Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.322

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2.322  Ein kleiner Brief, von Joos Verbeek im Gefängnisse zu Antwerpen an sein Weib geschrieben.

Gnade und Barmherzigkeit von Gott, unserm himmlischen Vater, und unserm Herrn Jesu Christo, wünsche ich dir, mein liebes Weib und Schwester im Herrn, zum freundlichen Gruße alle Tage deines Lebens in rechtem Ernste des Heiligen Geistes, Amen.

Ich lasse dich und alle meine fünf Kindlein sehr herzlich grüßen; ziehe sie auf in der Unterweisung zum Herrn, und wandle, wie den heiligen Frauen geziemt, damit die jungen Weiber lernen züchtig sein, ihre Männer lieben, daß sie keusch, sittig und ihren Männern untertan seien, und halte fest an der Lehre, die du jetzt bekennst.

Der Herr mache dich tüchtig zu allen guten Werken; in demjenigen, was deinem Rufe geziemt, sei hiermit dem allmächtigen Gott anbefohlen, und dem Worte seiner Gnade; er gebe, daß wir einander in der Ewigkeit sehen mögen.

Von mir, Joos Verbeek, deinem Manne und Bruder in dem Herrn, zu Antwerpen auf dem Steine, wo ich um des Zeugnisses Jesu Christi willen gefangen liege, mit meiner linken Hand geschrieben, weil meine rechte vom Foltern lahm war.

Grüße mir alle Freunde, insbesondere die Diener.