Ein Bekenntnis und tröstlicher Sendbrief von Maeyken Boosers, gefangen zu Doornik, wo sie ihren Glauben mit ihrem Tode versiegelt hat, welcher also lautet:
Die ewige unergründliche Gnade Gottes und die Kraft des heiligen Geistes sei mit euch allen, meine geliebten Freunde und Brüder. Ich lasse euch wissen, daß ich dem Fleische nach gesund bin; aber dem Geiste nach möchte es wohl etwas besser sein, denn ich finde Schwachheit in mir; doch steht meine Hoffnung auf Gott, der den Schwachen stärkt und den Unterdrückten tröstet, wonach mein Herz allezeit verlangt, um vor seinen Augen tüchtig zu sein, daß ich zu seiner Ehre dasjenige vollbringen möchte, was er in mir angefangen hat. Darum bitte ich euch, meine geliebten Brüder, daß ihr meiner nicht vergesst, wie ich denn auch wahrnehme, daß ihr solches nicht tut, wofür ich mich sehr bedanke und hoffe, der Herr werde euch in seiner heiligen Wahrheit bewahren. Ferner lasse ich euch wissen, daß mich die Herren fragten und wissen wollten, wer mit mir getauft worden und ob keiner von denselben in der Stadt wäre; sie wollten deren Vor- und Zunamen wissen; ich erwiderte: Ich wüsste es nicht, und könnte es nicht sagen; hiermit waren sie nicht zufrieden, denn sie sagten, der Scharfrichter sollte mich entkleiden; ich war sehr beschämt und bat sie freundlich, daß sie mir glauben wollten, aber es half nichts. Darauf sagte ich: So geschehe denn euer Wille, und entkleidete mich. Darauf führten sie mich zur Folterbank, und banden mich, um mich aufzuwinden und auszuspannen. Hierauf sagte der Bevollmächtigte, ich sollte sie ihnen nennen; ich erwiderte aber: Ich könnte solches nicht tun; da banden sie mich wieder los, ohne daß ich jemanden genannt hatte, deshalb sei der hohe Gott gelobt. Aber den Peter und George, haben sie schon vorher gewusst, darum musste ich sie auch nennen, wiewohl ich auch ihre Zunamen nicht wusste. Hiermit will ich euch dem Herrn befehlen, und dem Worte seiner Gnade. Der Herr wolle uns alle in der Einigkeit des Glaubens bewahren bis ans Ende unsers Lebens, Amen.