Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.430

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2.430  Anpleunis von dem Berge, im Jahre 1566.

Dieser Anpleunis von dem Berge musste, weil mit seiner Bewilligung im Jahre 1569 die rechte Predigt des Wortes Gottes auf seinem Lande öffentlich gehalten wurde und er einige Brüder beherbergt hatte, sein eigenes Haus und Gut verlassen, sich verbergen, und bei andern guten Freunden sich aufhalten (so scharf wurden damals die Christen verfolgt), bis er endlich, als er einst unterwegs war, gefangen wurde, weil nämlich jemand, der ihn gehen sah, sagte: Da geht der Mann, der auf seinem Lande hat predigen lassen, und wiewohl er dem Diener, der ihn fing, seinen Beutel mit fünfzig Pfund Flämisch anbot, wenn er ihn frei lassen wollte, so ist er doch nach Kortryck ins Gefängnis gebracht worden, wo er, nach freimütigem Bekenntnisse seines Glaubens, sowohl mit Geißeln als auf andere Weise scharf gepeinigt worden ist. Als er aber keineswegs von seinem Glauben abweichen, oder jemanden von seinen Mitgliedern verraten wollte, so ist er endlich zum Tode verurteilt und im Jahre 1569 mit Feuer verbrannt worden, wodurch er ein Haus und Erbe erlangt hat, das in Ewigkeit nicht von ihm genommen werden soll.