Der Märtyrerspiegel

Teil II - Kapitel 2.551

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2.551  Henrich von Eckelo, 1572.

Ferner ist zu Gent in Flandern, um des Zeugnisses Jesu willen ein junger Mann, namens Henrich der Schuhmacher, gefangen genommen, weil er seine Ohren zu der rufenden Stimme gewandt hatte, die in den Worten erschallte: Mein Volk, geht aus von ihr, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet, und etwas von ihrer Plage empfangt. Darum hat er sich von Babel abgeändert und sich mit Christo wieder vereinigt, weshalb er von Babels oder des Antichristen Dienern mit viel erbitterten und strengen Bedrohungen untersucht worden ist; aber (nachdem er so geläutert worden) ist die Prüfung seines Glaubens viel köstlicher erfunden worden, als das vergängliche Gold, das durch Feuer geläutert wird, sodass er dieses alles um des Namens Jesu willen geduldig ertragen hat. Da er aber durch keine Tormente zum Abfalle gebracht werden konnte (indem er auf den Stein gegründet war), so ist er um deswillen an gemeldetem Orte auf dem Freitagsmarkte mit dem Schwerte vom Leben zum Tode gebracht worden, und ist standhaft gestorben; darum hat er nun die Krone der ewigen Herrlichkeit aus Gnaden erlangt, und ruht unter dem Altare Christi Jesu.

Dieser Held und Streiter Jesu Christi hat das schöne Lied in seinen Banden gemacht, welches in dem Tafelliederbüchlein steht und anfängt: Weil die Natur mich dieses lehren tut.