Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.595

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2.595  Jan Smit, 1572.

Um das Jahr 1572 ist noch ein frommer und gottesfürchtiger Bruder, Namens Jan Smit, welcher in der Grafschaft Mark geboren, aber zu jener Zeit in Nordholland, bei Munnekendam, wohnhaft war, um des Zeugnisses Jesu willen nach Munnekendam gefänglich gebracht worden. Als aber Munnekendam von den Reformierten eingenommen wurde, hat ihn ein reformierter Capitain wieder in Freiheit gesetzt. Nachher (als er mit einem Schifflein auf dem Züdersee beschäftigt war) ist er abermals von einem spanischen Capitain gefangen und nach Amsterdam gebracht worden; dort hat er gesessen, bis daß man beschlossen, die Gefangenen auf dem Harlemer Meere als Ruderknechte wider die von Harlem zu gebrauchen. Als aber dieser fromme Jan Smit dahin kam, um zu rudern, hat er erklärt, daß es sein Gewissen verletze, gegen die von Harlem zu rudern, weil er keine Feinde hätte; sie möchten nach ihrem Belieben mit ihm handeln. Darauf wurde er ins Lager vor Harlem gebracht, woselbst man ihn scharf im Glauben untersucht und befunden hat, daß er der Religion der Mennoniten angehöre. Er konnte aber weder durch Verhöre, noch durch schwere Bedrohungen zum Abfalle bewogen werden, sondern weil er auf den unbeweglichen Stein gegründet war, so hat er solches alles durch den Glauben überwunden. Deshalb ist er von Don Friedrich, des Herzogs von Alba Sohn, verurteilt wurden, daß er dort bei einem Beine an den Galgen aufgehängt werden sollte, was auch geschehen und worauf der Tod erfolgt ist. Also hat dieser Held und Streiter Jesu Christi durch den seligmachenden Glauben die Welt, Sünde, Fleisch und Blut, und alle Tyrannen überwunden, und die Krone der ewigen Herrlichkeit durch Gottes Gnade erlangt.

Diese Geschichte haben wir von dem alten Simon Fytsoon, Lehrer und Ältesten der Gemeinde Gottes auf Tessel, empfangen, welcher bezeugt, daß dieser Jan Smit sein genauer Freund gewesen.