Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.97

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2.97  Hans Huber, im Jahre 1542.

In diesem Jahre 1542 ist der Bruder Hans Huber oder Schuhmacher zu Wasserberg im Bayerlande unter dem Grafen Oting gefangen genommen worden. Als sie nun mit ihm vieles angefangen und ihn vom Glauben abzuziehen gesucht hatten, er aber dabei standhaft verharrte, so dass er stets bekannte und zeugte, dass dieses, worauf er sich stütze, der rechte Grund der Wahrheit und der rechte Glaube an Christum Jesum unsern Seligmacher sei, um deswillen er auch bekannte, dass ihm um Christi willen dieses Leiden nicht schwer falle, so ist er nachher zum Tode verurteilt und hinausgeführt worden. Als sie ihm nun sein Gesicht mit Feuer verbrannten, so dass ihm das Haar und der Bart abgesengt ward, fragten sie ihn noch, ob er abfallen wolle, in welchem Falle sie ihn beim Leben erhalten wollten. Er wollte aber nicht abweichen, sondern ist in Christo Jesu standhaft geblieben. Hierauf ist er lebendig verbrannt und hingerichtet worden und hat dem Herrn Christo sein Taufgelübde getreulich bezahlt, auch sein Leben zum rechten Brandopfer um des Wortes Gottes übergeben, indem er lieber dieses zeitliche Leben verlassen, als an Gott treulos werden wollte; also hat er durch die Tat bewiesen, dass er ein standhafter Liebhaber Gottes sei.