Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.422

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2.422  Styntgen Vercoilgen, 1569.

Gleichwie zu den Zeiten Ismaels und Isaaks der, welcher nach dem Fleische geboren war, denjenigen verfolgte, der nach dem Geiste geboren war, so pflegt es auch noch in den neuesten Zeiten zu geschehen, denn die Diener des römischen Antichristen haben zu Kortryck in Flandern ein gottesfürchtiges Schäflein Christi, Styntgen Vercoilgen genannt, die Mutter des Jan Vercoilgen, gefänglich eingezogen, welche auch, nach vieler Anfechtung, an gemeldetem Orte in großer Standhaftigkeit um des Zeugnisses Jesu Christi willen, im Jahre 1569, den 9. März getötet worden ist. Also hat sie ihre weibliche Schwachheit ausgezogen, und statt dessen (durch Gottes Gnade und durch die Erleuchtung ihres Herzens durch den Heiligen Geist) ein männliches Gemüt empfangen, und so den Glauben der Wahrheit mit ihrem Tode und Blute bezeugt und versiegelt, allen Nachfolgern Christi zum denkwürdigen Beispiele.