In dieser blutigen und gefährlichen Zeit der Verfolgung ist auch der fromme Jakob Dirkß und Andreas Jakobß und Jan Jakobß, seine beiden Söhne, in der Tyrannen Hände gefallen. Dieser Jakob Dirkß (seines Handwerks ein Schneider) wohnte mit seinem Weib zu Utrecht; als er aber ausgekundschaftet wurde, daß er der Partei der Mennoniten zugetan wäre, und die Herren ihn fangen wollten, so ist er aus Furcht vor den Tyrannen nach Antwerpen geflüchtet. Sein Weib, welche nicht seines Sinnes war, ist noch eine Zeit lang dort geblieben, worauf die Büttel ihre Güter angegriffen, und ihnen ungefähr die Hälfte derselben genommen haben. Als nun Jakob Dirkß mit seinem Hausgesinde zu Antwerpen wohnte, ist sein Weib daselbst gestorben, er aber, Jakob Dirkß, ist mit seinen beiden Söhnen, obgleich sie zu Utrecht den Händen der Tyrannen entronnen sind, doch nachher zu Antwerpen den Wölfen in die Klauen gefallen, wo die Bewährung ihres Glaubens viel köstlicher erfunden worden ist, als das vergängliche Gold, das durch das Feuer geläutert wird. Deshalb sind sie alle, lediglich um der göttlichen Wahrheit willen, weil sie dieselbe belebten, und nicht wegen irgendeiner begangenen Missetat dazu verurteilt worden, daß ein jeder derselben an einem Pfahle verbrannt werden sollte. Als sie zum Tode hinausgeführt wurden, ist ihnen des Jakob Dirkß jüngstes Söhnlein, genannt Pieter Jakobß, begegnet. Als dieser nun in größter Wehmut und tiefstem Schmerze seinen Vater umarmte, wurde er sofort von dem Büttel sehr grausam angepackt und dem nacheilenden Volke unter die Füße geworfen. Es ist leicht zu denken, mit welchen betrübten Augen der Vater und die Brüder dieses angesehen haben werden. Als nun der Vater und seine beiden Söhne an den Pfahl gestellt wurden, sagte er: Wie geht es, meine lieben Söhne? Sie antworteten: Sehr wohl, mein lieber Vater. Andreas Jakobß war damals Bräutigam, und seine Braut sowie seine Schwester standen in einiger Entfernung und sahen mit betrübtem Herzen und weinenden Augen zu, wie ihr Bräutigam und Bruder die irdische Verlobung und Freundschaft verlassen und den ewigen Bräutigam Jesum Christum vor allen sichtbaren Dingen erwählt hatte. Also sind diese Frommen den 17. März 1568 an Pfählen erwürgt und nachher verbrannt worden, und haben so die Wahrheit mit ihrem Tode und Blute versiegelt. Darum werden sie auch, für ihre schwere Arbeit, die freundliche und liebliche Stimme Christi hören: »Du guter und getreuer Knecht, über wenig bist du getreu gewesen, über viel will ich dich setzen, gehe ein zu deines Herrn Freude.« Auch wird der König sagen: »Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt.«
Diese Geschichte ist aus glaubwürdiger Leute Munde aufgezeichnet worden, welche diese Aufopferung selbst angesehen haben.