Hans Denck

Kurz Biographie

Hans Denck wurde um 1495 in Bayern geboren und erhielt eine humanistische Ausbildung. Er studierte in Ingolstadt und arbeitete später als Rektor der Sebaldusschule in Nürnberg. Aufgrund seiner theologischen Ansichten, die als radikal galten, geriet er in Konflikt mit den lutherischen Reformatoren und wurde 1525 aus Nürnberg ausgewiesen. Dies markierte den Beginn seines Wanderlebens, das ihn durch verschiedene süddeutsche Städte führte.

Während seiner Reisen kam Denck mit der Täuferbewegung in Kontakt. In Augsburg wurde er zu einem ihrer führenden Köpfe und taufte unter anderem Hans Hut. Seine Theologie war stark von mystischen Einflüssen geprägt. Er betonte das „innere Wort“ Gottes im Herzen des Menschen und stellte die Autorität der Heiligen Schrift als einziges Kriterium in Frage. Zudem lehrte er die Allversöhnung (apokatastasis), die besagt, dass am Ende der Zeit alle Seelen gerettet werden. In Straßburg und Worms trug er maßgeblich zur deutschen Übersetzung der Prophetenschriften bei.

Aufgrund seiner Überzeugungen wurde Hans Denck immer wieder aus Städten vertrieben. Nach einer Disputation mit Martin Bucer in Straßburg musste er auch diese Stadt verlassen. Im November 1527 starb er in Basel an der Pest, noch nicht einmal 32 Jahre alt. Trotz seiner kurzen Wirkungszeit hatte er einen erheblichen Einfluss auf die süddeutsche Täuferbewegung.

 

Übersicht

Hans Denck

Geboren: um 1500 in Habach, Oberbayern

Gestorben: November 1527 in Basel

Dokumente

Schriften

Bekenntnis

Im Januar 1525 verfasste Hans Denck ein Bekenntnis

Von der wahren Liebe

In dieser Schrift beschreibt Hans Denck die Liebe als das höchste Gut und die wahre Grundlage des Glaubens, die den Menschen zur Einheit mit dem göttlichen Willen führt und sich durch Taten und nicht nur durch Worte manifestiert.

Was geredt sey, das die Schrifft sagt, Gott thue und mache guts und böses

Das Werk behandelt die theologische Frage, wie die biblische Aussage zu verstehen ist, dass Gott sowohl Gutes als auch Böses wirkt. Denck erörtert, ob es rechtens ist, dass sich jemand der Sünde entschuldigt und die Schuld Gott zuschreibt.

Wer die Wahrheit wahrlich lieb hat

In seiner Schrift „Wer die Wahrheit wahrlich lieb hat“ argumentiert Hans Denck, dass die wahre biblische Wahrheit nur durch den Heiligen Geist zu verstehen sei und nicht durch menschliche Gelehrsamkeit, da die Schrift scheinbare Widersprüche enthalte.

Widerruf

In "Protestation und Bekenntnis" fasst Hans Denck seine theologischen Positionen zusammen.

Wormser Propheten

Die Wormser Propheten handelt es sich um eine bedeutende deutsche Übersetzung der Prophetenbücher des Alten Testaments, die am 13. April 1527 in Worms gedruckt wurde. Die Übersetzung wurde von den Täufern Ludwig Hätzer und Hans Denck angefertigt.

Weitere Links

Artikel über Hans Denck

Wikipedia Artikel über Hans Denck

Eintrag über Hans Denck

Gameo Artikel über Hans Denck

MennLex Eintrag

Artikel über Hans Denck im MennLex Lexikon