Eine kurze, klägliche Verteidigung der elenden Christen und zerstreuten Fremdlinge, an alle Schriftgelehrten und Prediger der deutschen Nation, mit Bezug auf die schrecklichen, bittern Erdichtungen, Lästerreden und Scheltworte, womit sie von ihnen, ohne alle Wahrheit, so feindselig beladen werden, samt einer freundlichen Bitte um eine freie Disputation über die Schrift, wie es nach christlicher Liebe geziemend und recht ist. Wer verständigen Herzens ist, der lese und richte.
Wir armen, elenden und sehr gehassten Christen, welche um des Zeugnisses des göttlichen Wortes willen so viel hören und leiden müssen, wünschen allen Schriftgelehrten und Predigern in allen Ländern die evangelisch gerühmt werden, wer, wie und wo sie auch sein mögen, ein neues und bußfertiges Herz, einen rechtschaffenen und tätigen Glauben an Jesum Christum, eine unverfälschte und feurige Liebe, eine heilsame Lehre, ein gesundes Urteil nach der Wahrheit und ein frommes, unsträfliches Leben in der Furcht des Herrn, von Gott unserm himmlischen Vater, in der Wirkung und Kraft seines heiligen Geistes, durch Jesum Christum, seinen lieben Sohn, unsern Herrn und ewigen Seligmacher, Amen.
Es ist einem jeden sehr wohl bekannt, werte Männer und Brüder, dass in unseren Niederlanden die reine, göttliche Wahrheit durch das neidische Geschrei und die Aufwiegelung von Pfaffen und Mönchen leider sehr gehasst wird und das unschuldige Blut in Strömen fließt, wodurch wir elenden Kinder aus großer Not gedrungen werden, vor dem Schwert der Tyrannei zu fliehen, uns mit unseren schwachen Frauen und kleinen Kindern in fremden Ländern aufzuhalten und unser Brot in Kummer und Elend zu erwerben.
Über dieses aber erheben viele der Eurigen, wie es scheint, ein böses Geschrei, welches möglicherweise aus Unverstand und aus guter Absicht geschieht und stiften die Obrigkeit, die zum Teil wohl redlich und billig sein würde, durch offenbar erdichtete Beschuldigungen, gegen alle natürliche Billigkeit und christliche Liebe, zur Verfolgung an. Ihr warnt einen jeden vor uns und sagt, dass wir den Münsterischen gleich gesinnt seien, dass wir Städte und Länder einnehmen wollen, falls wir dazu im Stande seien; dass wir Aufruhr stiften, das Schwert führen, stehlen, unsere Hände in anderer Leute Beutel stecken wollen; dass wir der Vielweiberei huldigen, unsere Frauen und Güter gemeinschaftlich halten; dass wir der Obrigkeit nicht gehorsam sein wollen; dass wir unsere Kinder nach Leib und Seele ermorden; dass wir Wiedertäufer, Sakramentschänder, Verführer und Gleisner seien; dass wir uns rühmen, ohne Sünde zu sein; dass wir Werkheilige und Himmelstürmer seien, welche durch eigene Verdienste und Werke selig werden wollen; dass wir eine gottlose Sekte und Rotte, neue Mönche, Schelme, Bösewichter und vom Teufel besessen seien (Mt 5,11). Kurz, wir werden leider mit solchen Farben von euch abgemalt, dass alle, die mit unserm Grund und Glauben nicht bekannt sind, Nase und Mund vor uns zuhalten und vor uns erschrecken müssen, obwohl wir, dem Herrn sei ewig Dank, vor Gott und seinen Engeln auf dieser Erde nichts anderes suchen, als in unserer armen Schwachheit mit des Herrn Geist, Wort und Vorbild durch seine Gnade von Herzen eins zu sein, wie die ganze Schrift dies lehrt und mit sich bringt.
Dem allmächtigen und großen Herrn, der ein Kenner aller Herzen ist (Jer 17,10; Offb 2,23), ist es bekannt, dass wir von allen diesen erwähnten Gräueln und Schandtaten, mit denen wir von euch beständig so feindselig gelästert werden, vor ihm und seinem Urteil und auch vor den ganzen Welt, frei sind. Wenn uns jemand unter dem ganzen Himmel mit bündiger Wahrheit überzeugen kann, dass wir und unsere Anhänger an einem einzigen dieser gottlosen Stücke und Halsverbrechen Schuld haben oder Schuld gehabt haben, so wollen wir die Hand auf den Mund legen und ihm, der uns überführt, unser Lebtag mit Leib und Gut zu eigen sein; das allein ausgenommen, dass wir der Obrigkeit nicht gehorchen wollen, wenn sie etwas wider Gottes Wort gebietet (Apg 4,19; 5,29). Ist es nicht eine traurige Sache, dass wir mit so unmenschlichen Schandtaten beschimpft werden, an die wir gar nicht gedacht, viel weniger dieselben getan haben?
Ach, werte Männer und Brüder! Wüsstet ihr, was wir suchen und wie wir, durch des Herrn Gnade, gegen euch und einen jeden gesinnt sind, ihr würdet uns nicht solch einen bittern Hass zutragen, wie ihr bis jetzt getan habt oder ihr müsstet einem allzu gottlosen Sinn und verkehrten Wesen verfallen sein, was wir aber an vielen gewiss nicht erhoffen.
Weil ihr euch denn so jämmerlich an uns vergreift und so schändlich eine Lüge auf die andere häuft und man uns Elenden leider nirgendwo eine mündliche Verteidigung gestatten will, so werden wir aus großer Not gedrungen, eine kurzgefasste, schriftliche Verteidigung darzulegen und wir wollen euch allesamt damit vier Dinge demütig gebeten und brüderlich dazu ermahnt haben:
Erstens, dass ihr mit gesundem Verstand wohl bedenken wollt, dass die Lüge aus dem Teufel ist; dass ein lügenhafter Mund die Seele tötet; dass ein Lügner keinen Teil hat in Gottes Stadt (Offb 22,15); dass die Verleumder des Todes würdig sind und nicht in des Herrn Hütte wohnen, noch auf seinem heiligen Berge bleiben werden (Ps 15,1).
Zweitens, dass all eure Beschuldigungen gegen uns, sich auf Halsverbrechen (die den Strang verdienen) beziehen. Wenn wir nicht den Herrn fürchteten, sondern nach dem Gebrauch der Welt unser Recht aufs Unerbittlichste von euch fordern und euch alles heimzahlen wollten, wo würdet ihr doch zuletzt mit der Sache bleiben, da ihr uns vor der ganzen Welt solcher verdammlichen Gräuel beschuldigt, die weder ihr noch jemand anders jemals mit der Wahrheit zu beweisen im Stande sein werdet.
Drittens, dass euer Betragen in dieser Sache aller natürlichen Billigkeit, christlichen Liebe und Gottes Wort stracks widerstreitet; denn wo ward jemals ein frommer Mensch gefunden, der sich nicht über die Elenden erbarmte und über die Betrübten betrübte? Die Schrift lehrt überall, dass man die Elenden und Fremdlinge mit Liebe aufnehmen, ihnen dienen, sie beschützen und trösten soll (3Mo 19,33–34; Jes 58,6); und ihr seht mit offenen Augen, wie jämmerlich wir elenden Menschen überall gehasst, verachtet, verbannt, belastet und an einigen Orten verurteilt und ermordet werden. Dennoch wird euer Herz nicht einmal bewogen uns in unsern schweren Prüfungen und Nöten mit einem einzigen, freundlichen Worte anzureden und unsern Grund, Glauben und Wandel mit einer väterlichen Gesinnung nach des Herrn Wort zu untersuchen, sondern ihr gießt, wie die Redensart ist, immer noch mehr Öl in das Feuer, damit wir ja keine Ruhe auf Erden finden sollen. Ihr ruft und schreibt über uns, dichtet uns Böses an, scheltet und stiftet Aufruhr; ihr häuft eine Trübsal auf die andere; ihr schleppt uns in Gefängnisse und Bande, gerade als ob ihr euer Lebtag keinen Buchstaben mit göttlichem Verstande aus des Herrn Wort gelesen, noch ein Fünklein von seinem heiligen Geiste empfangen hättet. Ob das heißt, nach reiner christlicher Liebe, nach apostolischer Lehre und Gebrauch, nach des Herrn Geist, Wort und Vorbild handeln, wollen wir eurem eigenen Urteil anheimstellen.
Sagt doch, meine Lieben, wo lehrt die heilige Schrift, dass man im Reiche Christi und in seiner Kirche mit dem Schwert, mit Gewalt und Tyrannei über jemandes Gewissen und Glauben, welches dem Gerichte Gottes allein unterworfen ist, bestimmen und herrschen soll? Wo haben Christus oder die Apostel je so getan, geraten oder befohlen? Christus sagt nur:
»Seht euch vor vor den falschen Propheten!« (Mt 7,15)
Paulus gebietet, dass man
»einen ketzerischen Menschen meide, wenn er einmal und abermals ermahnt ist.« (Tit 3,10)
Johannes lehrt, dass man den Übertreter, der Christi Lehre nicht bringe, nicht in sein Haus aufnehmen, noch ihn grüßen solle (2Joh 10). Sie schreiben aber nicht: Hinweg mit den Ketzern! Verklagt sie bei der Obrigkeit, kerkert sie ein, treibt sie zur Stadt und zum Lande hinaus, werft sie ins Feuer oder ins Wasser! – wie die Römischen viele Jahre getan haben und was auch jetzt noch häufig unter euch, die ihr euch dünken lasst, Gottes Wort zu lehren, gefunden wird.
Viertens, bitten wir euch um Jesu willen aus Herzensgrund, dass ihr doch einmal ein wenig bedenken mögt, ob euer Geist mit dem Geist des Herrn und euer Glaube mit seinem heiligen Worte eins seien; ob euch der Geist des Herrn und die Liebe für euren Nächsten oder Gewinnsucht und Sorge für zeitlichen Erwerb zu eurem Dienst bewegen und antreiben; ob ihr Gottes Wort aus reinem Herzen unverfälscht predigt, seine Sakramente auf rechte Weise gebraucht und ein frommes, unsträfliches Leben führt, wie die Schrift es lehrt; ob ihr auch offenbare Übertreter, Prahler, Trunkenbolde, Geizhälse, Wucherer, Lügner, Betrüger, Haderer, Raufbolde, Ehebrecher, Hurenjäger, Flucher, Schwörer und Ungerechte ohne jegliches Ansehen der Person von der Gemeinschaft mit des Herrn Wort ausschließt und meidet; denn überall, Herr, lebt und handelt man auf solche Weise, als ob niemals ein Prophet, Apostel, Christus oder Wort Gottes auf Erden gewesen wäre. Dennoch wollt ihr die heilige, christliche Kirche und die wahren Lehrer sein, als ob Christus nichts mehr verlange in seiner Kirche als ein bloßes Lesen, Singen, Rufen, Kindertaufen, Brotbrechen und Namenführen und nicht viel mehr Geist, Erkenntnis, Glauben, Liebe, Buße, Gerechtigkeit, Werk, Kraft und Wahrheit nötig seien.
Nein, nein, werte Männer! Dies ist die Kirche Christi: Christi unverfälschtes, reines Wort in des Geistes Kraft recht predigen und mit vollem Herzen an dasselbe glauben und es auch gehorsam befolgen (Röm 15,18; 1Tim 6,14); des Herrn heilige Sakramente, als Taufe und Abendmahl, nach seinem eigenen Befehl und Anordnung recht gebrauchen; Gott von Herzen suchen, fürchten, liebhaben und ihm dienen; aus Gott geboren werden; seinen Nächsten lieben, trösten, schützen und ihm helfen; alle falsche Lehre samt den Werken der Finsternis meiden; fleischlichen Lüsten, die gegen Gottes Wort sind, der Welt und sich selbst entsagen; ein frommes, friedsames, keusches, nüchternes und demütiges Leben in Gerechtigkeit und Wahrheit führen; kurz, gesinnt sein wie Christus; denn wo man dieses findet, da findet man Christi Reich und Kirche, dem kann nicht widersprochen werden. Aber die Verführer, Hasser, Lügner, Lästerer, Verleumder, Aufwiegler, Blutdürstigen, Geizigen, Unbarmherzigen, Grausamen, Hoffärtigen und Unbußfertigen sind aus dem Bösen, wie Johannes sagt, und ihr Teil wird sein ein ewiges Zähneklappern, Weinen, Hölle, Teufel, Feuer und Tod (Röm 1,25; 1Kor 6,9–10; Gal 5,19–21).
Ach, ihr Männer und Brüder! Wenn ihr diese unsere kurze Unterweisung in der reinen Gottesfurcht wohl zu Herzen nähmet und nach dem Geist und Wort des Herrn recht überdächtet, ihr würdet ohne Zweifel einen so großen Balken in eurem eigenen Auge finden, dass ihr auf das Splitterchen, das möglicherweise in eures Bruders Auge sich befindet (denn wir alle stammen aus Adams Samen), wenig achten würdet (Mt 7,4). Sich selbst kennen, das ist Klugheit und sich in allen Dingen nach des Herrn Wort und Vorbild richten, das ist die heilsame Weisheit.
Da wir denn so ohne alle Schuld und auf so rohe Weise von euch beschuldigt werden und ihr euch rühmt, Gottes Diener zu sein, die sein Wort und Werk treiben, so bitten wir euch allesamt um des roten Blutes Christi willen, mit dem wir besprengt sind, dass ihr doch einmal bedenken wollt, wie ihr mit uns Elenden und Betrübten umgeht, auf dass ihr euch nicht länger mit solchen offenbaren Lügen und Tyranneien versündigt, wie es bis jetzt geschehen ist, sondern uns ein billiges und väterliches Herz zukehrt, in Übereinstimmung mit einem göttlichen Rühmen und christlichen Namen; denn wir bezeugen vor ihm, der unsere Herzen kennt, vor euch und vor der ganzen Welt, mit Mund und Schrift, mit Gut und Blut, mit Leben und Tod, dass wir des Herrn heiligem Wort und Willen aus dem Innersten unserer Seele in unserer armen Schwachheit ergeben sind. Auch sind wir jetzt und in Ewigkeit erbötig und sind dies vom Anbeginn unseres Glaubens und Handelns stets gewesen, wenn jemand uns mit einer größeren Kraft des Geistes, mit stärkerer Wahrheit und mit einem gottseligeren Leben, als wir haben, unterweisen kann, ihm Gehör zu schenken und zu folgen. Kann man uns aber nicht besser unterrichten, so bitten wir nochmals um Jesu willen, dass man uns alsdann die Wahrheit ungehindert gönne und behalten lasse und dass man die Frommen, die in der Wahrheit wandeln, nicht mehr so verfolgen und mit Leid überhäufen möge.
Wir lassen euch alle zusammen hiermit wissen, dass wir von Herzen bereit sind, zu geeigneter Zeit und Stätte mit ein oder zwei von den Unsrigen (es seien dann Lehrer oder nicht) mit euch zu einer christlichen, freien Disputation über die Schrift zu erscheinen, es sei vor einer vollen Versammlung oder vor zwanzig oder dreißig redlichen und gottesfürchtigen Zeugen, wie es euch gefällt, um mit euch über die folgenden Artikel (denn in diesen, finden wir, dass ihr von uns abweicht) nach Christi Geist, Wort, Leben oder Vorbild, Gebot, Verbot, Gebrauch und Verordnung und in gutem Gewissen zu unterhandeln, nämlich:
Habt ihr dann sonst noch etwas, so könnt ihr es vorbringen und nach Gottes Wort richten lassen.
Seht, werte Männer und Brüder, dieses ist es, was wir von Herzen gerne sehen möchten, wenn es unter einem christlichen, zuverlässigen Geleite, ohne alle Hinterlist, Betrug und Nachstellung, wie es sich nach christlicher Liebe und Gottes Wort ziemt und aus aufrichtigem, frommem Herzen geschehen könnte – das ist, was Origenes, Augustinus, Hilarius und andere zu ihrer Zeit mit solchen, die in der Lehre verdächtig waren, getan haben. Dass wir aber ein freies Geleite begehren, kann man uns nicht übel nehmen, da ein jeder selbst sehen kann, wie man leider an allen Seiten über uns Elende schreit und ergrimmt ist.
Seid ihr nun Diener Christi und sucht des Herrn Lob und die Seligkeit eurer Brüder, wie Jesaja, Jeremia, Petrus und Paulus zu ihren Zeiten getan haben, so werdet ihr euch von Herzen freuen, dem Herrn danken, unsere gekränkte Ehre wieder vor dem Volke emporrichten und euch fortan vor solchen, schon erwähnten, schändlichen Fehlern hüten, euer Leben bessern und die angebotene Disputation mit christlicher Treue bewilligen, anraten und unterstützen, da wir nicht, wie einige, Gutdünken, eigene Weisheit, Philosophie und Träumereien, sondern Christi, nach dem wir genannt sind, eigenen Geist, Wort, Gebot, Verbot, Verordnung, Gebrauch und Beispiel, Mittler und Richter sein lassen wollen.
Sollte es aber sein, dass ihr diesem ausweicht und es abschlagt, dennoch aber bei eurer Feindseligkeit, eurem Verleumden, Lästern, Schelten, Nachreden und Beschimpfen beharrt, wie ihr bisher getan habt, so müssen wir Elenden es dem Herrn überlassen, wie wir bisher getan haben und unsere Seelen in Geduld fassen, unseren Rücken den Schlägern darbieten (Jes 50,6) und uns trösten mit diesen Worten:
»Selig seid ihr, so euch die Menschen hassen und euch absondern und schelten euch und verwerfen euren Namen als einen boshaftigen, um des Menschen Sohnes willen. Freut euch alsdann und hüpft, denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel.« (Lk 6,22–23)
Aber ihr müsst das Maß eurer Väter voll machen und offenbar werden, dass ihr nicht die Schafe, sondern bloß ihre Milch, Wolle und ihr Fleisch sucht (Hes 34,3). Es stehen euch nur zwei Wege offen: Entweder ihr müsst von euren Verleumdungen und Lästerungen ablassen und euch mit uns in eine Besprechung einlassen, oder eingestehen, dass ihr keine wahren Lehrer seid und also euer Evangelium, euren Ruhm und christlichen Namen fahren lassen.
Hiermit befehlen wir euch alle dem Herrn an und wünschen, dass uns doch niemand dieses Schreiben übel deute; denn wir haben es aus keinem andern Grunde getan, als zur Verteidigung des heiligen Wortes und zur Beschützung unserer Ehre und auch um zu zeigen, dass wir jetzt und zu allen Zeiten unter den erwähnten Bedingungen zu einer Disputation mit euch erbötig sind, wie gehört worden ist.
Der barmherzige, liebe Herr gebe euch allen ein aufrichtiges, frommes Herz, die heilsame, reine Wahrheit Christi von Herzen zu lieben und getreu darin zu wandeln, zum Lobe Gottes und zur Seligkeit eurer Seelen. Amen.
Ein Bischof oder Lehrer soll unsträflich sein, eines Weibes Mann, der gläubige Kinder habe, nicht berüchtigt, dass sie Schwelger und ungehorsam sind. Denn ein Bischof soll untadelig sein, als ein Haushalter Gottes, nicht groß von sich selbst halten; nicht zornig, nicht ein Weinsäufer, nicht bissig, nicht begierig nach schändlichem Gewinn, sondern gastfrei, gütig, züchtig, gerecht, heilig, keusch; und halte ob dem Wort, dass gewiss ist, auf dass er mächtig sei, zu ermahnen durch die heilsame Lehre und zu strafen die Widersprecher (1Tim 3,2; Tit 1,6–9).
Von uns elenden Fremdlingen und zerstreuten Christen, um des Wortes Gottes und seines Zeugnisses willen. Anno 1552.