Seht, geliebte Brüder, mit vieler Beschwerde, Mühe und Sorge habe ich in meinem schwachen Alter noch eine kleine Gabe der heiligen Schatzkammer des Herrn zugefügt; nicht etwa den Preis eines Hundes oder den Lohn einer Hure, was Israel zu tun verboten war; sondern die Gabe rührt aus der reichen Gnade meines Gottes her, nämlich aus dem festen Grund seiner Wahrheit. Obgleich dieselbe nach Preis oder Wert nicht mit dem Golde, Silber, Metall oder der Seide und den Edelsteinen der Opfer verglichen werden kann, so ist mein Wunsch doch schon erreicht, wenn sie nur dem Föhrenholz, dem Widderfelle oder Geishaar gleich gerechnet wird. Denn mein Begehren vor Gott und seiner Gemeinde ist kein anderes, als dass der lebendige Bau der himmlischen Hütten seinen schnellen Fortgang haben möge. Darüber habe ich auch meinesteils nicht wenig Ungemach, Betrübnis, Lästerung und Armut gelitten, so dass ich hoffe und mich mit allen Frommen Gottes, Aposteln und Propheten, ja, mit Christo Jesu selbst rühmen mag:
»Der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt.« (Joh 2,17)
Darum möchte ich alle Frommen ernstlich ersuchen, welche mit reinen, unverfälschten Gewissen das Wasser der Liebe aus dem Brunnen Gottes getrunken haben, diese Gabe nicht zu verachten, sondern sie mit aufrichtigem, durchgreifendem Geist zu prüfen, gleich wie vor Gott in Christo Jesu und die Art, Kraft, Tugend, Stärke und den Grund derselben kennen zu lernen; und nachdem sie darüber ein reines, gesundes Urteil gefällt, dieselbe in allen Teilen unzerbrochen zu lassen. Denn dieses sind meine Lebewohlworte, mit welchen ich in diesem Teil des Bannes von euch allen Abschied nehme, damit ich mich zur Ruhe lege.
Menschen Gunst oder Ehre, Fleisch oder Partei hab ich darin nicht gesucht, sondern den Grund der Wahrheit habe ich erklärt, die heilige Ordnung der Apostel bewährt, der Gerechtigkeit ihren gebührenden Preis gegeben, einer jeden an ihrem Orte und habe nichts Neues hinzugefügt, noch meinen ganzen Grund verändert, ausgenommen, dass ich dem ausschließlichen Urteil der gräulichen, fleischlichen Sünder, durch viele Unterredung mit den Gottesfürchtigen und Nachdenken über etliche Schriften, auch durch Gefahr, Zufälle und offenbare Gräueltaten etwas tiefer und weiter habe nachgedacht; und um allen anstößigen Schandtaten besser zu begegnen habe ich meiner Arbeit ein noch bestimmteres und festeres Fundament gegeben, wie man gesehen haben wird.
In Ansehung denn, dass wir wissen, dass des Teufels Tiefe noch etlichen wenig bekannt ist und dass er daher mit seinem gottlosen, listigen Disputieren und Zanken, wie man wahrnehmen kann, großen Schaden anrichtet, so ist zum Ersten meine herzliche Bitte an alle die, die sich nach Christi Namen nennen lassen, dass sie doch mit klugen, nüchternen Sinnen sich vergewissern wollen, was eigentlich Christi Art, Natur, Herz, Sinn, Geist und Gemüt sind und dass alles, was er den Seinen befohlen, nachgelassen und gelehrt hat, nichts als lautere Gerechtigkeit, Geduld, Liebe und Friede ist; dergestalt dass sie ihre Knie vor ihm beugten und das Zeichen seines allerheiligsten Bundes empfangen haben, nach welchem sie ihr altes, sündliches Leben in seinen Tod begraben sollten; ihre Herzen mit seinem scharfen Wort und Geist beschneiden; ihm folgen, auf allen seinen Wegen wandeln und innerlich und äußerlich mit ihm eins sein sollten, wie solches die Schrift lehrt, so dass sie, seiner großen Verheißung eingedenk, seinem Wort und Willen in der Kraft und Wahrheit nachkommen. Denn er ist ein solcher Gott, welcher an äußerlichen Schatten, Zeremonien, Bildern, Brot, Wein, Wasser und Namensgottesdienst keinen Gefallen hat, sondern der auf Geist, Tat und Wahrheit sieht.
Meine zweite Bitte ist, dass sie auch auf der andern Seite des Teufels Art, Natur, Herz, Geist, Sinn und Werk in Betracht nehmen wollen, was für ein listiger, gottloser Betrüger, unverschämter, böswilliger Lügner und rachsüchtiger Mörder er von Anbeginn gewesen ist; was für ein boshafter Neider der göttlichen Ehre und Wahrheit; was für ein Verfälscher seines heiligen Worts und tödlicher Feind der gottesfürchtigen Seelen; wie aufrührerisch, parteiisch, unfriedsam, sektiererisch, neidisch, verkehrt und ohne Liebe er ist und unfähig irgendetwas anderes zu ersinnen oder hervorzubringen als Hass, Verleumdung, Betrug, Argwohn, unreine Herzen, Schande und Laster und zwar alles im Schein der Wahrheit. Ich sage noch einmal, in einem Schein der Wahrheit, denn es ist offenbar, dass, wiewohl er der höllische Satan, Beelzebub, Belial, Behemoth, Leviathan, der Engel des Abgrunds, der Fürst der Finsternis, die alte Schlange und der Teufel selbst ist, er sich dennoch gleichwohl in einen Engel des Lichts verstellen kann, wie Paulus sagt (2Kor 11,14).
Auswendig ist nichts, das ihn drücken oder ihm wehe tun kann; wenn er nur die Wohnstatt unsers Herzens einnehmen und Christi Art, Natur, Geist und Kraft daraus vertreiben kann, so hat er den Preis seiner Bosheit an uns gewonnen. Ja, so auch einer schon von Petrus oder Paulus selbst getauft würde und das Brot des heiligen Abendmahls von des Herrn eigener Hand empfinge und sähe nimmermehr eine Pfaffenabgötterei, behielt aber dennoch nur eine von des Teufels Früchten an sich, sie sei Hass oder Parteisucht, Neid oder Bitterkeit, Rachgier oder Geiz, Hoffart oder Unkeuschheit oder irgendeine andere Bosheit, so müsste man mit der Schrift bekennen, dass sein Geist teuflisch und sein Leben Heuchelei wäre. Denn es ist mehr als klar, dass der ganze Mensch wiedergeboren, aufrichtig, unverfälscht, geistlich gesinnt, gottselig, heilig, fromm, Christo unterworfen und heilig sein muss; wie denn Jakobus sagt:
»So jemand das ganze Gesetz hält und sündigt an einem, der ist es ganz schuldig.« (Jak 2,10)
Ja, die werten Brüder, die so weit von Gott gelehrt werden, dass sie Christum und den Teufel in ihrer entgegengesetzten Art, Natur, Lehre und Werken recht und wohl voneinander unterscheiden können und dabei erkennen, dass Christi Art das Leben und des Teufels Art den Tod bringt, die sollen und werden sich unzweifelhaft von allem unnützen, eitlen Disputieren, Zank, Zwiespalt, Zwist, Aufruhr und Sektenwesen zurückziehen und sich ebenfalls von allen tödlichen Gräueln, Sünden und aller Schande scheiden und absondern, dessen bin ich durch Gottes Gnade in meiner Seele wohl versichert.
Meine dritte Bitte ist, dass sie auch alle mit einem offenen und aufrichtigen Herzen nachdenken wollen, mit welchen herrlichen und schönen Namen die rechten, wahrhaftigen Christen von der Schrift geehrt sind, indem dieselbe sie bezeichnet als Kinder Gottes; Heilige und Geliebte Gottes; Auserwählte Gottes; Wiedergeborene; Abrahams Same und Kinder; Same des Friedens; Pflanzen und Reiser der Gerechtigkeit; fruchtbare Pfröpflein Christi; Glieder an Christi Leib; sein Fleisch und Bein; Mütter, Schwestern, Brüder, Jünger, Gäste, Freunde, Söhne, Töchter; Magd, Jungfrau, Braut und Vermählte Christi; sein heiliger Weinberg, Heerlager, Stadt, Jerusalem, Tempel, Arche, Haus und Wohnstätte; das auserwählte Geschlecht; das Eigentum Gottes; lebendige Steine; Mitgenossen der Heiligen, Apostel und Propheten; Hausgenossen Gottes; Könige und Priester; Tauben, Schafe, das Licht der Welt und das Salz der Erde. Das Nachdenken darüber wird zu dem Zwecke dienen, dass sie sich vor Gott, vor der Gemeinde und der ganzen Welt in ihren Wegen, Worten und Werken, innerlich und äußerlich, heimlich und öffentlich so führen, damit sie, aller dieser herrlichen Namen aus Gnaden würdig, mit allen Frommen in der Liebe, dem Frieden und der Einigkeit wandeln und dem schweren Fluch des Bannes durch seine väterliche Gabe ewig entgehen mögen und nicht mit den Böcken zur linken Hand das strenge Wort hören dürfen: »Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten …« sondern die süße Einladung vernehmen: »Kommt her, ihr Gesegneten …« und werden mit den Schafen zur Rechten stehen. Und sie werden in Ewigkeit nicht zu denjenigen gezählt werden, die mit dem Bann des Worts in der Kraft von Gott gebunden, für einen verfluchten gottlosen Samen; für vermaledeite Kinder; Kinder des Zorns; Kinder des Teufels; Knechte der Sünden; Knechte des Verderbens; Spötter, Verächter, boshafte, fleischliche, verkehrte, ungerechte, gottlose, halsstarrige Sünder; Hunde und Säue von der Schrift gescholten werden, welchen behalten ist das ewige höllische Wehe, Tod, Feuer, Pfuhl und Pein. Ach Brüder, lasst es uns gesagt sein!
Meine vierte Bitte ist an alle die, denen des Worts Sorge befohlen ist, die also mit mir in gleichem Dienst stehen, dass sie sich doch in allem ihrem Tun, vor Gott und seiner Gemeinde, so führen und schicken, dass sie niemand in Wahrheit strafen oder lästern kann; als aufrichtige Diener Christi, heilsam und getreu in allen Dingen; als Männer voll des heiligen Geistes; aus dem unvergänglichen Samen Gottes geboren; mit dem himmlischen Licht umschienen; in Christi gute Art versetzt; seiner Gnade teilhaftig; von Gott gelehrt und gesalbt; auf ewige Dinge gesinnt; ihrem eigenen Ruhm, der eitlen Ehre und den unreinen, fleischlichen Lüsten feind; niedrig und klein in ihren eigenen Augen; eines sanftmütigen und stillen Geistes; mitleidig, barmherzig, väterlich, langmütig, freundlich, demütig, keusch, gastfrei, unterwürfig, mild, gütig und friedsam; in der heilsamen Lehre wohl bewandert und in ihrem Geiste nach Christi Art, Natur, Herz, Sinn, Gemüt, Vorbild, Leben, Suchen und Wirken gegründet; als unsträfliche Hirten, die für des Herrn Herde Sorge tragen, nicht gezwungener Weise, sondern bereitwillig; nicht um des schnöden Gewinns willen, noch ihres Bauches halber, sondern aus Antrieb ihrer Herzen; auch nicht als die da regieren oder herrschen, sondern als Vorbild der Gemeinde Christi; auf dass sie für ihren getreuen Dienst, ohne Furcht oder Zweifel, sondern in voller Freude, auf des Herrn Berg eilen und den Rachen der grimmigen, reißenden Wölfe entgehen mögen.
Ja, meine Brüder, könnten wir alle solcher Maßen in einerlei Geist fortschreiten, ohne dass die verheerenden Füchse sich nebenher einschlichen, ach wie bald sollte die Braut des Lammes, mit ihren köstlich gestreiften Kleidern, weiß glänzenden Röcken, Armspangen, Ohrringen und Halsbändern (verstehe, in der Schönheit und Zierde ihrer Tugenden) vor der ganzen Welt prangen, wohingegen sie jetzt, der betrüglichen Arbeiter, listigen Zänker und Unheilstifter halber, zuweilen in zerrissenen Lumpen sitzen und vielen Menschen zum Gegenstande von Spott und Lästerung sein muss.
Meiner Seele ist oftmals banger, als ich beschreiben kann; der Gott aller Kraft stärke mich. Und das um deswillen, weil ich sehe, dass des Herrn Haus so manchen schweren Anstoß, nicht allein von außen, sondern auch von innen, leiden muss. Ach Männer! Männer! Waffnet euch! Denn recht sind Pauli Worte: Dass der Dienst des neuen Testaments kein Dienst des Buchstabens, sondern des Geistes ist. Seine Pflichten können daher auch zu Gottes Preis von keinem Hoffärtigen, Stolzen, Ehrgeizigen oder Eigensinnigen, der alles nach der Neigung seines Sinnes und Gemüts vollführen will, erfüllt und verrichtet werden, denn er würde mehr niederbrechen als aufbauen, mehr schaden als fördern. Dieses ist eine natürliche Folge, in Ansehung, dass nach dem Sinn von Pauli Lehre dieser Dienst weder in Tiefe des Verstandes, noch in geschmückten Worten menschlicher Rede, noch auch in toten Buchstaben (deren sie gemeinhin voll sind) besteht, sondern dass derselbe Gott, Geist, Wahrheit, Kraft und Leben erfordert, dessen allem sie ermangeln. Ach, seid achtsam!
Noch einmal sage ich: Waffnet euch; denn die Engeldes Herrn und starken Helden werden in der Schrift die wahren Lehrer genannt; handelt darum männlich; haltet an Gottes Befehl; haltet fest und weicht nicht. Wächter und Trompetenbläser heißen sie. Blast euer Horn im rechtem Ton und Schall. Wacht über Gottes Stadt; wacht weislich, sage ich, und schlummert oder schlaft nicht. Geistliche Pfeiler sind sie. Ach, steht in der Wahrheit fest; tragt eure Last willig und wankt weder noch werdet schwach. Friedensboten heißen sie. Ach Brüder, erfüllt und macht euren Namen wahr; wandelt im Frieden, steht ihm vor und brecht ihn nicht. Aufseher und Bischöfe heißen sie. Ach, nehmt Christi Herde wohl wahr; nehmt ihrer wahr sage ich und verderbt sie weder noch versäumt sie. Hirten heißen sie. Ach, bewahrt und weidet Christi Lämmer recht und lasst sie nicht verschmachten. Lehrer heißen sie. Offenbart Christi Wahrheit und Wort und verbergt oder verschweigt sie nicht. Geistliche Ammen und Väter heißen sie. Ach, säugt und nährt eure jungen Kinder und betrübt oder verstoßt sie nicht. Sie sollten gleich der ihre Kücklein unter ihren Fittichen beschirmenden Henne sein. Darum sammelt in Christo eure jungen, kleinen Kücklein und zerstreut sie weder noch verletzt sie. Haushalter Gottes heißen sie. Ach, verrichtet des Namens Geheimnis recht und missbraucht ihn nicht, noch schändet ihn. Das Licht der Welt heißen sie. Scheint und leuchtet in vollen Ehren und verdeckt den Glanz eurer Tugend nicht. Das Salz der Erde heißen sie. Auch durchdringt und salzt recht und werdet nicht matt und übelriechend. Diener an Christi statt heißen sie. Ach Brüder, dient und herrscht nicht.
Niemand rühme sich irgendwelcher Gaben, das bitte ich euch. Empfänger sind wir, nicht Geber; und zwar aus Gnaden, nicht aus Verdienst; Knechte sind wir und nicht Herren. Ach Brüder, beugt und unterwerft euch.
Meine Auserwählten in der Liebe und Wahrheit, meiner Seelen Lust und Freude, solange ihr in dem Herrn steht, auf dem Weg des Friedens bleibt und euren Brüdern getreu seid. Wandelt würdig nach dem Beruf, zu dem ihr berufen seid; fürchtet euren Gott von Herzen; liebt die Brüder; führt euren Dienst redlich aus; reich ist er, der euch belohnen wird. Wacht und betet. Bittet, sage ich, und das mit Vertrauen; und der, welcher der Geber aller guten Gaben ist, wird euch seine Gnade, Liebe, Weisheit und seinen Geist nicht entziehen. Zweifelt nicht und fürchtet euch nicht. Lasst das herrlich, sinnbildliche Amtsschildlein Aarons, Christus Jesus, mit seinen schönen Farben, zwölf Perlen, seinem Licht und Recht, fest auf die Brust eurer Gewissen gebunden werden mittels der zwei goldenen Ketten, der zwei Testamente und der zwei gelben Schnüre eines aufrichtigen Glaubens. Wascht die Füße eurer Gefühle, reinigt sie in dem geistlichen Becken Christi mit dem lebendigen Wasser seines ewigen und heiligen Geistes, nehmt von dem Blut seines unbefleckten Opfers und bestreicht damit, in dem Geiste, euer rechtes Ohr, um sein Wort recht zu verstehen; dasselbe tut am Daumen eurer rechten Hand und großen Zeh eures rechten Fußes, damit ihr vor ihm und seiner Gemeinde aufrichtig wandeln mögt. Bereitet euren geistlichen Hauptschmuck, Gürtel und Rock herrlich und schön zu, auf dass ihr in vollen Ehren, Nacht und Tag, wie die grünen Ölbäume, blühenden Weinreben, brennenden Fackeln und großen Lichter, in dem Firmament des heiligen Worts befestigt, mit allen getreuen Dienern Christi, Gott zu Ehren und Israel zur Besserung, in seinem heiligen Tempel dienen, viel Frucht bringen und euren zugesagten Lohn, wenn er sich offenbaren wird mit allen seinen Auserwählten, Heiligen, Aposteln und Propheten, in ewiger Freude empfangen und genießen werdet. Süß, gnadenreich und voll Trostes ist das Wort:
»Ei du getreuer und frommer Knecht, über wenig bist du getreu gewesen, über viel will ich dich setzen, gehe ein zu deines Herrn Freude!« (Mt 25,21)
Ach Brüder, von Herzen lasst uns ermahnt sein, Christo und seiner Gemeinde treu zu sein.
Brüder und Schwestern, ich will jetzt im Frieden Christi euch allesamt in die Hand des Friedenskönigs befehlen und mit Paulus bitte ich euch aus Grund meines Herzens:
»Ist nun bei euch Ermahnung in Christo, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit; so erfüllt meine Freude, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einhellig seid; nichts tut durch Zank oder eitle Ehre, sondern durch Demut achtet euch untereinander einer den andern höher denn sich selbst.« (Phil 2,1–3)
Denn ihr wisst wohl, von wem und wozu wir berufen sind. Denkt darüber nach, auf dass niemand sich selbst um anderer Gräuel und Schande willen verliere, noch Christi gutes Werk verderbe; die Friedsamen verstöre, die Frommen betrübe, die Schwachen ärgere, den Leichtfertigen Ursache gebe, die Wankelmütigen wieder in die Welt treibe, des Herrn Wort und seine Gemeinde zu Schanden und die Lästerer zu Ehren bringe, noch die Blutdürstigen ermutige; sondern dass wir uns in allen Dingen wohl vorsehen, damit wir unsern Lauf in Christo Jesu mit Freuden vollenden; seinen heiligen Namen groß machen; uns untereinander in dem Frieden Christi erquicken; unsere kranken, schwachen Glieder und jungen Brüder stärken; die Unordentlichen strafen; des Herrn Wahrheit ausbreiten und uns zu einem unsträflichen, christlichen Vorbild allen Menschen vorstellen mögen. Dazu gönne uns allesamt der ewige Gott aller Kraft den starken Geist seiner Gnade, mit vollem Gehorsam und Liebe in Christo Jesu, unserm Herrn, Amen. Ach auserwählte Kinder, dieses ist an euch alle mein Adieu, das weiß Gott. Liebt die Brüder und hütet euch vor Zwietracht.