Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.530

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2.530  Hans von der Strate, 1571.

Kurz nach Fastenabend im Jahre 1571 ist der Herzog von Alba von Antwerpen nach Brüssel gezogen, und hat alle Gefangenen, sowohl in der reformierten Religion, als auch die Taufgesinnten, mitgenommen, unter welchen dieser Hans von der Strate, des vorgemeldeten Joost von der Strate Sohn, ungefähr 31 Jahre alt, geboren zu Kortryck, mit seinem Weibe Tanneken, ihres Alters 17 Jahre, geboren zu Mecheln, sich auch befunden haben. Dieser Hans, als er standhaft bei seinem Glauben und der göttlichen Wahrheit blieb, ist zum Tode verurteilt, und, als man ihm den Mund aufgeschraubt, vor Brüssel hinaus geführt und dort lebendig zu Pulver verbrannt worden, was um Halbfasten im Jahre 1571 stattgefunden hat; sein Weib aber, mit welcher er erst sechs Wochen in der Ehe gewesen, und die noch sehr jung war, ist durch viel Qual und Marter zuletzt dahin gebracht worden, daß sie von ihrem Glauben abgefallen und Breda in ein Kloster gesteckt worden ist, und wo sie zu gelegener Zeit entflohen und nach Danswyk gezogen ist. Dort hat sie, nachdem sie ihren Abfall herzlich bereut, sich wieder zu der Gemeinde begeben, und hat nachher ein frommes Leben geführt, bis sie endlich gottselig gestorben ist.