In dem Amt Knunau brach damals die Verfolgung heftig aus, sodass auf einmal dreißig Büttel in die Häuser der Taufsgesinnten und wehrlosen Christen einfielen, viele Wachtfeuer machten, wobei sie rasten und tobten, Türen und Fenster aufschlugen, mit bloßen Degen hin und her durch die Häuser liefen, dann aber ärger als Kriegsleute soffen und prassten.
Unterdessen wurde das Haus eines alten Mannes, Namens Hans Meyli, heftig überfallen; derselbe war ein Diener der Gemeinde, welcher im Jahre 1637 gefangen gesetzt worden war; damals nahmen sie auch die Hausfrau seines Sohnes Martin mit, obgleich sie ein kleines säugendes Kind hatte. Nachdem man sie hart gebunden hatte, wurde sie in das Klostergefängnis Othenbach bei Wasser und Brot gesetzt und sehr hart gehalten, um sie zum Abfall zu bringen; aber in allen Anfechtungen ist sie standhaft geblieben, und endlich wunderbar durch die Gnade Gottes von den Banden erlöst worden.
Nachher, als sie schwanger war, wurde sie abermals in Verhaft genommen und zu Zürich aufs Rathaus, dann aber in Othenbach hingesetzt, endlich ins Gasthaus geführt und an die Kette gelegt, bis sie die Kindeswehen überfielen; dann erst wurde ihr die Kette abgenommen, worauf sie, als sie die Gelegenheit zu ihrer Befreiung sah, noch einmal den Verfolgern entronnen ist. Siehe das Buch vom Jahre 1645 durch Jer. Mang., Blatt 4, B. und Blatt 5, A.