Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.447

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2.447  Auszug wie oben, Blatt 59.

Nachdem Pieter Pietersen, sonst Borrekiek, zu Leyden geboren, sich mit den Wiedertäufern in ein Bündnis eingelassen, auch sich hat wiedertaufen lassen, und dabei eine verkehrte Lehre von den Sakramenten der heiligen Kirche, dem heiligen christlichen Glauben und den Satzungen dieser Kirche führt, den geschriebenen Rechten und Befehlen der kaiserlichen Majestät unsers gnädigen Herrn zuwider, und überdies von der Zusammenkunft, welche die Leute der vorgemeldeten Sekte eine Zeit zuvor zu Leyden verabredet, zuvor Kunde gehabt, ohne daß er davon der Obrigkeit dieser Stadt Nachricht gegeben, so haben die Herren des Gerichtes, nachdem sie die Klage des Herrn Schultheißen gehört, auch die Umstände seiner Missetat wohl erwogen, gemeldeten Missetäter dazu verurteilt, daß er durch den Scharfrichter auf der Schaubühne mit dem Schwerte vom Leben zum Tode gebracht, dann sein Haupt auf einen Pfahl gesteckt, sein Leib aber gevierteilt und andern zum Exempel auf ein Rad geflochten werden soll, wie von dem Scharfrichter geschehen ist; wobei sie ferner seine Güter zum Nutzen des Kaisers, als Grafen von Holland, verfallen zu sein erklären. So geschehen, in Gegenwart wie oben, oder wie in dem vorhergehenden Urteile steht.