Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.158

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2.158  Hieronymus Segerß mit seinem Weib Lysken Dirks und dem großen Henrich, im Jahre 1551.

Im Jahre unseres Herrn 1551 sind zu Antwerpen in Brabant Hieronymus Segerß mit seinem Weibe Lysken Dirks und der große Henrich um des Zeugnisses Jesu willen den Tyrannen in die Hände gefallen, und haben, durch Gottes Gnade, viel schwere Pein und Folter ausgestanden und ertragen. Weil sie aber durch den Glauben mit ihrem Hauptmanne Christo Jesu so fest verbunden waren, dass sie keineswegs zum Abfalle gebracht werden konnten, so haben sie den 2. Sept. im Jahre 1551 Hieronymus Segerß und den großen Henrich auf die Schlachtbank gebracht, welche ihre Leiber, ein jeder derselben an einem Pfahle, in großer Standhaftigkeit Gott zum wohlgefälligen Opfer übergeben haben. Die Lysken Dirks, Hieronymus Segerß Weib, welche schwanger war, haben sie, als sie geboren hatte, des Morgens frühe zwischen drei und vier Uhr in einen Sack gesteckt, und so, ehe die Leute aufstanden, mörderischer Weise in die Schelde geworfen und ertränkt. Gleichwohl haben einige Menschen zugesehen, welche von ihrem festen Glauben bis an den Tod Zeugnis gegeben haben; darum ruhen sie auch sämtlich unter dem Altare. Leset ihre folgenden schönen Briefe, welche von ihrem starken Glauben, ihrer festen Hoffnung und brennenden Liebe zu Gott und seiner heiligen Wahrheit Zeugnis geben.