Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.188

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2.188  Herman Janß von Sollem, 1553.

Herman Janß von Sollem wird um des Zeugnisses Jesu Christi willen zu Amsterdam mit Feuer hingerichtet oder lebendig verbrannt, den 16. Februar 1553.

Zu dieser Zeit war die Not noch nicht geendigt, sondern sehr groß, denn alle diejenigen, welche sich mit Ernst von dem abgöttischen römischen Babel absonderten und sich zu dem geistigen Jerusalem, der friedsamen Gemeinde Jesu Christi, wandten, wurden sofort für Menschen des Todes erklärt.

Dieses hat sich zu Amsterdam im Anfange des Jahres 1553 an einem frommen und gottesfürchtigen Neubekehrten, namens Herman Janß, aus Sollem, erwiesen, welcher in der Zubereitung stand, um die Taufe auf seinen Glauben zu empfangen. Derselbe ist in seinem ersten Eifer für die göttliche Wahrheit von den Regenten der Bosheit ergriffen und nach Amsterdam gefänglich gebracht worden; hier hat er viel Anstoß und Qual ausstehen müssen, wodurch man ihn vom Glauben abzuziehen gesucht hat; weil er unbeweglich und standhaft blieb, so hat man ihn vom Leben zum Tode verurteilt, nämlich, daß er als ein Ketzer mit Feuer hingerichtet werden sollte. Dieses Urteil ist ihm den 16. Tag des Monats Januar des Jahres 1553 öffentlich vor Gericht vorgelesen und noch an demselben Tag an ihm vollstreckt worden, wie solches aus folgendem Urteile zu ersehen ist, das wir Zum Beweise dieser Sache aus dem Stadtbuche des Blutgerichtes zu Amsterdam empfangen haben, und welches lautet, wie folgt: