Um das Jahr 1553 ist in der Stadt Buren in Flandern um des Zeugnisses Jesus willen ein gottesfürchtiger frommer Bruder mit dem Schwerte hingerichtet worden, welcher von den Papisten (welche die Widersacher der Wahrheit sind) manche schwere Kämpfe ausgestanden hat. Er aber, als ein tapferer Held Christi, hat diejenigen nicht fürchten wollen, die den Leib töten, sondern vielmehr demjenigen zu gefallen gesucht, welcher nach diesem zeitlichen Tode auch Macht hat in die Hölle und in das ewige Feuer zu werfen, wo ihr Wurm nicht stirbt, und ihr Feuer nicht ausgelöscht wird. Daher hat er seine betrübte Frau getröstet, weil er ihretwegen einen Unfall besorgte, daß sie die Pein, die man ihm um des Wortes Gottes willen antun würde, geringachten möchte. Also haben sie ihn verurteilt, mit dem Schwerte gerichtet zu werden; darum hat er auch von allen seinen Brüdern einen zärtlichen Abschied genommen und ist, als ein demütiges Lamm (das den Fußstapfen seines Vorgängers nachgefolgt ist) auf die Schaubühne gestiegen; aber die Wölfe am Abend, die nichts bis an den Morgen übrig lassen, die an diesen und ihren anderen Früchten wohl zu erkennen sind, behielten ihre Wolfsart, sodass sie diesem Freunde Gottes sieben grausame Hiebe gegeben und endlich ihm noch das Haupt abgesägt, und ihn auf solche Weise getötet haben. Das umstehende Volk, welches diese Marter ansah, hat vor großer Betrübnis viele Tränen vergossen; seine arme schwangere Frau aber hat es kläglich bejammert, und ist aus Betrübnis mit der Frucht gestorben. Diesen entsetzlichen Mord der Blutdürstigen konnten viele Menschen dort ansehen, aber der große und getreue Gott, der sich des Leidens der Seinen annimmt, als ob ihm nach seinem Augapfel gegriffen würde, wird solches zu seiner Zeit wohl rächen. Ach, womit wollen sich diese blutigen Menschen verantworten, wenn der der oberste Hirte in den Wolken erscheinen und dieser Sache wegen von ihnen Rechenschaft fordern wird? Aber alle solche getreuen Helden, die ihr Leben um Gottes willen gewagt haben und ihrem Schöpfer die göttliche Ehre nicht haben nehmen dürfen, sondern ihm recht nach seinem Worte haben dienen wollen und dafür ihr Leben gelassen, haben die Verheißung von dem Munde Jesu, daß er sie bei seinem Vater im Himmel wieder bekennen werde, daß es des Vaters Wohlgefallen sei, dieser kleinen Schar sein herrliches Reich zu geben, und daß alle, die hier mit Christo um der Gerechtigkeit willen leiden, sich mit Gott in der Ewigkeit erfreuen werden. Lest hiervon ein Liedlein in dem alten Liederbuche.