Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.56

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2.56  Hugo Jacob Kraan und Maritgen, seine Hausfrau, mit zwei andern, 1532.

Als das Wort Gottes durch des Herrn Gnade wiederum hervorzuleuchten anfing, auch von vielen Menschen mit großer Begierde angenommen und mit vieler Leben und Tode bezeugt und versiegelt wurde, hat auch Hugo Jacob Kraan von Assersouw und seine Hausfrau Maritgen mit zwei andern, deren Namen uns nicht bekannt geworden sind, das Wort Gottes empfangen und angenommen. Es ist aber diesen Personen in der Tat so ergangen, wie Paulus früher gesagt hat, dass alle, die gottselig in Christo Jesu leben wollen, Verfolgung leiden müssen, und Jesaja: Wer sich vom Bösen abkehrt, muss jedermanns Raub sein. Denn sobald sie dieser finstern Welt mit ihrem fleischlichen Wandel und falschem, erdichtetem Gottesdienste abgesagt und gesucht haben, dem ewigen Lichte und der Herrlichkeit Christo Jesu nachzufolgen, sind sie von den Kindern der Finsternis und Belials gehasst und bis auf den Tod verfolgt worden. Deshalb ist endlich Maritgen, des Hugo Jacobs Hausfrau, zu Haarlem gefangen gelegt, und, nachdem sie auf mancherlei Weise versucht worden, im Jahre 1532 daselbst in großer Standhaftigkeit ertränkt worden, und hat die angenommene Wahrheit mit ihrem Tode befestigt; Hugo Jacob Kraan aber mit seinen beiden Glaubensgenossen, ist nach Grafen-Haag gefänglich gebracht worden, wo sie viel um der Wahrheit willen haben leiden müssen. Weil sie aber auf den Felsen gegründet waren, so haben sie sich durch keine Pein zum Abfalle bewegen lassen. Darum sind sie von des Antichrists Dienern zum Tode verurteilt worden, welche Art des Todes so schrecklich gewesen, dass alle Menschen, die solches gesehen haben, sich mit Recht über dieselben haben erbarmen müssen, denn sie sind im Jahre 1532 an gemeldetem Ort mit Ketten an Pfähle geschlossen worden, um welche sie ein großes Feuer gemacht haben, so dass sie gebraten worden sind, bis endlich der Tod erfolgt ist. Gleichwie sie ihr Leben hier nicht geliebt, sondern dasselbe im Gehorsam um des Zeugnisses Jesu Christi willen übergeben haben und standhaft geblieben sind, so werden sie auch in der Erscheinung unseres Seligmachers Jesu Christi, statt dieses sterblichen Rockes des Fleisches, mit dem unsterblichen angetan und mit der Krone der ewigen Herrlichkeit von Gott belohnt werden.