Man hat sich nicht allein in der Stadt Gent in Flandern (wovon kurz zuvor gemeldet worden ist), sondern auch nun wieder aufs neue zu Rotterdam m Holland an dem Blute der Heiligen vergriffen.
Dieses ist geschehen an einer sehr frommen und gottesfürchtigen Heldin Jesu Christi, welche dem Fleische nach von Deventer herstammte, gleichwohl aber aus dem himmlischen Jerusalem von Gott wiedergeboren war, deren Name hier auf Erden Maeyken von Deventer war, wiewohl ihr inwendiger und geistiger Name Gott allein bekannt und in dem verborgenen Buche des ewigen Andenkens Gottes aufgezeichnet war.
Man tastete sie um ihres seligmachenden Glaubens willen in der Stadt Rotterdam in Holland an, und zwar ohne irgendeine Furcht vor den benachbarten Städten, obgleich ungefähr ein Jahr zuvor die Stadt Dortrecht sich unter die Regierung des Prinzen von Oranien, Wilhelm des Ersten, begeben hatte, um kein unschuldiges Blut um des Glaubens willen mehr zu vergießen, welches im Jahre 1572 im Juli geschehen ist; dieses aber hat sich im Jahre 1573 um die Mitte des Jahres zugetragen.
Man ließ es aber nicht allein bei der Gefangenschaft bewenden, sondern man ging noch weiter, sodass, als sie von ihrem standhaften und unbeweglichen Glauben nicht abwendig gemacht werden konnte, bald darauf ihr Todesurteil gegen sie bekannt gemacht wurde, daß sie als eine steife und halsstarrige Ketzerin (o Gott, wie kannst du das leiden?) vom Leben zum Tode gebracht werden sollte.
Dieses Urteil wurde in Eile durch den Scharfrichter an ihr vollzogen, und so hat sie ihren Leib der Erde als einen Raub gelassen, nachdem sie ihre Seele in die Hände Gottes empfohlen hatte.