Von der Taufe glauben und bekennen wir, dass sie des Herrn eigene Einsetzung, Wort, Verordnung, Befehl und folglich ein heiliges, göttliches Sakrament oder Zeichen ist, durch welches, wenn es recht nach Gottes Verordnung und nicht nach eigenem Gutdünken, d. i. an den Gläubigen und nicht an den unverständigen Kindern gebraucht wird, der Glaube mit seinen Kräften, Früchten und seinem Geheimnis herrlich abgebildet und bezeichnet wird.
Dass wir die Taufe auf den Glauben lehren, geschieht aus folgenden Ursachen: Erstens, weil Christus selbst die Taufe auf den Glauben befohlen hat, indem er sagte:
»Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden.« (Mk 16,15–16; Mt 28,19)
Zweitens, weil die heiligen Apostel, dem Befehl des Herrn gemäß, die Taufe auf den Glauben und nicht die der unverständigen Kinder gelehrt und gebraucht haben (Apg 2,38; 8,37; 10,48; 16,15; 18,8; 19,5).
Drittens, weil das, was durch die Taufe bezeichnet wird, nur in den Gläubigen und nicht in unverständigen Kindern gefunden wird (Röm 6,4; Kol 2,12; 1Kor 12,13; Eph 4,5; 1Pt 3,21; Gal 3,27).
In Anbetracht, dass die Weisheit und Wahrheit selber befohlen hat, die Gläubigen zu taufen; dass seine getreuen Zeugen, die heiligen Apostel, die Taufe nicht anders als nach dem Befehle ihres Herrn gelehrt und gebraucht haben; dass das dadurch Bedeutete in den Gläubigen und nicht in unverständigen Kindern gefunden wird; dass wir durch des Herrn Gnade aus der Schrift erkennen, dass Mose und die Propheten, ja, der Vater selbst (5Mo 18,18; Jer 23,5; Mt 17,5), uns auf Christum, als auf denjenigen, welchen wir allein hören sollen, hinweisen; und dass nach Pauli Lehre kein anderer Grund gelegt (1Kor 3,11), noch ein anderes Evangelium (Gal 1,7) gepredigt werden kann, als das, welches uns von den Aposteln gepredigt worden ist, geschieht es, dass wir die Taufe auf den Glauben lehren, empfangen und mit solch einem Übermaß von Jammer und Elend, ja, mit unserm Gut und Blut behaupten und verteidigen; denn wir erkennen wahrhaftig, und zwar aus der Schrift, welche unseres Fußes echte Leuchte ist (Ps 119,105), dass sie des Herrn eigene Einsetzung, Wort, Verordnung und Befehl ist.