Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.187

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2.187  Cornelius von Kulenberg, 1552.

Es ist unter der Regierung des Grafen von Kulenberg im Jahre 1552 ein junger Geselle, um des Zeugnisses Jesu willen, namens Cornelius, gefangen genommen worden; derselbe hat zu Kulenberg ungefähr drei Jahre gefangen gelegen, und ist nachher um der Wahrheit Christi willen verbrannt worden; er hat während seiner Gefangenschaft von Pfaffen, Mönchen und vornehmen Geistlichen, welche in dem Hause zu Keulenburg zusammenkamen, große Anfechtungen erduldet. Es haben auch diese Diener des römischen Antichristen diesem gemeldeten Jüngling viele Stricke gelegt, um seine Seele zu fangen, und haben ihm sowohl mit großer Pein, als auch mit schönen Verheißungen dieser Welt zugesetzt, damit er seine Mitgenossen offenbaren möchte, worin sie dem nachgefolgt sind, was ihr Meister, der Satan, bei unserm Seligmacher Jesu ausgeübt hat. Aber dieser Gefangene, wiewohl noch jung an Jahren, ist nichtsdestoweniger alt im Glauben gewesen, und hat dieser Versuchung durch Gottes Gnade tapfer widerstanden. Deshalb hat dieser Fromme dem gedachten Grafen, welcher von den genannten Geistlichen dazu gezwungen worden ist und nicht gern bei dem Papste in Ungnade fallen wollte, seine Beharrlichkeit bezahlen müssen; man hat ihn nämlich an einen Pfahl gestellt, worauf die Pfaffen zu ihm gekommen sind und ihn versucht haben, um ihn abfällig zu machen; aber er hat viel lieber erwählt, um des Namens Jesu willen zu sterben, als von der Wahrheit abzuweichen, und ist deshalb an einem Pfahle verbrannt worden; also ist er ein Mitgenosse des Leidens Christi geworden, was ihm in der Offenbarung des großen Gottes mit ewiger Freude belohnt wird. Seht hiervon ein Liedlein in dem Geschichtsliederbuche.