Menno Simons (1496-1561)

Die vollständigen Werke Menno Simons

Kurz Biographie

Porträt von Menno Simons beim, Schreiben [1]:
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Menno Simons (Simonszoon: Simons Sohn) wurde am Anfang des Jahres 1496 in Witmarsum, Friesland, geboren und starb am 23. oder 31. Januar 1561 auf Gut Fresenburg, in Wüstenfeldee bei Bad Oldesloe (Holstein), mit 65 Jahren. Menno Simons war einer der Anfürher der Täuferbewegung in den Niederladen und in Norddeutschland. Er war nicht der Begründer, wohl aber der bedeutendste Seelsorger, Missionar und Organisator eines Täufertums, das sich in einigen Regionen Nordeuropas zu abgesonderten und friedfertigen Gemeinden zu sammeln begann und deren Mitglieder bald zu den „Stillen im Lande“ wurden. Nach seinem Namen wurden später eben diese „Mennoniten“ benannt.

In Utrecht studierte er Theologie und legte sein Examen im März 1524 ab. Daraufhin empfing er auch die Priesterweihe. Noch im gleichen Jahr erfolgte seine Berufung zum Vikar in der Pfarrkirche des heiligen Victorius in Pingjum. Auch wenn den anderen Pfarrer in der Kirche die Bibel nicht ganz unbekannt war, hatte Menno Simons bisher selbst noch nie in der Bibel gelesen. „Ich fürchtete, ich könnte beim Lesen derselben auf Abwege geraten.“ Der Versuch mit den anderen Geistlichen über geistliche Themen zu reden führten zu keinem Ergebnis. Viele Priester, so auch er, führten kein vorbildliches Leben, welches der Schrift entspräche. Menno schreibt dazu: „Ich war der Erste voran bei aller Torheit, unnützen Worten und Eitelkeiten; mit Trunk und Spiel verbrachte ich meine Zeit.“

Während seines Dienstes in der Pingjumer Gemeinde, kamen in ihm ernste Zweifel auf. Er begann die Lehre der Transsubstantiation (Lehre, dass beim Abendmahl der Wein zum Blut und der Brot zum Leib Jesu verwandelt wird) in Frage zu stellen. Um Klarheit zu bekommen, las er zum ersten Mal in der Bibel und suchte im Neuen Testament nach Antworten. Schon bald bemerkte er, dass die Lehre der Transsubstantiation keine Grundlage in der Bibel hat. Seine Zweifel an den Lehrsätzen der katholischen Kirche wurden größer. Von nun an studierte Menno intensiv die Bibel. Er brachte seine Erkenntnisse in seinen Predigten ein, was ihm den Ruf eines „evangelischen Predigers“ brachte. Es dauerte aber noch etwa 10 Jahre, bevor er eine entgültige Entscheidung traf und das Priesteramt in der Kirche niederlegte.

Im März 1531 hörte Menno Simons, dass ein Täufer mit den Namen Sikke Freriks Snijder in Leeuwareden (Friesland) enthauptet worden war, da dieser sich auf den Glauben hin taufen ließ. Menno begann nach diesem Geschehen nun auch über die Lehre der Taufe nachzudenken und zu forschen und kam zu der Ansicht: „Ich untersuchte die Schrift mit Fleiß und überdachte sie mit Ernst, konnte aber von der Kindertaufe keinen Bericht finden. ... so war es mir klar, dass wir mit Bezug auf die Kindertaufe betrogen waren.“ [2]

Seit 1532 gab es bereits die ersten Täufer in der Umgebung von Pingjum und Witmarsum. Somit kam auch Menno Simons mit ihnen in Kontakt. Nachdem sein Bruder in den Wirren des revolutionären Täufertums umgekommen war, dachte Menno ersnthaft über sein Leben nach. Er erkannte die Notwendigkeit einer echten Bekehrung und Nachfolge Jesu und übergab sein Leben Jesus Christus. Am 30. Januar 1536 legte er sein Amt als Priester nieder und schloss sich den friedlichen Täufern an. Er ließ sich von Obbe Philips auf seinen Glauben hin taufen. Im Januar 1537 wurde er von den Brüdern Obbe und Dirk Philips, in Groningen, schließlich zum Ältesten der Gemeinde ordiniert. Auch heiratete er Geertruid Hoyer, mit der er wohl einen Sohn und zwei Töchter gehabt hatte.

Eine Gedenktafel von Menno Simons in der Menno-Simons-Gedächtnisstätte bei Bad Oldesloe [6].
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Menno Simons diente als Prediger und Seelsorger 25 Jahre lang den Gemeinden. Durch seine häufigen Reisen im gesamten niederländisch-norddeutschen Raum und sein umfangreiches schriftstellerisches Wirken wurde sein Einfluss auf die Täufer so stark, dass die niederländischen und norddeutschen Täufer schon bald als „Mennoniten“ bzw. „Mennisten“ bezeichnet wurden. Er verfasste zahlreiche Schriften, die die Täuferbewegung prägten. Sein bedeutendstes Werk ist die Schrift „Das Fundamentbuch“ (1540). Menno Simons sammelte die Täufer, die durch die Verfolgung verstreut waren und gründete Gemeinden. Kaiser Karl V. erließ ein Edikt gegen Menno Simons, dass er nicht mehr öffentlich lehren und predigen. Auch wruden seine Schriften verboten. Sein Leben war damit in ständiger Gefahr und er musste oft fliehen.

Menno Simons prägte die geistliche Richtung der Täuferbewegung, die sich von radikalen Strömungen, der Gewaltbereitschaft und Apokalyptik abgrenzte. Von Juli 1544 an wirkte Menno Simons im rheinländischen Köln. Anschließend hielt sich Menno vor allem im holsteinischen Raum auf. Zeitweise befand er sich auch in Wismar, im Raum um Danzig und auch in Livland.

Menno Simons begab sich am Ende seines Lebens wieder in das Herzogtum Holstein und fand Zuflucht auf Gut Fresenburg (Wüstenfelde, Bad Oldesloe). Er starb eines natürlichen Todes.

Sein Leitsatz war aus 1. Korinther 3,11: „Kein anderes Fundament kann geleget werden, denn das gelegt ist, nämlich Jesu Christus.“
Diesen Vers, den er in den meisten seiner Schriften wiederholte, weist auf die Christuszentriertheit seiner Theologie hin.

Dies ist eine sehr kurze Zusammenfassung des Lebens von Menno Simons und stellt keine vollständige Biographie dar. Um einen tieferen Einblick in das Leben von Menno Simons zu erhalten, sei auf die nachfolgende Literatur oder auf seine Schrift Die Bekehrung Menno Simons verwiesen. Weitere Informationen über ihn finden sich auch auf den verlinkten Seiten, unter Weitere Informationen.

Allgemeine Hinweise zur Online Ausgabe

Ein paar allgemeine Bemerkungen und Hinweise zu der hier veröffentlichten online Ausgabe: Der vollständigen Werke Menno Simons:
  • Der Text dieser Ausgabe stammt aus dem Jahr 1876 und wurde von John F. Funk (1835-1930) herausgegeben, der sie aus der niederländischen Ausgabe von 1681 ins Deutsche übersetzt hat (1871 in Englisch).
  • Der Aphtoria Verlag hat die Ausgabe in lateinischer Schriftart transformiert und veröffentlicht
  • Eine ausführliche Ausgabe findet sich unter dem Punkt Literatur, vom Samenkorn Verlag.
  • Der Text dieser Ausgabe unterliegt keinem Copyright und ist gemeinfrei verfügbar
  • Unter dem Punkt Liste aller seiner Schriften, Werke und Briefe befindet sich einse Übersicht über seine Schriften und Werke. Nicht alle der hier aufgelisteten Schriften sind auch in dieser Online Ausgabe enthalten.

Downloads

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Liste aller seiner Schriften, Werke und Briefe

Eine Liste seiner bekannten Schriften, nach Jahren sortiert.
  • 1534: Das geistliche Auferstehen
  • 1535: Die Gotteslästerung des Jan van Leyden
  • 1536/37: Der 25. Psalm, gebetsweise ausgelegt
  • 1537/38: Von der neuen Geburt
  • 1539: Lied: Allmächtiger Gott
  • 1539. Die christliche Taufe
  • 1539: Die Ursache warum ich nicht ablasse zu lehren und zu schreiben
  • 1539-40: Das Fundamentbuch
  • 1541: Von dem echten christlichen Glauben
  • 1541: Gemeindezucht
  • 1544: Brief an Johannes a Lasco, über die Menschwerung Jesu Christi
  • 1549: Schriftanweisung über die Exkommunikation
  • 1550: Bekenntnis von dem dreieinigen Gott
  • 1551/52: Antwort auf falsche Beschuldigungen
  • 1552: Ein gründliches und klares Bekenntnis der armen und elenden Christen
  • 1552: Eine ermahnende Supplication an die Obrigkeit
  • 1552: Kurze Verteidigung gegen die Theologen
  • 1554: Die Bekehrung Menno Simons und sein Ausgang aus der Römischen Kirche
  • 1554: Tröstliche Ermahnung über das Leiden, Kreuz und die Verfolgungen der Heiligen
  • 1554: Beantwortung einer Schrift des Gellius Faber
  • 1554: Bekenntnis, dass Christus Jesus Gott und Mensch, Mensch und Gott ist
  • 1556: Antwort auf Martin Microns antichristliche Lehre und unwahren Bericht
  • 1556: Ein sehr herzensgründlicher Sendbrief an Martin Micron
  • 1557: Kindererziehung
  • 1557: Gebete für die Essenszeit
  • 1558: Exkommunikation, Bann, Ausschließung oder Absonderung
  • 1559: Antwort auf Zylis und Lemmekes Ehrabschneidungen und Nachreden
Eine Liste seiner Briefe und anderer Schriften, nach Jahren sortiert.
  • 1542: Scharfe Antwort an David Joris
  • 1545: Ermahnung an die Amsterdamer Melchioriten
  • 1546: Brief an die Davidjoristen
  • 1549: Trostbrief Menno Simons an eine betrübte Witwe
  • 1549: Brief an die Gemeinden in Preußen
  • 1550: Brief an die Brüder in Groningen und Groningerland
  • 1553: Aufrichtiger Appell an die Frau von Leonard Bouwens
  • 1554: Brief an die Brüder in Westfriesland
  • 1554: Beschluss in Wismar
  • 1555: Brief an die Brüder in Franeker
  • 1556: Ermutigung an die christlichen Gläubigen
  • 1556: Brief an die Gemeinde in Emden
  • 1557: Ein Brief Menno Simons an Margaretha, Gattin des Reinhold Edes
  • 1557: Trostbrief an einen kranken Heiligen
  • 1558: Brief an die Brüder in Waterhorne
  • 1558: Zweiter Brief an die Brüder und Schwester in Amsterdam
  • 1558: Brief über die Ehevermeidung
  • 1559: Lied: Mein Gott, wohin soll ich gehen?

Die beiden Listen seiner Schriften wurde aus den Quellen [7] und [8] zusammengestellt. Viele dieser Werke erschienen in „The Complete Writings of Menno Simons“, übersetzt von Leonard Verduin und herausgegeben von John C. Wenger, mit einer Biographie von Harold S. Bender (Scottdale, PA, 1956). Dieses Buch enthält auch einen Auszug aus einem Brief in Mennos Handschrift und zwei Lieder von Menno.

Weitere Informationen

Weitere Informationen und Links zu Menno Simons und seinen Werken.

Literatur

Ein Literaturverzeichnis über oder von Menno Simons [2]:
  • Mennonitische Forschungsstelle Weierhof: Die Schriften des Menno Simons, 2013, Steinhagen: Samenkorn Verlag (ISBN: 3862031061)
  • Jan Auke Brandsma: Menno Simons von Witmarsum, 1983, Maxdorf: Apgabe Verlag (ISBN: 38874440000)
  • Cornelius Krahn: Menno Simons 1596-1561. Ein Beitrag zur Geschichte und Theologie der Taufgesinnten, 1982 North Newton: Faith and Life Press
  • Menno Simons: Unter dem Kreuz Christi, 1996, Lage: Logos Verlag (ISBN: 3927767514)
  • John C. Wenger: Die dritte Reformation. Kurze Einführung in Geschichte und Lehre der Täuferbewegung, 2021, Steinhagen: Samenkorn Verlag (ISBN: 3862032693)
  • Menno Simons: Fundament des Glaubens, 1996, Lage: Logos Verlag (ISBN: 3927767506)
  • Johannes Reimer (Hsrg.): Kein anderes Fundament, 1996, Lage: Logos Verlag (ISBN: 3927767546)
  • Christoph Bornhäuser: Leben und Lehre Menno Simons’. Ein Kampf um das Fundament des Glaubens (etwa 1496–1561), 1973, Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag (ISBN: 3788703644)
  • Hans-Jürgen Goertz: Menno Simons und die frühen Täufer, 2011, Bolanden: Mennonitische Forschungsstelle Weierhof (ISBN: 3921881315)
  • Johannes Reimer: Menno Simons. Ein Leben im Dienst, 1996, Lage: Logos Verlag (ISBN: 3927767539)
  • John Horsch: Menno Simons. His Life, Labors, and Teachings, 1916, Scottdale, Pa.: Mennonite Publishing House ( Online Ausgabe (Englisch))
  • John F. Funk: The Complete Writings of Menno Simons (1496 – 1561), 1956 Scottdale, Pa.: Mennonite Publishing House ( Online Ausgabe (Englisch))
  • Franklin H. Littell: A Tribute to Menno Simons, 1961. Scottdale, Pa.: Mennonite Publishing House ( Online Ausgabe (Englisch))