer getauft sind, die haben Christum angezogen; hier ist kein Jude noch Grieche, hier ist kein Knecht noch Freier; hier ist kein Mann noch Weib, denn ihr seid allzumal einer in Christo Jesu.

Sechstens bekenne ich aus dem Worte Gottes ein rechtes Abendmahl mit Brot und Wein, wobei man das Leiden Christi und seinen Tod verkündigen und auch des neuen Bundes oder Testamentes eingedenk sein soll, welches Er mit seinem Volke gemacht und mit seinem Blute versiegelt und befestigt hat; denn in solcher Weise hat es Christus selbst eingesetzt und mit seinen Aposteln gebraucht, wie geschrieben steht, daß Christus in der Nacht, als Er verraten ward, das Brot nahm, dankte, dasselbe brach und sagte: Nehmt, esst, das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; solches tut zu meinem Gedächtnis. Nach dem Abendmahle nahm Er den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist das Neue Testament in meinem Blute, das für viele vergossen worden ist; solches tut zu meinem Gedächtnis. Aber alle, die dieses auswendige Brot recht essen und den Wein zu seinem Gedächtnisse trinken wollen, müssen zuvor durch das Wort Gottes erneuert und verändert sein; sie müssen eines gedemütigten Geistes und zerbrochenen Herzens sein, und Christum Jesum durch den Glauben recht bekennen, daß Er allein ihr Erlöser und Seligmacher sei; auch müssen sie untereinander Liebe, Einigkeit und Frieden haben und durch den Heiligen Geist geheiligt und durch den Glauben in dem Gewissen versichert sein, daß sie Gottes Kinder und Erbgenossen seien, die Christi großer Wohltaten, seines Verdienstes, Todes und Blutes aus Gnaden teilhaftig werden sollen, denn sein Leiden ist unsere Freude und sein Sterben ist unser Leben; wie Paulus sagt, daß Er uns mit dem Leibe seines Fleisches versöhnt habe durch den Tod, damit Er uns heilig und unsträflich darstellte und ohne Tadel vor Ihm selbst, und daß Er durch das Blut an seinem Kreuze Frieden gemacht habe durch sich selbst. Und darum sollen sie sich selbst prüfen, wie Paulus sagt, und also von dem Brote essen und von dem Kelche trinken; denn wer unwürdig isst oder trinkt, der isst und trinkt sich selbst das Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet. Darum sagt Paulus: Der gesegnete Kelch, welchen wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist es, so sind wir viele ein Leib, weil wir alle eines Brotes teilhaftig sind. Seht an das Israel nach dem Fleische; welche die Opfer essen, sind die nicht in der Gemeinschaft des Altars? Also muss die Gemeinschaft des Leibes und des Blutes Christi in uns sein. Und wer sich selbst nun so prüft, und in seinem Gewissen durch den Heiligen Geist findet, daß er ein Erbgenosse der großen Wohltaten Christi und ein Glied seines Leibes sei, der kann auch die Gedenkzeichen, als Brot und Wein, wohl gebrauchen, wie Christus sagt: Tut dieses zu meinem Gedächtnis; und Paulus sagt: So oft ihr von diesem Brot esst und von diesem Kelche trinkt, sollt ihr des Herrn Tod verkündigen, bis daß Er kommt.

Siebtens bekenne ich einen rechten christlichen Bann, welcher eine Ausschließung oder Bindung des ungehorsamen Sünders und eine Entbindung und Lösung des gehorsamen Bußfertigen ist, wie Christus solches weislich eingesetzt und kräftig gelehrt hat; auch haben seine Apostel denselben gründlich erklärt, gebraucht und auch gelehrt, wie Christus selbst zu dem Apostel gesprochen hat, wenn Er sagt: Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben; alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein; ferner sagt Er: Ärgert dich deine Hand, so haue sie ab und wirf sie von dir, es ist dir besser, daß du nur eine Hand hast und in das ewige Leben eingehst, als daß du mit zwei Händen in das ewige Feuer geworfen werdest und dasselbe sagt Er auch von Fuß und Auge.

Wiewohl nun Christus seine Apostel dieses alles gelehrt hat, so steht doch nicht geschrieben, daß diese Satzung zu Christi Zeiten von irgendeinem seiner Jünger an denen, welche (durch die Übertretung und Abweichung) Ärgernis angerichtet haben, beobachtet worden sei, und das um des Gesetzes willen, welches in dem Tode Christi sein Ende erreicht hat, auch weil der Leib noch nicht vollkommen und der Tempel des Herrn noch nicht vollendet war, denn sie waren noch sehr unverständig und auch in vielen Dingen nicht genug unterrichtet, wie Christus zu ihnen sagte: Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht alles ertragen; wenn aber der Geist der Wahrheit kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Diesen Geist mussten sie ja empfangen, ehe sie mit dem Schlüssel (welcher Gottes Wort und Geist ist) jemanden binden oder lösen konnten, wie ihnen denn auch Christus solches zu erkennen gibt, als Er sie anblies und sagte: Nehmt hin den Heiligen Geist; welchem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, und welchem ihr sie behaltet, dem sind sie behalten; dies ist jedoch nicht so zu verstehen, als ob Christus den Aposteln solche Macht gegeben hätte, jemanden gegen sein Wort die Sünden zu vergeben oder zu behalten, und so die Gemeinde nach ihrem Willen zu regieren, nein, das sei ferne; sie mussten ohne Ansehen, der Personen handeln, und wenn es auch ihre rechte Hand betroffen hätte, und mussten denen die Sünde behalten, die nach Gottes Wort unter den Zorn Gottes gefallen waren; den Bußfertigen aber, die, nach Inhalt desselben Wortes, unter der Gnade Gottes standen, Gnade und Frieden verkündigen, und in solcher Weise hat ihnen Christus das Reich beschieden, wie es Ihm auch von seinem Vater beschieden worden ist.

Aber, ich sage noch einmal, obgleich ihnen Christus davon solchen Bescheid und Unterricht gegeben hat, so haben sie gleichwohl damals, wie mich dünkt, noch keinen Befehl und keine Kraft gehabt, solchen zu gebrauchen, wie gesagt worden ist, ehe Christus bei seiner Himmelfahrt sie in die ganze Welt aussandte um allen Kreaturen das Evangelium zu predigen und sie zu lehren, alles dasjenige zu halten, was Er ihnen befohlen hatte; auch mussten sie zu Jerusalem bleiben, bis sie angetan waren mit Kraft aus der Höhe und die Verheißungen des Vaters empfangen hatten, welches der Heilige Geist war; derselbe ist ihr Lehrmeister und ihre Kraft gewesen, durch welchen sie in dem Gebrauch fortgefahren sind, und als der Leib also vollkommen und der Tempel des lebendigen Gottes vollendet war, worin Gott mit seinem Geiste wohnte, so hat der Apostel Christi Einsetzung und Bannordnung kräftig gelehrt und auch gebraucht, wie man lesen kann, daß der Apostel den Hymenäus und Alexander dem Satan übergeben habe, damit sie lernen möchten, nicht mehr zu lästern; und ebenso hat er auch den Hurer zu Korinth gestraft, welchen er mit seinem Geiste und mit der Kraft Christi in ihrer Versammlung gebunden und ihn dem Satan zum Verderben des Fleisches übergeben hatte, damit der Geist selig werde; denn die Gemeinde zu Korinth war sehr träge im Gebrauch des Bannes an demjenigen, welcher das Werk getan hatte; darum hat er sie auch mit scharfen Worten bestraft, wie man im zweiten Brief an die Korinther, Kap 12 und 13 lesen kann; auch schrieb er ihnen, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuere; darum sagt er: Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig werdet; ebenso hat auch Paulus den Bann gebraucht und zu gebrauchen befohlen, wie er an die Thessalonicher schreibt, wenn er sagt: Wir gebieten euch, liebe Brüder, im Namen unsers Herrn Jesu Christi, daß ihr euch aller Brüder entzieht, die unordentlich wandeln, und nicht nach der Einsetzung leben, die ihr von uns empfangen habt; denn er hatte in dem Briefe an die Korinther geschrieben, daß sie nichts mit den Hurern zu schaffen haben sollten; weil sie aber dasselbe nicht recht hielten oder auch nicht recht verstanden, so hat er es ihnen noch deutlicher erklärt und gesagt: Ich meine das nicht von den Hurern dieser Welt, oder von den Geizigen, oder von den Räubern, oder von den Götzendienern, sonst müsstet ihr die Welt räumen, sondern ich habe euch geschrieben, daß ihr mit denselben nichts zu schaffen haben sollt, nämlich, wenn sich jemand einen Bruder nennen lässt und ist doch ein Hurer, oder Geiziger, oder ein Götzendiener, oder ein Lästerer, oder ein Trunkenbold, oder ein Räuber, mit solchem sollt ihr auch nicht essen. Und also bekenne ich, daß man solche fleischliche Menschen, die so wider Gott sündigen, nach der Ordnung Christi mit dem Worte Gottes, wie es Paulus erklärt hat, in den Bann und aus der Gemeinde tun und alsdann mit ihnen nichts zu schaffen haben soll, wie der Apostel sagt: Wenn jemand unsern Worten nicht gehorsam ist, den zeigt durch einen Brief an und habt nichts mit ihm zu schaffen, damit er beschämt werde oder bei sich selbst denke, daß er um seiner Freiheit und Übertretung willen dem Satan übergeben worden sei, welchem er in Gehorsam nach seinem Willen diente und auch um der Sünde willen ihm zugehörte, zum Verderben des Fleisches, welches vor seinem Falle stand und begierig war, in den Sünden zu leben, damit er schamrot werden, sich selbst erniedrigen, sich demütigen, rechtschaffene Buße tun und dadurch den Sünden absterben möchte, und der Geist an dem Tage unsers Herrn selig werde. Denn wie das Wort Gottes kräftig ist, den frechen Übertreter in den Bann zu tun, so ist es auch kräftig, zu lehren, daß man die Gebannten meiden soll, denn ohne die Meidung ist der Bann kraftlos; und weil das Bannen und Meiden in der heiligen Schrift gründlich gelehrt wird, so bekenne ich es auch beides, wie denn auch Paulus in den Bann getan und gelehrt hat, denjenigen hinauszutun, der Böses tut, wenn er sagt: Habt nichts zu schaffen; und mit allen denen, die er daselbst nennt, sollt ihr auch nicht essen. Ferner sagt er auch von einem ketzerischen Menschen: Wenn du ihn ein- oder zweimal ermahnt hast, so meide ihn und wisse, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt, indem er sich selbst verurteilt hat; denn solche richten Streit und Ärgernis an, und ihre Worte fressen um sich, wie der Krebs; darum soll sie die Gemeinde meiden, damit sie nicht von ihnen durchsäuert und verdorben werde.

Dem Leser wird berichtet, daß Jakob von dem Wege, der Schreiber des vorstehenden Briefes, die Glaubensartikel, weil er keine günstige Gelegenheit hatte, nicht weiter ausgeführt oder beschrieben hat, obgleich er in allem hinlänglich unterrichtet gewesen und auch darin bis an seinen Tod standhaft geblieben ist.