Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.416

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2.416  Pieter Pieter Bekjen wird um des Zeugnisses Jesu Christi willen zu Amsterdam, den 26. Februar im Jahre 1569, lebendig verbrannt.

Das schreckliche Morden, Brennen und Töten der unschuldigen und treuen Nachfolger Jesu Christi zu der Zeit konnte auch einen frommen Bruder und treuen Zeugen des Herrn, genannt Pieter Pieter Bekjen, seiner Hantierung nach ein Schiffer auf der Amstel, von dem wahren Bekenntnisse und der Belebung des christlichen Glaubens, nicht abschrecken, welcher so eifrig war, daß er zu verschiedenen Malen das kleine Häuflein der unterdrückten Frommen, die um Amsterdam wohnten, in seinem Schiffe versammelte, um sich miteinander aus dem Worte Gottes zu erbauen und in dem angenommenen Glauben zu stärken.

Als ihm sein liebes Weib ein Kindlein geboren hatte, nahm er dasselbe aus christlicher Sorgfalt mit an einen Orte wo es vor dem Aberglauben der Papisten und der Taufe gesichert war.

Um uns kurz zu fassen, er hat seinen Eifer trotz der Grausamkeit, welche die Herren der Finsternis ausübten, in allen Stücken gezeigt, und das in einem guten Sinne, bis er endlich darüber bei der Obrigkeit der Stadt Amsterdam angeklagt, gefangen genommen, grausam gepeinigt, und endlich, als er nicht abfallen wollte, zum Tode verurteilt und lebendig mit Feuer verbrannt worden ist, wie aus dem Todesurteilt zu ersehen ist, welches uns zur Konstatierung der gemeldeten Sache durch die Hand des Stadtschreibers daselbst getreulich zugesandt worden ist; worin man auf der einen Seite aber ersehen kann, wie entsetzlich die Herren der Finsternis diese Sache verdreht, und in einem bösen, schändlichen und schrecklichen Sinne ausgelegt haben.