Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.556

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2.556  Der zweite Brief von Jan Wouterß, geschrieben an seine Brüder und Schwestern.

Der ewige, barmherzige Gott wolle euch, mein einziger Bruder und meine geliebten Schwestern, seine Gnade geben durch Jesum Christum, damit ihr sämtlich nach eurer Seligkeit möget Lust, Geschmack und Verlangen tragen bis ans Ende eures Lebens. Ach, daß doch dieses geschehen möchte, lieber Herr! Welche Freude würde es dermaleinst sein; wie ich denn hoffe, daß es geschehen werde, daß unser alter, ehrwürdiger, geliebter Vater, und unsere ehrwürdige Mutter mit ihren Kindern einander in dem ewigen Leben finden werden, Amen.

Vor allen Dingen habe ich das Vertrauen zum Herrn, daß ihr nebst mir Lust, Geschmack und Verlangen zur Seligkeit empfangen habt. Darum ermahne ich euch nun ein wenig, daß ihr darin zunehmt, nachdem auch der Herr seine Gnade gegeben und euch die Augen geöffnet hat, daß ihr das Gute von dem Bösen unterscheiden könnt.

Darum, mein geliebtester und wertester Bruder, weil euch nun diese Gnade widerfahren ist, daß ihr wisst und glaubt (wie ich das Vertrauen habe), daß Gott das Böse hasst und die Gerechtigkeit liebt, so dankt denn dem guten, allmächtigen Gott dafür insbesondere, daß er uns aus des Satans Händen durch Jesum Christum erlöst und uns, nach seiner Barmherzigkeit, durch das Wort des Lebens wiedergeboren, uns auch in dieser angenehmen Zeit geholfen hat, in welcher er seine seligmachende Gnade über alle Menschen hat scheinen lassen, und du, mein lieber Bruder, hast auf diese seligmachende Gnade Acht gegeben; das Licht (welches Jesus Christus ist) hast du empfangen, wie ich das Vertrauen habe. Die Schrift bezeugt, daß denen, die Christum empfangen haben (das ist, die an ihn glauben), Macht gegeben werde, Gottes Kinder zu werden. Darum lasse dich allezeit von ihm regieren und durch seinen Geist steuern und leiten, denn das sind die rechten Kinder Gottes, die von Gottes Geist getrieben werden; sie gehören Christo an.

Nun, mein geliebtester Bruder, trage doch dein Leben lang Sorge, damit du diesen guten, köstlichen Schatz wohl bewahren mögest, damit du davon leben und demjenigen allezeit nachfolgen mögest, was die seligmachende Gnade Gottes (nämlich Jesus Christus, der unser Licht ist) lehrt.

Zunächst lehrt die seligmachende Gnade Gottes, das ungöttliche Wesen dieser Welt mit ihren Lüsten und Begierden zu verleugnen, wie Paulus sagt: Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern erneuert euch durch die Erneuerung eurer Sinne, das ist, nach dem Sinne Jesu Christi; wenn ihr dieses tut, so werdet ihr im Lichte wandeln, und nicht in der Finsternis, worin die Welt wandelt. Hüte dich, mein geliebter Bruder, vor den Werken der Finsternis, und habe damit keine Gemeinschaft, sondern scheide dich allezeit davon, und rühre nichts Unreines an, nämlich kein Böses, dann wirst du ein Kind Gottes sein und bleiben, wenn du anders bis ans Ende bei Christo Jesu bleibst.

Ich Unwürdiger, der ich um seines Namens willen gefangen bin, bitte dich liebreich, bleibe allezeit bei dem Worte des Herrn, dann wirst du nicht fallen, und der Vater wird dir alles geben, um das du ihn in seinem Namen bittest, und wenn man auch dadurch ins Leiden kommt, so können wir doch um deswillen nicht ablassen, denn dadurch wird offenbar, daß der Weg schmal und die Pforte enge sei, die zum ewigen Leben führt; überdies ist dieses nur ein vergängliches Leiden, und wenn wir mit Christo leiden, so werden wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden, denn dieses Leiden, das uns die Menschen antun können, ist kurz und leicht, und bringt uns eine ewige und über die Maßen gewichtige Herrlichkeit, die wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare sehen; denn obschon unser auswendiger Mensch vergeht, welcher doch vergehen muss, so wird doch der inwendige Mensch von Tag zu Tag erneuert. Und wenn wir Glauben gehalten und überwunden haben werden, so wird alles durch den versüßt, der uns mächtig macht, welcher Christus ist; er hilft uns das Feld erhalten, das fühle ich nun am Besten, weil ich in der Probe stehe; ihm sei Lob von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen.

Aber, mein lieber Bruder, denke nicht, als ob an mir etwas Neues geschehen, und es nicht immer so gewesen wäre.

Lies von dem gerechten Abel, dann wirst du das Wort Christi wohl verstehen, daß der Knecht nicht besser sei, als sein Herr. Lieber Bruder, das Haupt (welches Christus ist) hat selbst gelitten; die Glieder müssen nachfolgen. Es ist auch ein besonderes Zeichen der Liebe, daß er mir diese Züchtigung zusendet, um mich zu prüfen, ob ich ihn auch von Herzen fürchte, liebe und auf ihn vertraue. Summa, ich halte dafür, daß es mir zur Seligkeit gereiche; sein heiliger Wille müsse geschehen, zu meinem Heile, Amen.

So bezeuge ich dir nun, mein geliebtester Bruder, daß dieses die einzige rechte Wahrheit sei und bleiben wird, um die ich jetzt eine geringe Zeit leide. Darum, mein geliebtester Bruder, lies des Herrn Wort mit Andacht und wiederhole solches oft, und bitte allezeit den Herrn in jedem Anliegen und ohne Unterlass, mit Gebet und Flehen im Geiste; denn wenn du nach dem Worte des Herrn lebst, so wird es dir wohlgehen, und du wirst nicht fallen, denn in des Herrn Wort ist unser Licht, welches Christus Jesus ist; laß uns ihm nachfolgen; dann werden wir zu ihm kommen, wo er ist, zu unserm Hohepriester Christo Jesu; dort will ich euch, mein liebes Weib, mein Töchterlein, unsern Vater, unsere Mutter und Schwestern erwarten, wenn ihr sämtlich in dem Herrn sterbt und bis ans Ende bei der Wahrheit bleibt, und dem Herrn nachfolgt, wie ich denn hoffe, daß ihr tun werdet, mit allen Heiligen Gottes. Ich will vorangehen, und schreibe euch sämtlich hiermit in dieser kurzen Zeit gute Nacht; der allmächtige Gott wolle allen seine Gnade geben, daß ihr stets wohlgemut sein mögt, eure Seligkeit durch Jesum Christum zu erlangen, seid auch ernstlich in der Liebe, und seid einander ein Vorbild in allen guten Werken, zum ewigen Leben.

Darum, mein einziger und lieber Bruder, habe ich dir ein wenig geschrieben zum Andenken und zur Erweckung deines Gemütes, auch zum Troste, damit du ja nicht Menschen fürchten mögest, sondern allein den allmächtigen Gott, welcher ewig ist; der Mensch ist doch in seinem Leben wie Heu; er blüht wie eine Blume des Feldes; wenn aber der Wind darüber weht, so ist sie nicht mehr zu finden. Die Menschen sind vergänglich; sie können uns nicht ein Haar krümmen, wenn es ihnen der Herr nicht zulässt. Er wird ihnen aber nicht mehr zulassen, als wir ertragen können und dabei den Glauben behalten.

Ach, wie ruhig ist man, weil man durch des Herrn Hilfe seinen Mund bewahrt hat. Lobt ihr, alle meine Freunde, unsern starken, getreuen Gott, der meinen Mund bewahrt hat, als ich zuerst gefoltert wurde; ich habe die Hoffnung und das Vertrauen, daß derjenige, welcher mir zuerst geholfen hat, mächtig sei, mir abermals zu helfen, denn er hat uns Unwürdigen solches verheißen; seine Worte sind ja in ihm, er ist ein treuer Nothelfer, wie David sagt: Bei dem Herrn findet man Hilfe; er ist unser Schild, unsere Burg, und eine Stärke der Armen; aber wir müssen es ihm auch zutrauen; wer ist jemals zu Schanden geworden, der sich auf den Herrn verlassen hat? Darum lasse doch nicht nach, deine Seligkeit zu suchen, und sei nicht träge in deinem Vornehmen, sondern brünstig im Geiste, geduldig in Trübsal, anhaltend im Gebete; wenn du aber in dir keine Inbrunst fühlst, so bitte darum den Herrn; er wird sie dir wohl geben, wenn du nur von Herzen das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit suchst, wie ich das Vertrauen zu dir habe. Aber hüte dich, daß du nicht der Welt vertraust; besitze deine Seele in Geduld; der Herr kann dir wohl zu seiner Zeit eine gottesfürchtige Person beigesellen; aber bitte den Herrn ernstlich, daß er es doch fügen wolle, daß du zuvor mit den Gottesfürchtigen eines Sinnes werdest. Schreibe bisweilen meinem Schwager einen Brief, so findet er Veranlassung, dir auch zu schreiben und zu raten, worin du Rat nötig haben wirst. Ich danke dir für die Freundschaft, die du mir erwiesen hast.

Geschrieben den zweiten Tag nach Matthäus in den Festen, auf welchen Tag ich abermals zweimal aufgewunden und einmal gegeißelt wurde; aber, mein einziger Bruder, der starke Gott hat abermals meinen Mund bewahrt. Darum bitte ich dich, freue dich mit mir und lobe den Herrn, denn ich habe nun große Freude, und sei um deswillen in deinem Gemüte nicht furchtsam, weil mein Fleisch eine kurze Zeit gelitten hat, denn nun hat der gute himmlische Vater meinen Glauben geprüft, wie das Gold im Feuer, ob ich auch im schwersten Streite ihm vertrauen, ihn fürchten und lieben würde; und nachdem er mich in einer Trübsal nach der andern treu erfunden, so daß ich, durch Gottes Gnade, die Herren dieser Welt überwunden habe (worüber ich mich von Herzen gefreut habe) und das durch das Gebet der Gläubigen, und durch die Mitwirkung des Heiligen Geistes, so ist mir fernerhin die Krone des ewigen Lebens zubereitet, welche ich von Christo aus Gnaden empfangen werde. So will ich denn nun voran, und will zuerst den sterblichen Rock des Fleisches ablegen, mit der zubereiteten, brennenden Lampe, denn ich habe Glauben, Liebe und Christum behalten und nicht verleugnet; der Glaube ist das Öl, der Docht ein reines Herz und Gewissen; das Licht aber die feurige, brennende Liebe.

Damit schmücke du dich auch täglich, und gehe Christo, unserm Bräutigam, entgegen; nimm ein das Land der Verheißung, welches das ewige Reich Gottes ist; aber werde unterwegs oder auf dem Wege nicht furchtsam, weil in der Wüste (nämlich in der Welt) viele Feinde, Räuber und Wölfe sind; werde deshalb nicht verzagt, denn ich bin durch alles dieses, durch des Herrn Hilfe gekommen und habe dir und vielen Gottesfürchtigen das Land vorher ausgekundschaftet; darum kann ich euch nun schreiben, um der Gefahr willen dürft ihr nicht zurückbleiben, denn der Herr selbst führt unsern Streit aus; er streitet für uns ist ja der Stärkste. Er sagte ja zu Abraham: Fürchte dich nicht, denn ich bin dein Schild und sehr großer Lohn; ist denn dieses allein für Abraham gesprochen? Paulus sagt: Es ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben möchten.

Betrachte die vorhergehenden Exempel, wie Gott für Gideon, David, Josaphat und mehrere andere gestritten habe; das Volk wurde geschlagen, ohne Zutun ihrer Hände. Ach, mein einziger, lieber Bruder, setze doch dein ganzes Vertrauen auf den Allmächtigen, denn bei ihm findet man Hilfe; er ist ein rechter Nothelfer; er verlässt die Seinen nicht in allen ihren Trübsalen; darum können wir mit dem Apostel wohl sagen: Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? Der seines einigen Sohnes nicht verschont hat, wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Hat er an uns solche große Liebe bewiesen, warum sollte er uns denn nicht in jeder Not bewahren?

Glaube, daß der gute Gott unser Schuldner sei, wenn wir anders auf seinen Wegen bleiben, standhaft fortwandeln und uns an ihn halten; auch ihn nicht verlassen, so wird er uns auch nicht verlassen; dies ist ja eine feste Verheißung. Wenn wir aber ihn verleugnen, so wird er uns auch verleugnen. Ach, wie unbedachtsam, unweise und ungnädig handeln diejenigen mit ihrer armen Seele, die um dieses kleinen und kurzen Leidens willen aus Furcht den Weg des Lebens verlassen und einen andern Weg nach ihrem Gutdünken erwählen, um dem Kreuze Christi zu entfliehen, sich selbst mit einem eitlen Troste trösten, auf dem Wege, den sie nach ihrem Gutdünken gefunden haben; ihr Ende reicht an das Verderben; mein einziger lieber Bruder, folge solchen nicht nach, denn diese glauben nicht, darum werden sie auch nicht beschirmt. Wehe denen, die nicht standhaft bleiben; wie wird es ihnen ergehen, wenn sie der Herr heimsuchen wird, ja, ihr Teil wird sein, mit den Zauberern in dem Pfuhle der ewig brennen wird. Darum fasse doch Mut mit Josua und Kaleb; aber du musst einen festen Glauben haben an Gottes Verheißungen; ebenso wie du meinst, daß Gott durch sein Wort Himmel und Erde erschaffen habe, so wirst du deine Feinde verschlingen wie Brot, und durch Geduld mit Gottes Hilfe deinen Streit ausführen, und das Land der Verheißung mit Gewalt einnehmen, denn, die ihm Gewalt antun, die reißen es zu sich.

Aber, liebe Brüder, der Apostel bezeugt, und auch ich Unwürdiger bezeuge, daß wir nicht allein wider die Herren dieser Welt, sondern auch wider die Geister, die unter dem Himmel sind, streiten müssen; wie denn Christus sagt, daß in den letzten Zeiten viele falsche Christi aufstehen werden; ich habe dies auch für euch ausgekundschaftet, denn in der Zeit meines Glaubens haben sich viele falsche Propheten oder falsche Christi an mich gemacht; bald kamen sie mit diesem schönen Scheine, bald mit einem andern schönen Scheine; der Herr aber, welcher will, daß alle Menschen selig werden, hat mich hiervon erlöst; ich hielt mich auch an das Wort Gottes, wie ich es im Anfange gehört und angenommen habe; mein Glaube wurde auch nicht schwach, wiewohl auch diejenigen abfielen, welche die Frömmsten zu sein schienen. Sieh, so wird unser Glaube auf mancherlei Weise geprüft, und überdies durch den täglichen Streit, der niemals aufhört, denn es ist ein beständiger Streit; der Geist streitet wider das Fleisch und das Fleisch wider den Geist. Das ist es, was mich am meisten betrübt, denn mein eigenes sündhaftes Fleisch war mein stärkster Feind, was mich viele bittere Tränen gekostet hat. Der Satan sucht mich hierdurch, wie den Weizen, zu sichten, aber mit Fallen und Straucheln bin ich durch Gottes Gnade so weit gekommen; denn ich raffte mich durch die Gnade des Herrn bald wieder auf; aber was war es? Ich wäre so gern vollkommen gewesen, und doch war mir dieses elende Fleisch im Wege, welches nun leiden muss, und das ich auch als ein Brandopfer aufzuopfern hoffe, immer im Wege.

Darum, mein geliebtester Bruder, habe ich dir noch einige Nachricht gegeben, mit welchem Streite ein Christ angefochten wird, das ist, wider Fleisch und Blut, wider die falschen Geister, die ihre listigen Pfeile auf den Bogen gelegt haben, um den Frommen heimlich zu schießen. Darum zieh den Harnisch Gottes an, damit du dem listigen Anlaufe des Teufels widerstehen mögest, und umgürte dich mit dem Gürtel der Wahrheit; vor allen Dingen aber ergreife den Schild des Glaubens, mit welchem du alle feurigen Pfeile des Bösewichtes auslöschen kannst, und sei an deinen Füßen gestiefelt, damit du allezeit zu dem Evangelium des Friedens, und dem Helme des Heils bereit sein mögest; ergreife die lebendige Hoffnung und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist, und bitte immer in jedem Anliegen mit Bitten und Flehen. Sieh, mit diesen Waffen des Geistes können wir überwinden, und es ist uns dann die Krone verheißen. Vergiss auch nicht, was Jesus Sirach sagt: Mein Sohn, hast du gesündigt, so sündige nicht mehr, sondern bitte Gott, da er dir die vergangenen Sünden vergeben wolle. Fliehe vor der Sünde wie vor einer Schlange, denn wenn du zu ihr gehst, so wird sie dich beißen; ihre Zähne sind den Zähnen der Löwen gleich und töten die Seelen der Menschen; jede Ungerechtigkeit ist wie ein zweischneidiges Schwert, in dessen Wunden keine Gesundheit ist; auch sagt Paulus: Tötet eure Glieder, die auf Erden sind, Hurerei, Unreinigkeit, schändliche Brunst, böse Lust, und den Geiz, welcher Abgötterei ist. Summa, lebe nach dem Geiste, so wirst du die Werke des Fleisches nicht vollbringen. Hierzu gebe der gute Gott seine Gnade, daß du in dem Glauben, in der Liebe, in der Erkenntnis unseres Herrn Jesu Christi aufwachsen mögest, damit du ein vollkommener Mann, nach dem Maße des vollkommenen Alters Christi werden und so auf die Zukunft Christi warten mögest.

Ach, mein lieber Bruder, trage doch für deine Seligkeit Sorge; hier haben wir nur eine kurze Zeit und die ewige Zeit ist vor der Türe. O himmlischer Vater! Ich bitte dich demütig, du wollest meinen einzigen Bruder vor allem Argen bewahren und ihn in deinem Namen heiligen, durch Christum Jesum, auch ihn allezeit durch den heiligen Geist leiten, damit wir uns dermaleinst miteinander erfreuen mögen, Amen.

Gute Nacht, mein einziger Bruder auf dieser Erde; bei Christo will ich dich erwarten. Die erste Seite habe ich geschrieben, als ich erst von der Folter kam, darum ist es schlecht geschrieben; jetzt aber ist meine Hand etwas besser, doch habe ich noch die Malzeichen des Leidens Christi; sein Name müsse ewig gelobt sein.

Dieses habe ich dir in meinen Banden geschrieben, den 2. März im Jahre 1572; von mir, deinem einzigen Bruder, im Gemüte unverändert, um des Zeugnisses Christi willen gefangen, darum sei wohlgemut, ich habe Glauben gehalten und bis aufs Blut gestritten, auf der Vuylpforte zu Dortrecht.