Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.615

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2.615  Der zweite Brief von Maeyken Wens, geschrieben an ihren Mann.

Gnade und Friede von Gott dem Vater, und die große Liebe und Barmherzigkeit des Sohnes, unseres Herrn Jesu Christi, der aus Gnaden vom Vater gesandt worden ist, zum Heile aller derer, die ihren Sünden abgestorben, und dadurch mit Christo in einem neuen Leben auferstanden sind, wie auch die ewige, unergründliche Freude, der Trost und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes stärke und bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu; demselben sei Preis, von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen.

Nebst allem herzgründlichen Gruße, geschrieben an dich, meinen sehr geliebten und werten Mann und Bruder in dem Herrn, lasse ich dich wissen, daß mein Gemüt noch standhaft ist, dem Herrn ein Opfer zu bringen; der Herr müsse für die große Gnade, die Er an mir armem und elendem Menschen beweist, gelobt sein; auch bin ich, dem Fleische nach, sehr wohlauf, und habe dabei, durch des Herrn Gnade, das Vertrauen, daß es mit dir, meinem Geliebtesten in dem Herrn, auch ebenso bestellt sei. Für dieses Mal nichts weiter; bleibe dem Herrn und den Worten seiner Gnade befohlen; das ist der gute Wunsch und Gruß meines Herzens. Gehabe dich wohl. Bitte für mich.

Von mir, Maeyken Wens, deinem lieben Weib und Schwester in dem Herrn.