Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.550

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2.550  Ein junger Geselle von Nymwegen wird zu Herzogenbusch im Jahre 1572 verbrannt.

Als der vorgemeldete Freund Gottes Jan Blak aufgeopfert war, ist ein junger Gesell, der die Wahrheit der getöteten Märtyrer behauptete und dasselbe Bekenntnis tat, von Nymwegen nach Herzogenbusch gereist, ist aber auskundschaftet und von dem dasigen Schultheißen verhaftet und an dem Orte, wo man diejenigen festzusetzen pflegte, die das Leben verschuldet hatten, eingesperrt und verwahrt worden.

Nicht lange nachher kam der Münzmeister der Stadt Nymwegen (der davon gehört hatte) nach Herzogenbusch, um (wenn es möglich wäre) ihn zu befreien, und vom Tode loszukaufen.

Zu diesem Ende zählte er dem Schultheißen daselbst tausend Gulden auf, in der Meinung, daß er damit genug getan und sein Ziel erreicht hätte; aber als der Schultheiß dieselben empfangen hatte, wollte er solches nicht gewähren, sondern erklärte, daß der Gefangene gleichwohl nach des Kaisers Befehle sterben müsste.

Darauf ist erfolgt, daß man (kurz darauf) sein Urteil gefällt und ihm den Tod angekündigt hat, nämlich, daß er auf dem Markte mit Feuer hingerichtet werden sollte, was auch wirklich in jener Stadt (zur herzlichen Betrübnis vieler Zuschauer) an ihm vollzogen worden ist.