Die vollständigen Werke Menno Simons

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3.4 Von der rechtschaffenen Buße

Zum Zweiten ermahnen wir euch mit den Worten Christi:

»Tut Buße und glaubt an das Evangelium!« (Mk 1,15)

O du treues Wort der Gnaden! O du treues Wort der göttlichen Liebe! Du wirst in Büchern gelesen, mit Liedern besungen und auch mit Mund, Leben und Tod gepredigt und bezeugt in vielen Ländern, aber in deiner Kraft begehren sie dich nicht und, was mehr ist, die dich recht lehren und annehmen, müssen jedermanns Raub sein. Ach, liebe Herren, es wird uns nicht um ein Haar nützen, dass wir Christen genannt werden und uns des Herrn Blut, Tod, Verdienst, Gnade und Worte rühmen, so lang als wir uns von diesem gottlosen, unzüchtigen und schändlichen Leben nicht bekehren; es ist alles umsonst dass wir Christen heißen; dass Christus gestorben ist; dass wir in der Gnadenzeit geboren und mit Wasser getauft sind, solange wir nicht nach seinem Befehl, Rat, Ermahnung, Willen und Gebot wandeln und seinem Worte nicht gehorsam sind.

Darum, so wacht auf und seht einmal zu, wie man überall und allerorts in der ganzen Welt lebt; ihr seht an allen Enden und Orten nichts anderes als ein unnatürliches Prassen, Saufen, teuflischen Hochmut, Lügen, Betrügen, Geiz, Hass, Zank, Ehebruch, Hurerei, Krieg, Mord, Heuchelei, offenbare Gotteslästerung, Abgötterei und einen falschen Gottesdienst (Hos 4,11; Mi 6,4; Gal 5,19–21); mit kurzen Worten, nichts anderes, als eine mächtige Verfolgung alles dessen, was Gott lehrt, gebietet und verlangt. Wer vermag das schrecklich gräuliche Wesen dieser gegenwärtigen Welt zu erzählen? Dennoch will dieselbe gleichwohl die heilige christliche Kirche genannt sein. O nein! Die welche solche Werke tun, spricht Paulus, werden das Reich Gottes nicht ererben (1Kor 6,9–10; Gal 5,19; Eph 5,5). O ihr Menschen, wacht auf und seht für euch selbst! Denn so spricht des Herrn Mund:

»Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, kann er das Reich Gottes nicht sehen.« (Joh 3,3)

Und:

»Wahrlich, wahrlich ich sage dir, es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.« (Joh 3,5)

Ferner:

»Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, es sei denn, dass ihr euch umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.« (Mt 18,3)

Was hilft es, viel von Christus und seinem Wort zu reden, wenn wir Christus nicht glauben und nach seinem Worte nicht leben wollen! Ich sage noch einmal, wacht auf und reißt den verfluchten Unglauben mit seiner Ungerechtigkeit aus euren Herzen und beginnt ein frommes und bußfertiges Leben, wie es die Schrift lehrt; denn Christus spricht:

»Wenn ihr euch nicht bessert, werdet ihr alle auch so umkommen.« (Lk 13,5)

Man verstehe hieraus nicht eine solche Buße, wie die verirrte Welt lehrt und übt und welche allein in einem äußerlichen Schein und menschlicher Gerechtigkeit besteht, wie nämlich in heuchlerischem Fasten, Wallfahrten, im Lesen und Beten vieler Pater Noster und Ave Marias, dem Hören vieler Messen, der Ohrenbeichte und in dergleichen Heuchelei mehr, wovon Christus und seine Apostel nicht einen Buchstaben gelehrt und befohlen haben. Darum kann es auch kein Sühnopfer sein, sondern es ist vielmehr eine Versuchung und Erweckung des göttlichen Zorns. Es sind unnütze und fruchtlose Lehren und Gebote der Menschen; der verfluchte, bezauberte Wein der babylonischen Hure, welchen, durch Gottes gerechten Zorn, viele hundert Jahre getrunken haben, die auf Erden wohnen (Offb 17,2). Wir aber sprechen von einer Buße, die Kraft hat und Werke tut, wie sie Johannes der Täufer lehrt, indem er spricht:

»Seht zu, tut rechtschaffene Früchte der Buße. Denkt nur nicht, dass ihr bei euch wollt sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum, welcher Baum nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.« (Mt 3,8–10)

Siehe, lieber Leser, die Buße, welche wir lehren, besteht darin, dass wir dem alten gottlosen Wesen absterben und nach den Lüsten der Sünde nicht mehr leben müssen, sondern tun, wie David tat (2Sam 15,12; 18,1). Da er nun seines Ehebruchs und der Volkszählung halber von dem Propheten gestraft wurde, weinte er bitterlich, rief zu Gott, ließ von dem Bösen ab und tat solche gottlosen Gräuel nicht wieder. Petrus ist einmal tödlich gefallen und nicht mehr. Matthäus kehrte nach seiner Berufung nicht wieder zu seiner alten Lebensweise zurück. Zachäus und das sündige Weib hatten nie wieder Gemeinschaft mit den unreinen Werken der Finsternis. Zachäus leistete denjenigen Ersatz, die er übervorteilt hatte und gab den Armen und Elenden die Hälfte seiner Güter. Das Weib weinte sehr bitterlich, wusch mit Tränen ihres Herrn Füße, trocknete sie mit ihren Haaren und salbte sie mit köstlichem Öle; dann saß sie demütig zu seinen Füßen und hörte seinen gesegneten Worten zu.

Dies sind die würdigen Früchte der Buße, welche dem Herrn angenehm sind; darum wurde zu David gesagt, dass der Herr die Sünde von ihm genommen habe; Petrus wurde verkündigt, dass der Herr vom Tode auferstanden sei (Mk 16,7); Matthäus zum Apostel angenommen; Zachäus wurde gesagt, dass er Abrahams Sohn geworden sei und Magdalena, dass sie das gute Teil erwählt habe, welches nicht von ihr genommen werden solle (Lk 10,42). Zu der Ehebrecherin sagte Christus:

»Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr!« (Joh 8,11)

Eine solche Buße lehren wir und keine andere; nämlich dass sich niemand der Gnade Gottes, der Freisprechung von seinen Sünden und des Verdienstes Christi gottselig rühmen kann oder mag, es sei denn, dass er in einer wahren Buße erfunden werde. Es ist nicht genug, dass wir sagen, wir sind Abrahams Kinder, das ist, wir werden Christen genannt und als solche erachtet, sondern wir müssen Abrahams Werke tun, nämlich wir müssen wandeln gleich wie allen wahrhaftigen Kindern Gottes durch des Herrn Wort auferlegt und befohlen ist, wie Johannes schreibt:

»So wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. So wir aber im Lichte wandeln, wie er im Lichte ist; so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.« (1Joh 1,6–7)

Ich frage alle meine Leser, ob sie jemals in der Schrift gelesen haben, dass ein unbußfertiger, verstockter Mensch, der Gott und Gottes Wort nicht fürchtet, der irdisch, fleischlich und teuflisch gesinnt ist und nach seinem Mutwillen lebt, ein Kind Gottes und Miterbe Christi genannt wird? Ich denke, ihr werdet nein sagen müssen. Aber wer sich von Herzen vom Bösen abwendet und das Gute annimmt, demselben wird durch die ganze Schrift des Herrn Gnade verkündet, wie der Prophet sagt:

»Wascht, reinigt euch, tut euer böses Wesen von meinen Augen, lasst ab vom Bösen. Lernt Gutes tun, trachtet nach Recht, helft dem Unterdrückten, schafft dem Waisen Recht, und helft der Witwen Sache. So kommt dann, und lasst uns miteinander rechten, spricht der Herr. Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie gleich ist, wie Rosinfarbe, soll sie doch wie Wolle werden.« (Jes 1,16–18)

Und wiederum:

»Wo sich aber der Gottlose bekehrt von allen seinen Sünden, die er getan, und hält alle meine Rechte und tut recht und Wohl; so soll er leben und nicht sterben. Es soll aller seiner Übertretung, so er begangen hat, nicht gedacht werden.« (Hes 18,21–22)

Zudem, lest und prüft die ganze Schrift, die wahrhaftigen Anweisungen und Zeugnisse der heiligen Propheten, Evangelisten und Apostel und ihr werdet in aller Klarheit finden, wie die gottselige Buße mit Ernst angenommen und geübt werden muss, und dass ohne dieselbe niemand in das Reich des Himmels kommen mag, auch ewiglich keine Gnade ist, noch erhofft werden kann.

Mit kurzen Worten lehren und dringen wir, nach unseren besten Kräften, durch diesen aus Gottes Wort gezogenen Artikel, sich zu enthalten von den fleischlichen Lüsten,

»welche wider die Seele streiten« (1Pt 2,11),

das Fleisch zu kreuzigen mit seinen Lüsten und Begierden (Gal 5,24); sich dieser Welt nicht gleich zu stellen (Röm 12,2); abzulegen die Werke der Finsternis und anzulegen die Waffen des Lichts (Röm 13,12); die Welt nicht lieb zu haben, noch alles was darin ist (1Joh 2,15); auszuziehen den alten Menschen mit seinen Werken und anzuziehen den neuen Menschen,

»der da erneuert wird zu der Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen der ihn geschaffen hat.« (Kol 3,10)

Ja, abzulegen den alten Adam mit seiner ganzen Art, der da wandelt nach den Lüsten des Irrtums, als da sind: Hochmut, Geiz, Unkeuschheit, Hass, Neid, Prassen, Saufen, Abgötterei und anzuziehen den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in Gerechtigkeit und wahrer Heiligkeit; welches Früchte sind Glaube, Liebe, Hoffnung, Gerechtigkeit, Friede, Freude in dem heiligen Geist (Eph 4,22; Röm 14,17; Gal 5,16); im Leiden geduldig, barmherzig, mitleidig, keusch zu sein; dieSünde ernstlich zu hassen und zu strafen und eine herzliche Liebe und Eifer für Gott und Gottes Wort zu haben. Ich wiederhole, dass die Buße, welche wir lehren, aufrichtig, fruchtbar und dem Herrn angenehm sein muss, nach Ausweis seines Wortes. Wer diese Buße von Herzen annimmt und darin bis zum Ende bleibt, der freue sich und danke Gott, denn ihr Ende ist das ewige Leben. Wer sie aber verwirft und nicht will, der sei gewarnt, denn das Ende ist der ewige Tod.

Ihr lieben Herren, Freunde und Brüder, wollt doch einmal gründlich und recht beherzigen, was es sei und am Ende mitbringen wird, des Herrn Gebot und Befehle so mutwillig zu übertreten und so trotzig zu sündigen wider Gottes Wort. Adam und Eva haben nur einmal von dem verbotenen Baum gegessen, wider des Herrn Gebot (1Mo 3); darum ist die Erde verflucht um Adams willen. Im Schweiß seines Angesichts musste er sein Brot essen sein Leben lang. Eva und ihre Töchter müssen in Schmerzen gebären; sie müssen des Mannes Herrschaft unterworfen sein; die Menschen werden aus dem Paradies getrieben und müssen mit allen ihren Nachkommen wieder zu Staub werden, davon sie gemacht waren. Da war auch keine Vergebung noch Trost der Gnaden zu erlangen; sondern das ewige Wort Gottes und der ewige Sohn Gottes mussten von dem hohen Himmel herabkommen und Mensch werden; Hunger, Versuchung, Elend, Marter, Kreuz und Tod leiden, wie die Schrift lehrt. O liebe Herren, ist diese einzige Übertretung so hoch von Gott angerechnet, wie wird es dann mit denen zugehen, die des Herrn heiliges Wort, Bund, Willen und Gebot all ihr Leben lang so hochmütig verachten, nicht einmal ihre Sünde und Schuld bekennen und davon abstehen, wiewohl sie von dem Haupt bis auf die Füße so voll aller Übertretung und Sünden sind. Kain war verflucht, flüchtig und unstet auf Erden sein Leben lang, darum dass er seinen unschuldigen Bruder Abel so neidisch erwürgt hatte. Ach, wie wird es denen ergehen, die noch täglich ohne Mitleiden und Recht die unschuldigen, frommen Abeliten, die Christus und das ewige Leben mit so eifrigen Herzen suchen, so unbarmherzig ausrotten, verfolgen, berauben und ermorden?

Die ganze weite Welt ertrank in dem Wasser der Sintflut, darum dass die Kinder Gottes nach der Menschen Töchter sahen, dass sie schön waren und nahmen zu Frauen, zu welchen sie Lust hatten. Auch darum, dass sie sich von Gottes Geist nicht strafen ließen und allezeit ihres Herzens Gedanken zu dem Bösen geneigt waren. Gedenkt doch einmal, mit welcherlei Lüsten die Heiraten dieser Welt jetzt angefangen werden; ja, gleich wie Pferde und Maultiere, ohne alle Furcht Gottes. Wie man den heiligen Geist schändet, lästert und betrübt; und wie sie alle auf dem verkehrten Wege wandeln, dessen Ausgang der gewisse Eingang in das Reich der Hölle, ja die ewige Verdammnis und der ewige Tod ist.

Sodom und Gomorra, mit ihren umliegenden Städten, sind um ihres Hochmuts, Übermuts, ihrer Unbarmherzigkeit und unmenschlichen Gräuel willen, mit dem Feuer des grimmigen Zornes Gottes verbrannt und versunken in der Hölle Abgrund (1Mo 18,19). Ach! Ach was wird doch an dem großen und schrecklichen Tag, wenn der Herr in seiner Herrlichkeit erscheinen wird, über diese elenden Menschen kommen, welcher Hochmut, Übermut, Schwelgerei, Pracht, Tyrannei, Blutdurst, Ehebruch, Hurerei, römische Gräuel, kein Herz begreifen, keine Zunge aussprechen und keine Hand beschreiben kann (Röm 1,24).

Korah, Dathan und Abiram, obwohl sie Abrahams Same waren und ein Teil auch von Levi geboren, sind dennoch, weil sie wider Mose und Aaron aufstanden und unberufen in das priesterliche Amt treten wollten, mit ihrer ganzen Rotte lebendig in die Erde versunken (4Mo 16). Bedenkt doch einmal, was dann unsere Koriten schließlich treffen wird oder was sie zu erwarten haben, welche Gott noch nie erkannt, noch viel weniger sie gesandt hat und welcher Amt, Beruf und Dienst nicht aus Gott und Gottes Wort, sondern, nach Ausweis der Schrift, aus dem Pfuhl des Abgrunds und aus dem Drachen und Tier sind (Offb 9,1; 13,4; 20,1–3); die mit ihrer verführerischen Lehre, babylonischen Zauberei und heuchlerischem Leben so viele arme, elende Seelen verführen und den gerechten Mose und Aaron, Christus, nicht allein verachten, sondern auch schelten, verfolgen, kreuzigen und töten. Mose, der treue Diener Gottes, durfte nicht in das gelobte Land eingehen, weil er nur einmal an des Herrn Wort zweifelte; wie viel weniger will dieses ungläubige, verkehrte und hartnäckige Geschlecht in das ewige gelobte Land und Herrlichkeit eingehen, welches des Herrn Wort, das liebliche Evangelium Jesu Christi, nicht allein nicht glaubt sondern es verachtet, bitterlich hasst und verfolgt; Christi Blut mit Füßen tritt, seine Ohren vor der Wahrheit verstopft und sich auf keinerlei Weise lehren lässt, weder durch Wahrheit, noch durch das unsträfliche Leben der Heiligen, noch durch das unschuldige Blut der teuren Zeugen Jesu, das so überflüssig, ja, wie Wasser, in vielen Ländern genommen und vergossen wird.

O ihr elenden Menschen, die ihr so abscheulich und jämmerlich vor eurem Gott steht, merkt doch auf des Herrn Wort; reinigt euch und wascht eure blutigen Hände und das unreine, ungläubige Herz und verspottet nicht länger Gottes Gnade mit eurem unnützen Rühmen und sprecht nicht, dass Abraham euer Vater sei (Joh 8,39) oder dass ihr Kinder Gottes seid, noch dass Christus für euch gestorben sei oder dass ihr euch auf seine Barmherzigkeit vertröstet und verlassen wollt. Vertraut nicht auf Lügen, spricht der Prophet Jeremia; sprecht nicht, hier ist des Herrn Tempel, des Herrn Tempel, des Herrn Tempel, denn es gilt nichts, dass Christus gestorben ist und dass wir uns nach seinem Namen nennen lassen, so wir den aufrichtigen, wiedergebärenden, kräftigen Glauben an Jesus Christus und die reine, ungefärbte Liebe, den gutwilligen Gehorsam und das fromme, unsträfliche Leben nicht haben.

Die Schrift sagt, dass die Heiligen Gottes in Gnaden und Barmherzigkeit sind und dass er ein Aufsehen auf seine Auserwählten hat; die Hoffnung der Gottlosen aber ist eitel (Weish 3,9; 5,15).

»Die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Schreien.« (Ps 34,16)

»Ihr seid meine Freunde (spricht Christus) wenn ihr tut, was ich euch gebiete.« (Joh 15,14)

Darum bitten und ermahnen wir euch noch einmal, bessert euch. Er ist noch derselbige Gott und wird nicht verändert (Mal 3,6). Er ist ein strenger, vernichtender und ernstlicher Strafer aller Bosheit; ja, ein gerechter Richter über alles gottlose Wesen und Handel. Er sucht heim die Schuld der Väter an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, bei denen, die ihn hassen (2Mo 20,5); wiederum ist er mitleidig, gütig und barmherzig über alle die, die recht tun und seinen Namen fürchten, über viele Tausende, die ihn lieb haben und seine Gebote halten. Ach Leser, Leser! Lieber Leser, es ist sehr schrecklich zu fallen in die Hand des lebendigen Gottes! Die Zeit ist erfüllt, jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag der Seligkeit. Das Reich des Himmels ist nahe herbei gekommen; wollt ihr es ererben und hinein gehen, so müsst ihr euch bessern; nicht allein in dem Schein, wie die Heuchler tun, sondern als aufrichtig Bußfertige, von ganzem Herzen und aus allen euren Kräften; und bringt Früchte die von guter Art sind; wo nicht, so müsst ihr abgehauen und in das Feuer des grimmigen Zorns geworfen werden (Lk 3,9; Joh 15,6). Imo nisi resipueritis, omnes similiter peribitis, d. h. wenn ihr euch nicht bessert, werdet ihr alle auch so umkommen (Lk 13,3).