Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.326

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2.326  Franz von Elstland, im Jahre 1561.

Ein Bruder, Franz von Elstland, sonst Franz von Meenene genannt, seines Handwerks ein Maurer, ist von Meenene nach Arien in Welsch-Flandern gezogen, um dort zu mauern oder zu arbeiten, und dadurch seine Kost zu verdienen; er ist aber daselbst auf St. Denystag, den 9. Oktober 1561, gefangen genommen worden, als er eben das Pferd eines Herrn, für welchen er arbeitete, an das Wasser führte, weil er den Abgott der Pfaffen nicht mehr ehrte. Als sie ihn nun oft verhörten, und mit Bedrohungen und Marter ihm zusetzten, und er gleichwohl von seinem Glauben nicht abstehen wollte, so ist er endlich den 21. Oktober als Zeuge Gottes lebendig verbrannt worden. Während der Exekution hat der Mönch unverschämter Weise gerufen: Gehe hin, du Verfluchter, von diesem Feuer ins ewige Feuer; aber Franz, der solches geduldig ertrug, hat Gott die Rache überlassen, welcher zu seiner Zeit recht richten wird.