Die vollständigen Werke Menno Simons

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21.1 Vorrede

Liebe Leser!

Mit unsern ersten Schriften, die wir hinsichtlich der Taufe veröffentlicht haben, haben wir wohl jeden frommen Christen mit christlicher Wahrheit zufriedengestellt. Allein es gibt noch leichtfertige, widerspenstige und fleischlich gesinnte Menschen, die ohne Grund und heilige Schrift, ja, ohne alle Gottesfurcht, aus einem parteiischen Herzen wider uns lehren, schreiben, ermahnen und rufen, indem sie sagen: »Es ist Ketzerei und Betrug, denn es ist geschrieben und gelehrt gegen alles bisher Gelehrte und gegen die Lehren der heiligen christlichen Kirche.« Ich hatte mir zwar vorgenommen, nach dem Worte des Herrn in Mt 7 solchen verkehrten, ungehorsamen und widerspenstigen Menschen nicht zu antworten, sondern nur den Demütigen, Sanftmütigen, Gottesfürchtigen und solchen, die zerschlagenen Herzens sind (Ps 51,19; Jes 66,2; 57,15); denn der Weise wird die Weisheit hören, sie lieben und stets weiser werden, während der Tor die Torheit hören, sie preisen, in ihr alt werden und sterben wird. Ich will aber dennoch diesen Widersprechern, die ihren Mund so weit gegen Gottes Wort aufsperren, zwei Punkte vorlegen und sie auffordern, dieselben weislich zu prüfen und zu erwägen und mir dann mit Bescheidenheit und edler Weisheit darauf zu antworten. Erstens: Welches sind die wahren Ketzer und Betrüger? Zweitens: Welches sind diejenigen, die gegen die Lehre der heiligen christlichen Kirche lehren und ermahnen? Wenn sie mir diese Fragen aufrichtig und recht beantworten, dann müssen sie selbst das Urteil fällen, dass die ungefälschte Wahrheit Jesu Christi bei uns und nicht bei ihnen gefunden wird und dass im Gegenteil nicht bei uns (die wir uns von dem Ausdruck böse Sekten nicht getroffen fühlen), sondern bei ihnen allerlei Ketzerei, Betrug und falsche Lehren so massenhaft zu finden sind und gebraucht werden. Welche von beiden Parteien die der Ketzer und Verführer ist, das will ich den Leser beurteilen lassen. Das Wort Hereticus oder Ketzer bedeutet so viel als Herausleser, Herausnehmer oder Auswähler, d. h. ein solcher, der sich nach eigenem Gutdünken auswählt, was er glauben will. Ketzerei heißt im Griechischen Auswahl, sagt Beda in seinem Werk Über die Apostelgeschichte. Sind nun diejenigen, die sich nach eigenem Gutdünken und außer der Schrift selbst einen eigenen Glauben machen, die echten und wahren Ketzer, dann weiß ich wahrlich nicht, ob man erbärmlichere und elendere Ketzer finden kann, als die sind, welche uns arme, zerstreute und verachtete Christen Tag für Tag als verdammungswürdige Ketzer bekämpfen, schelten, verraten und verfolgen. Es gibt gewiss keine hässlichere, gräulichere Ketzerei unter dem ganzen Himmel, als die, welche bei unsern Gegnern gefunden wird, die das Wort und die vollkommene Verordnung und Einsetzung unseres lieben Herrn Jesu Christi so schändlich verändern und verkehren, dass sie solche taufen, hinsichtlich welcher Gott keineswegs ein Gebot gegeben hat, nämlich kleine, unverständige, unmündige Kinder und Glocken und dass sie diejenigen, welche Gott zu taufen befohlen hat, nämlich die Gläubigen, nicht taufen; dass sie ein Bröcklein Brot und ein Schlückchen Wein für den Sohn Gottes anbeten und verehren; dass sie sich ohne Gottes Wort Macht über Lebendige und Tote anmaßen und dass sie den Menschen der Sünde, das Kind des Verderbens, dessen natürlicher Hochmut, Pomp, Unersättlichkeit, Grausamkeit, Unsauberkeit und Abgötterei aller Beschreibung spotten, an Christi statt setzen (2Th 2,4). Ich weiß fürwahr nicht, ob man eine ärgere Ketzerei ersinnen könnte. Dennoch erheben diese elenden Menschen über uns mit aller Macht das Geschrei: »Ketzer! Ketzer! Ersäuft sie! Verbrennt sie! Tötet sie!« – und zwar aus keiner andern Ursache, als weil wir mit dem heiligen Evangelium Jesu Christi das neue Leben, die Taufe auf den Glauben, das Abendmahl unter beiden Gestalten in einer heiligen und unsträflichen Gemeinde lehren, alle falsche Lehre, Abgötterei und das verdammungswürdige, fleischliche Leben strafen und auf kein anderes Mittel zur Seligkeit im Himmel und auf Erden hinweisen, als einzig und allein auf Christum Jesum, den Gebenedeiten. Lieber Leser, wenn dies Ketzerei ist, dann ist das wahre Wesen nicht in Christo Jesu und er auch nicht der Weg, die Wahrheit und das Leben (Joh 14,6). Lasst euch doch nicht in eurem Herzen durch ihr Schelten und Lästern erschrecken, denn es ist von jeher so gewesen, dass die Ungläubigen die Gläubigen, die Bösen die Guten, die Ungerechten die Gerechten, die Fleischlichen die Geistlichen, die Ketzer die Christen hassen, lästern und verfolgen, wie z. B. Kain den Abel, Ismael den Isaak, Esau den Jakob, die falschen Propheten die guten Propheten. Es ist wie Christus uns vorher gesagt hat:

»Ihr müsst gehasst werden um meines Namens willen.« (Mt 24,9)

Wären sie nun das, dessen sie sich rühmen, nämlich die wahren Jünger Jesu Christi, so würden sie niemanden seines Glaubens halber verderben, verraten oder ermorden, sondern sie würden mit Christo Jesu das Verlorene wiedersuchen (Mt 18,11), wenn wir wirklich verloren wären, wie sie meinen. Wären sie die Braut Christi, so würden sie nicht so voll Hasses, grausam und blutdürstig, sondern langmütig, milde und barmherzig, ja, in jeder Hinsicht wie der gute und treue Bräutigam Christus Jesus gesinnt sein. Nun aber beweisen sie augenscheinlich durch ihre Werke, dass sie keineswegs die Braut Christi, sondern vielmehr die Braut desjenigen sind, der von Anfang an ein Mörder gewesen ist, nämlich des Teufels (Joh 8,44). Wären sie der Leib Christi, so würden sie niemand um des Herrn Wahrheit willen mit dem Kreuz beladen und verfolgen, sondern selbst mit Christo und seiner Gemeinde um dieser Sache willen mit dem Kreuz beladen und verfolgt werden (Mt 5,11; Joh 16,2; 2Tim 3,12; 1Pt 2). Das unschuldige Lamm tötet nicht, sondern ist von Anfang getötet worden (Offb 13,8). Seht doch gute Leser, als was für elende, blutige, tyrannische und mörderische Ketzer unsere Gegner und Verfolger in all ihren Lehren, Ermahnungen, Unterweisungen ihrem Leben und ihrer Tyrannei vor Gott erfunden werden. Dies aber erkennen sie nicht. Denn wenn sie es erkennen würden, wie könnten sie die auserwählten Kinder Gottes, die Kinder des Reichs und der Verheißungen, die Brüder und Schwestern Jesu Christi, die Engel des Friedens und die Kinder des ewigen, unvergänglichen Lebens mit dem Kreuz beladen und verfolgen? Aber ihre Schlechtigkeit und Bosheit hat ihren Verstand so verdunkelt, ihre Augen so verblendet und ihre Ohren so verstopft, dass sie es nicht erkennen können (Weish 2,21). Der Tisch des göttlichen Wortes ist ihnen zu einem Strick, zu einer Verückung, zum Ärgernis und zur Vergeltung geworden (Röm 11,9). Gottes strenges Urteil und schrecklicher Zorn ist über sie gekommen, weil sie so eifrig die Lügen suchen und die liebe Wahrheit Christi beständig so halsstarrig bekämpfen und verwerfen (Spr 1,11–12).

Christus Jesus sagt:

»Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.« (Mt 5,6)

Aber diese hungert und dürstet nach aller Ungerechtigkeit, mit welcher sie, nach Pauli Lehre, mehr als gesättigt sind (2Th 2,12).

Christus lehrt:

»Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan.« (Lk 11,9)

Diese aber suchen nicht den rechten Weg, sondern suchen Tag und Nacht und mit allem Fleiß den krummen, in der Hoffnung, dass sie in Gottes Wort oder in unserm Leben etwas finden werden, welches sie so drehen, biegen, verkehren und auslegen könnten, dass dadurch die echte evangelische Wahrheit in den Staub getreten und zunichte gemacht wird, gerade als ob die ewige Wahrheit, Christus Jesus, der Gebenedeite, mit zwei Zungen gesprochen und gelehrt hätte. Und wenn ein Fehler in unserem Leben gefunden wird, welches leider oft vorkommt, da wir alle aus Adam geboren, sündig und voll Mängel sind, so freuen sie sich, als ob deshalb die evangelische Wahrheit lauter Betrug wäre und vor Gott keine Macht über das Fleisch hätte. Weil sie denn so eifrig wider die Gerechtigkeit Gottes kämpfen und an der Lüge ihre Lust haben, so hat Gott sie darum mit solchem Unverstand und solcher Verblendung geschlagen, dass sie von der göttlichen Lehre gar nichts begreifen noch beurteilen können. Dennoch wünschen sie alle ihre Sachen, wie schändlich diese auch sein mögen, in die Schrift zu hüllen, damit sie um so leichter unter einem biblischen und heiligen Schein das törichte und unwissende Volk, welches sich so gerne betrügen und verführen lässt, täuschen können. Und so bleiben sie also alle miteinander, sowohl Lehrer als Jünger, im Dienste ihres vergänglichen Fleisches, welches sie zu ihrem Gott erwählt haben (Phil 3,19; Röm 16,18). Doch von diesem genug.

Zweitens, gute Leser, schreien und wüten sie über uns auf niederträchtige Weise und sagen, dass wir gegen alle Doktoren und auch gegen die Lehre der heiligen christlichen Kirche schreiben. Dass wir gegen die meisten Doktoren oder Gelehrten schreiben, will ich recht gerne ganz lassen und zugeben. Denn wenn sie gegen das Wort und die Verordnungen und Einsetzungen Jesu Christi schreiben, ermahnen und lehren, kümmern wir uns nicht um ihre hochberühmten Namen noch um ihre menschliche Philosophie. Lehren sie aber ehrlich und recht, so wird man gegen sie weder sprechen noch schreiben.

Ich hoffe, dass, durch die barmherzigste Gnade unseres Herrn Jesu Christi, jene ältesten, frömmsten, aufrichtigsten, untrüglichsten und geschicktesten Doktoren in der Versammlung und Gemeinde Jesu Christi, die lange vor allen andern Doktoren gewesen sind, mit all ihren Worten und Lehren von mir und meinen lieben Brüdern angenommen und geglaubt werden, nämlich, Mose, Jesaja, Jeremia, David, Christus Jesus, Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Paulus, Petrus, Jakobus, Judas etc. Wenn jemand mir nun dartun kann, dass ich wider den Grund dieser Doktoren gelehrt und geschrieben habe, so werde ich gerne beschämt dastehen und mich belehren lassen; aber ich hoffe, dass dieses mit der Wahrheit niemals zu Stande gebracht wird. Würde ich gegen diese frommen und unsträflichen Doktoren schreiben und lehren, so würde mein Schreiben und Lehren wider die Lehre und die Ermahnungen der christlichen Versammlungen, Gemeinden und der heiligen Kirchen sein.

Ich weiß wohl, dass ich, was gewisse Punkte anbelangt, gegen die Lehre einiger Versammlungen und Gemeinden ermahne, lehre und schreibe, gleichwie gegen die Papisten, die Lutheraner und gegen die verdorbenen Sekten – aber ich lehre nicht gegen die Lehre der heiligen, christlichen Kirche. Gegen diese zu lehren und zu schreiben, nämlich gegen die Lehre der heiligen Kirche, davor wolle mich der barmherzige Vater, dessen lieben himmlischen Willen ich mit allem Fleiß zu tun suche, bewahren; sonst wäre meiner Seele ja weh bis in Ewigkeit.

Damit euch aber die Worte heilige Kirche nicht erschrecken, so lernt aus Gottes Wort, dass die heilige, christliche Kirche keine Versammlung der Ungläubigen, der Fleischlichgesinnten und der mutwilligen Sünder ist, wenn diese auch fälschlich den Namen Christi Jesu führen und sich einbilden, die wahre Kirche Christi zu sein. Nein, gute Leser nein; es sind nicht alle Abrahams Samen, die von Abraham geboren sind,

»sondern die Kinder der Verheißung werden für Samen gerechnet.« (Röm 9,8)

So muss auch die heilige, christliche Kirche ein geistlicher Same sein, eine Versammlung der Gerechten und eine Gemeinschaft der Heiligen. Diese Kirche wird hervorgebracht von Gott, aus dem lebendigen Samen des göttlichen Wortes und nicht aus menschlichen Lehren, Satzungen und Erfindungen und sie besteht aus denjenigen, welche wiedergeboren und erneuert sind; welche alle Worte Gottes und seinen ganzen Willen hören, glauben und vollbringen; die ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden kreuzigen (Gal 5,24); die Christum angezogen haben und sein Bild getragen (Gal 3,27); die ihm gleich (Röm 8,17) und himmlisch und geistlich gesinnt sind wie er (Kol 3,10; Phil 2,5). Diese sind die heilige, christliche Kirche, die Gemeinde Gottes, der Leib und die Braut Christi, welche er sich angetraut, sie gereinigt und geheiligt hat (Eph 5,26).

»Die aber fleischlich sind, mögen Gott nicht gefallen.« (Röm 8,8)

Diese heilige, christliche Kirche oder Versammlung hat einen geistlichen Fürsten über sich, welcher sie mit dem ungebrochenen Stabe seines göttlichen Wortes regiert (Ps 2,9); einen Meister oder Lehrer, welcher sie lehrt die Worte des ewigen Lebens (Joh 6,68); und einen Bräutigam, dessen Stimme zu hören sie immer bereit steht, nämlich Christum Jesum (Joh 3,29). Streite ich nun wider seinen Zepter, verachte seine Gebote und lehre und schreibe wider seine himmlische Lehre, so lehre und schreibe ich wider die Lehre der heiligen, christlichen Kirche. Denn diese heilige, christliche Kirche hat nicht mehr als eine fruchtbare und gottselige Lehre; das ist das reine, unvermengte Wort Gottes, das liebe Evangelium der Gnade unseres Herrn Jesu Christi (Mt 28,19; Mk 16,15; 1Pt 1,25; Jk 1). Alle Lehren und Satzungen, welche nicht mit der Lehre Christi übereinstimmen, seien es denn die Lehren und Ansichten der Gelehrten, die Gebote der Päpste oder der Konzilien oder irgendetwas anderes, sind nichts als Lehren und Gebote der Menschen (Mt 15,9), Lehren der Teufel (1Tim 4,1) und darum verflucht (Gal 1,8). Da wir aber nichts schreiben und lehren als das reine himmlische Wort und die vollkommenen Verordnungen des heiligen Evangeliums Jesu Christi und seiner Apostel, so lehren und schreiben wir gewiss nichts wider, sondern für die Lehre der heiligen Kirche.

Lasst, liebe Leser, die Leichtfertigen ihren Lauf laufen bis an das Ende, welches der sichere Tod ist. Denn sie werden sich niemals vor der christlichen Wahrheit beugen, sie mögen noch so völlig überwunden sein; sondern werden stets nach Hader, Streit und Disputieren Verlangen tragen und niemals davon satt werden können, weil sie den engen Weg des Geistes, welchen Jesus Christus und seine heiligen Apostel gelehrt haben, nicht wandeln, dennoch aber ohne Gehorsam Gottes Kinder und Gemeinde sein wollen. Nicht so, guter Leser! Gedenkt stets in eurem Herzen, dass es keine heilige Kirche und Gemeinde Christi gibt, außer der Versammlung der Gerechten und der Gemeinde der Heiligen. Diese richtet sich mit großem Eifer nach des Herrn Wort und Verordnung und nach keiner andern Lehre; sie kennt und will auch in Ewigkeit keine andere Lehre oder Verordnung in Betreff göttlicher Sachen (Mt 3,6; Apg 19,5; Mt 28,19; Mk 16,16; Apg 2,38; 10,48).

Weil denn die göttliche Verordnung der Taufe in dem Wasser während vieler Jahrhunderte mit Füßen getreten und gegen die rechte und wahre Lehre der heiligen christlichen Kirche, d. h. gegen Gottes Wort, eine fremde Taufe eingeführt worden ist, aus welchem bösen Gebrauch so viel falsche Lehre, Unglauben und ein fruchtloses, fleischliches Leben entstanden sind, so habe ich darum hier nochmals mit großer Deutlichkeit aus dem heiligen Evangelium angewiesen, wie man die wahre christliche Taufe in Übereinstimmung mit der Schrift gebrauchen soll, auf dass dadurch das Herz und der Glaube der Weisen versichert und gestärkt, der Mund der Toren gestopft und Gott in seinem heiligen Worte geehrt werden möge. Lest aufmerksam und urteilt, ob wir nicht völlig nach Christi Sinn und Meinung gelehrt und geschrieben haben. Weil denn die ganze Welt Gottes Wort so schändlich lästert und widerstrebt, seine Gebote und Zeremonien als unnütz verschmäht und verspottet und sagt: »Ei, was kann uns das Wasser helfen?« – indem sie nicht merken, dass das Reich und der Wille Gottes nicht in diesen äußerlichen Zeremonien, sondern in dem freiwilligen Gehorsam gegen das göttliche Wort bestehen, so haben wir in nachfolgender Schrift weitläufig aus der heiligen Schrift angewiesen, wer diejenigen sind, welche nach Gottes Wort getauft werden sollen, nämlich die Gläubigen oder Wiedergebornen (Mk 16,16; Joh 3,3; Tit 3,5). Außerdem haben wir auch angewiesen, wie gänzlich unnütz und kraftlos alle Argumente sind, mit welchen die Welt die Kindertaufe gutheißen und begründen will, auf dass die erwähnten Verächter Gottes erkennen und verstehen mögen, dass sie, nach dem evangelischen Befehle unseres lieben Herrn Jesu Christi, nicht getauft sind und folglich nicht im Gehorsam gegen das göttliche Wort stehen. Diesem Gehorsam aber und nichts anderem, ist die Verheißung beigegeben und sind sie nun nicht in diesem Gehorsam, so können sie (ich spreche von den Verständigen) auch dessen Verheißung nicht ererben noch erlangen, solange sie Gottes Wort nicht glauben und gehorsam alle seine Früchte bringen. Ein jeder sehe sich wohl vor und hüte seine eigene Seele, denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer (Hebr 12,29; 5Mo 4,24).

Möge Gott, der barmherzige Vater, durch seinen gebenedeiten Sohn Christum Jesum, unsern Herrn, euch allen seine rechte Erkenntnis und seine liebe Gnade zur Besserung schenken. Amen.