Brüder und Schwestern in Christo Jesu, es ist allen Kindern Gottes, die von seinem heiligen Geist erleuchtet sind, bekannt und offenbar, dass die menschliche Vernunft in Adam so tief verderbt ist, dass ihr nur äußerst wenig Licht geblieben ist, welches zur Gottseligkeit leiten kann; ja, sie ist so untauglich, hoffärtig, dumm und blind geworden, dass sie vermessener Weise sich unterfangen würde das Wort Gottes, des Herrn, zu verändern, zu biegen, zu brechen, zu richten, zu meistern und ihm zu widersprechen; niemandes Geist oder Gaben will sie weichen, sie will und muss allein recht haben und alles was von ihr getrieben oder gesagt wird, soll Gottes Wort heißen; wodurch die heilsame Wahrheit, die friedliche Liebe, der gesegnete Friede oft schweren Schaden, Schande und Abbruch leiden müssen.
Zum andern ist offenbar, dass der zauberische Geist des Antichristen die ganze weite Welt mit seinem Gräueltrank so beschenkt, Christi und seiner heiligen Apostel Lehre, Sakramente, Geist, Leben, Ordnung, Gebrauch, Vorbild und den rechten Gottesdienst verworfen hat, dass nur wenig Heilsames bei den Menschen geblieben ist, weshalbauch das Verfallene schwerlich in seine rechte Ordnung gebracht und wieder zu seinem gehörigen Gebrauch, zu dem des Herrn Geist es bestimmt hat, hergestellt werden kann.
Zum Dritten ist offenbar, dass der alte Meister, Satan, der Erzfeind Gottes und der Seelen, uns stets umringt, gleich einem brüllenden Löwen und sucht, welchen er verschlinge, wie Petrus sagt. Er greift uns auf mancherlei Weise an; nun vermittelst der unreinen Art unseres verderbten, bösen Fleisches; dann durch irgendeine bezauberte, falsche Lehre und Schmeichelworte; nun durch Verfolgung, Kreuz und Angst; dann mit einem losen, weltlichen Leben und Freiheit des Fleisches; jetzt mit Reichtum und Überfluss, dann wiederum mit Gebrechen, Mangel und Armut. Kurz, seine scharfen, tödlichen Pfeile feiern nimmermehr; sie fliegen Tag und Nacht umher, öffentlich sowohl als im Geheimen. Wer nicht mit ganzen Ernste in der Furcht des Herrn bleibt, kann den mannigfaltigen Anläufen seiner Anfechtungen nicht widerstehen. Ja, wenn man schon bisweilen meint, es sei nun alles gewonnen, so erfolgt erst dann die allerstärkste Versuchung. Etliche werden unter dem Schein der Wahrheit zum Streiten und Zanken verleitet; solche werden von Paulus Menschen von zerrütteten Sinnen, untüchtig zum Glauben genannt, deren Früchte sind abscheulicher, bitterer Neid, Verleumdung, Lästerworte, unreine, verstörte Gemüter, eine beklagenswerte Vernichtung des heiligen göttlichen Friedens und der reinen christlichen Liebe; eine gewaltige Verhinderung der heilsamen Lehre; eine fruchtbare Mutter der uneinigen Sekten und ein wohlgebahnter Weg zum Abfall, wie wir in der Zeit der geoffenbarten Wahrheit leider vielfältig wahrgenommen haben.
Ach Brüder, seid gewarnt; wiederum sage ich, seid gewarnt und hütet euch; denn Jakobus sagt, dass solche Weisheit nicht von oben herab kommt, sondern dass sie irdisch, menschlich und teuflisch ist; denn die Weisheit von oben her ist aufs erste keusch, darnach friedsam, gelinde, lässt sich etwas sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ohne Heuchelei. Ja, meine Brüder, wo keine friedsame, freundliche, lehrsame und unparteiische Weisheit ist, da gibt es nur einen angenommenen Schein des Guten; ein verheißungsloses, unreines, sündliches Gebet; ein unstetes, schwankendes Gemüt; einen unruhigen, bekümmerten Sinn, voll Unfriede und Zwietracht, wie sehr man sich auch der Wahrheit rühmen mag. Gott gebe dass wir dies einsehen mögen.
Zum Vierten ist auch offenbar, dass die Gemeinde oder Kirche weder in einer heilsamen Lehre, noch in einem unsträflichen, frommen Leben ohne den richtigen Gebrauch des rechten Bannes bestehen kann; denn gleich wie eine Stadt ohne Pforten und Mauern oder ein Acker ohne Gräben oder Zaun und ein Haus ohne Wand und Türen, so ist eine Gemeinde ohne den rechten, apostolischen Ausschluss oder Bann; denn sie steht allen verführerischen Geistern offen, allen gottlosen Spöttern und stolzen Verächtern, ja, auch allen unzüchtigen Schandtreibern, Sodomiten, Huren und Buben, wie man bei allen großen Sekten der ganzen Welt, die sich alle, wenngleich mit Unrecht, die Gemeinde und Kirche Christi zu sein rühmen, offenbar beobachten und wahrnehmen kann. Meines Bedünkens ist es ein ehrenhafter Gebrauch, erforderlich für die Wohlfahrt und das Gedeihen einer aufrichtigen Gemeinde, dass sie die richtige apostolische Absonderung in christlicher Bescheidenheit mit Ernst lehrt und in einer sorgfältigen, wachenden Liebe, nach Ordnung der heiligen, göttlichen Schrift, mit getreuer Sorge wahrnimmt; es ist auch mehr denn klar, so wir nicht mit vollem Fleiß zu unsern Zeiten darauf gedrungen hätten, dass wir von jedermann für Mitgenossen der münsterischen und anderer verkehrten Sekten gehalten worden wären. Doch, Gott sei Dank, es ist, vermittelst dieses Bannes, bei tausenden von ehrlichen, rechtschaffenen Leuten in verschiedenen Fürstentümern, Städten und Ländern wohlbekannt, dass wir mit den Gräueln der verkehrten Sekten in keiner Weise etwas gemein haben, wie wir solches nicht allein mit unserer Lehre und unserm Leben, sondern mit unserm Gut und Blut vor der ganzen Welt bestätigt und bezeugt haben.
Indem wir auf dies alles merken und es zu Herzen fassen, kommen wir nicht umhin wahrzunehmen, dass uns jetzt das helle Licht des heiligen Evangeliums Christi in diesen betrübten Zeiten aller antichristlichen Gräuel wiederum in voller Klarheit scheint; dass Gottes eingeborner und erstgeborner Sohn, Christus Jesus, herrlich offenbart wird und sein wohlgefälliger, guter Wille und heiliges Wort vom Glauben, Wiedergeburt, Buße, Taufe, vom Abendmahl, kurz, die ganze heilsame Lehre, das Leben und die Ordnung vermöge vielen Suchens, Bittens, Lesens, Lehrens und Schreibens an den Tag kommt, dass nun alle Dinge (Gott sei Lob für seine Gnade) nach der rechten apostolischen Regel in der Gemeinde ordentlich fortgehen, wodurch das Reich Christi in vollen Ehren aufgeht und das Reich des Antichristen in vollen Schanden untergeht, so setzt sich nun unser vorerwähnter Erzfeind gewaltig dagegen, braucht seine alte Schlauheit und Kunst auf das Allerklügste. Er wird dem Scheine nach ein Christ (versteht mich recht), rühmt sich stolz des Glaubens; schilt, ja, verwirft alle babylonischen Irrtümer; lässt sich taufen; setzt sich bei des Herrn Abendmahl mitten unter die Heiligen, preist das Leben der Gottesfürchtigen, hört Ermahnung, gibt Almosen, empfängt die Elenden, wäscht der Heiligen Füße, spricht, dass Christus Jesus der Sohn Gottes ist. Kurz, dem Scheine nach ist er ein unsträflicher, wiedergeborner, bußfertiger und wahrhaftiger Christ. Mittlerweile aber wartet er die Gelegenheit ab, da er uns am leichtesten angreifen und am meisten schaden kann; er nähert sich listig den verderbten und verblendeten Seelen, von welchen etliche, wie es deutlich erscheint, noch wenig von der Natur und dem Sinn des heiligen Geistes wissen; er berückt sie mehr und mehr, denn er versteht es seine Worte auf das Geschickteste mit dem Buchstaben der Schrift zu verteidigen; er spricht mit glatter Zunge und alles was er tut, geschieht, als täte er es aus reiner Gottesfurcht und Liebe zu der Gemeinde, in der Wahrheit des Herrn und gemäß seinem Worte. Er beginnt gleich als ob in der Angst eines gepeinigten Gewissens zu argumentieren und zu streiten, hauptsächlich in Bezug auf die Absonderung, die zu ertragen ihm so schwer fällt; er stellt hin und wieder verderbliche Fragen und gibt desgleichen Antworten, durch welche er die Verkehrten und Verblendeten so beeinflusst und erhitzt, dass einige derselben, da sie vor der Kraft und Schärfe der Wahrheit nicht bestehen können, lediglich vom Parteigeist getrieben, das liebliche Jerusalem des Friedens verlassen und dem unreinen, blinden Babel wieder zulaufen oder auch vielleicht eine eigene Sekte bilden, wie ich in meiner Zeit leider mehr als ein-, zwei-, oder dreimal zu meiner großen Betrübnis gesehen habe. Und seht, das ist das Kleinod, welches der alte Verführer mit seinem Zorn und Zanken sucht; denn ob wir schon aus der abgöttischen Kirche bleiben oder nicht bleiben, getauft werden oder nicht getauft werden, gilt ihm alles gleich viel, so er nur unsere Herzen in Hass und Bitterkeit wider einander erhitzen, unsere Gemüter verunreinigen, die Liebe brechen, den Frieden zerstören, Lästerung, Argwohn, Lügen, Feindschaft und Verleumdung säen kann, die gemeinhin aus solchen Zänkereien hervorgehen, dann hat er schon was er sucht gefunden. Ach Brüder, gebt Acht darauf, denn es ist mehr als klar, dass alle diejenigen, die den demütigen, freundlichen, lieblichen und friedfertigen Geist Christi nicht haben und auf nichts anderes gesinnt sind, als auf Streit und Hader, nicht aus Gott sind. Lasst euch dieses gesagt sein.
In Ansehung nun, dass wir wissen, dass er vom Anfang des erklärten Evangeliums Feind gewesen und bis zum gegenwärtigen Augenblick geblieben ist, dass er durch seine listigen, unfruchtbaren Streitfragen und andere verderblichen Zänkereien viele Schmerzen und Herzeleid verursacht hat, so ist nun meine herzliche Bitte und treue Ermahnung an alle die, welche begehren still und friedsam in der Furcht Gottes und mit einem guten Gewissen vor dem Herrn und seiner Gemeinde zu wandeln, dass sie alle miteinander, gleich als vor Gott in Christo Jesu, gründlich beherzigen wollen, wie uns der heilige Geist Christi vor allen unnützen, törichten Fragen, Antworten, Streiten, Zanken gewarnt hat (1Tim 6); denn der Geist Christi ist der Geist der Liebe und des Friedens und lehrt daher diese Tugenden allen seinen Kindern, schreibt dieselben mit seinem gnädigen Finger auf die unsichtbaren Tafeln unserer Herzen. Ach, denkt über das nach, was wir lehren; und dass sein heiliges Reich und Wort, ein Reich und Wort des Friedens sind und nicht des Zankes; dass seine Boten und Diener, Boten und Diener des Friedens sind, damit ihr, die ihr euch nach seinem heiligen und großen Namen nennt und allein von ihm, der der rechte König des ewigen Friedens ist, in das Reich seines Friedens, durch das Wort seines Friedens, gnädiglich berufen seid, des Teufels verdeckten Stricken und Schlingen entgehen mögt und dass ihr auf allen euren Wegen so nach dem Willen und Wohlgefallen Christi gegen alle Menschen handeln und sein heiliges Wort und seine Ordnung so führen und handhaben mögt, dass ihr die rechte, wahrhafte Gerechtigkeit, die von Gott verlangt wird, befördert, welche besteht im Glauben, in der Liebe, der Buße, der Wiedergeburt, der Frömmigkeit, dem Frieden und in allen andern Früchten des heiligen Geistes Christi; dass ihr die betrübten und bekümmerten Herzen, samt allen jungen und zarten Seelen, in Christo Jesu damit erfreuen und mit einem aufrichtigen Beispiel eines christlichen Friedens in allen dringenden Nöten, Versuchungen, Trübsal und Angst, stärken und trösten mögt; auf dass die heilige Stadt mit ihrem Tempel, die so viele hundert Jahre öde und wüst darnieder gelegen hat, wieder auferbaut werden und mit gebührender Würde zu ihrem alten Gebrauch in Bezug auf Opfer und Gottesdienst hergestellt werden kann. Ja, dass das seligmachende Licht deswahren Evangeliums Christi unter allen Völkern, Geschlechtern und Zungen, in seiner Klarheit und Kraft fröhlich möge aufgehen und die verdammten Lügen des Antichristen in seine Finsternis mögen weichen und darin untergehen.
Bemerkt denn, dass des Herrn mächtiges Wort mit immer steigender Kraft auf uns eindringt und dass aus diesem Grunde alle treuen Herzen gern in diesem Teil des Bannes, der ihnen, wie man hört, zuweilen so große Mühe und Kummer verursacht, Einstimmigkeit haben und sehen möchten, damit sie alle nach einer Regel und Anweisung der Schrift handeln könnten, wie es auch christlich ist; und dass ich Unwürdiger, der Schwächste unter allen Heiligen, seit etwa zweiundzwanzig Jahren von vielen verschiedenen Geistern betreffs dieses Teiles hart geprüft worden bin und manchen Angriff erduldet habe, wodurch nicht allein andere von mir gelehrt wurden, sondern auch ich von andern gelernt habe, wofür der Geber aller guten Gaben gepriesen sei! Und da ich auch durch die Länge der Zeit sowohl als durch mancherlei Zufall, Untersuchung und Nachdenken in etlichen Dingen ein wenig bessere Erfahrung als zuvor erlangt habe, so bin ich von vielen frommen Herzen, die so gerne in jeder Hinsicht ein gutes Bewenden sehen möchten, sehr brüderlich darum ersucht und gebeten worden, mich noch vor meines Lebens Ende zu befleißigen meinen allerinnersten Grund, Sinn und Meinung von dem rechten, apostolischen Bann oder der Absonderung ordentlich in Schriften zu verfassen, zu untersuchen und den Ältesten und Dienern der Gemeinde, samt allen Friedensbegierigen, vorzulegen; auf dass, falls jemand nach meinem Hingange – da ich nunmehr ein alter, schwacher Mann bin – irgendwelche Beschwerde, Zank oder Zwietracht unter den Stillen und Friedlichen veranlassen sollte, unter dem Vorgeben, er habe dies oder jenes zu irgendeiner Zeit von mir gehört oder aus irgendeinem Teile meiner Schriften falsche Ansichten herleiten sollte, indem jene Schriften noch bisher nicht so vollständig von mir erklärt worden sind, namentlich in Bezug auf Mann und Weib und offenbare, anstößige, fleischliche Sünder, als es hiermit geschieht – die Brüder ihn auf meinen schließlichen Grund verweisen mögen, nachdem ich in Gott entschlafen sein und meine Hinfahrt aus dem Fleische genommen haben werde. Auch außerdem, damit dem gottesfürchtigen oder zweifelnden Gewissen damit geholfen werde und sie zu einer größeren Festigkeit ihres Gemüts gelangen. Welche Bitte, wenngleich sie christlich und gerecht war, ich dennoch mit Zittern und in großer Furcht annahm und das besonders darum, weil ich wohl wusste, dass sie nicht alle miteinander Brüder und Schwestern in der Wahrheit und Kraft sein würden, die meine Erläuterungen lesen, hören oder sehen sollen. Und wo dann die Gemüter nicht rein sind, noch die Liebe unverfälscht, da will auch gemeiniglich der Verstand gern parteiisch und die Auslegung verkehrt sein, wie ich denn zu meinen Zeiten von etlichen an mir selber gelernt habe. Ach, fände doch ein Teil von ihnen Gnade! Außerdem ist mir wohl bewusst, dass der Menschen Ansichten, Verstandeskraft, Neigung und Sinn verschieden sind; und dass die alles durchdringende Wahrheit, Furcht des Herrn, der Geist und die Salbung, nicht bei jedem in gleichem Grade vorhanden sind; warum ich denn auch fürchte, dass nicht alle dieser Lehre als dem festen Grund der Wahrheit folgen werden. O hätten wir alle Augen des Verstandes, die wir uns lassen dünken, dass wir sehen können, es würde, meines Bedünkens, mit etlichen bald einen festen Grund und Fuß haben.
Dennoch ist es meine feste Zuversicht, dass diejenigen, welche aufrichtig und in der wahren Furcht Gottes Einigkeit und Frieden unter allen Frommen suchen und nach der Wahrheit bestrebt sind, mich nicht verachten oder lästern werden wegen dieser meiner sorgfältigen und brüderlichen Arbeit, welche im Dienste des heiligen Friedens und zur Erklärung der ewigen Wahrheit von mir ausgeführt worden ist; sondern es freudig aufnehmen und Gott den Preis für seine Gnade geben werden. Denn ich bin der Meinung, vielleicht törichter Weise, dass es kaum möglich ist, einen sichereren Weg nach der Wahrheit anzutreffen, darin man vor Gott und den Menschen bestehen kann, als derjenige ist, den ich mit strenger Unparteilichkeit und nach bestem Vermögen, gleich als vor Gott in Christo Jesu, hier angewiesen und erklärt habe.
Ich diene weder den stolzen und verkehrten Verächtern, noch den unbeugsamen, parteiischen und bitteren Zänkern, sondern ich diene denjenigen, die eines unparteiischen, neuen und christlichen Gemütes sind und sich vom heiligen Geist, der Furcht Gottes und der unverfälschten, reinen Liebe gerne lehren und leiten lassen; die des Herrn heiliges Wort und Wahrheit in einem reinen Sinn erfasst haben und denselben, kraft der empfangenen Salbung, unbedingt folgen und nachkommen, mithin frei und unschuldig sind an allem bittern Parteigeist, aller eitlen Ehre, allem Hass und Neid; denn bei solchen findet man den lieblichen Geist des Friedens, ein aufrichtiges und frommes Gemüt und ein unverbittertes, reines Herz und Leben und folglich auch ein aufrichtiges, reines Verständnis und einen unverdorbenen, heilsamen Grund nebst Auslegung; sie leben ihrem begierigen, eigensüchtigen Fleisch nicht mehr, sondern Christo und ihrem Nächsten; unterwerfen sich jedermann, sind klein in ihren eigenen Augen, hassen allen unschriftmäßigen Zank und Zwietracht, bekennen gern ihre Gebrechen und Mängel, darin sie befangen sind, versöhnen ihren Nächsten, den sie durch ihre Schuld betrübt haben und sehen weder auf Ehre noch auf Unehre; sammeln feurige Kohlen auf der Widerpartei Häupter, wandeln unsträflich, auf dass sie dieselbe durch die Liebe wieder zur Wahrheit erwecken, von dem irrigen Weg abführen, Christo zubringen und ewig selig machen mögen. Seht, das sind diejenigen, denen ich mit diesen meinen Schriften diene; denn sie haben Christum in der Kraft, mit seinem Geist, Wort und seiner Liebe und so mit ihm, in ihm und durch ihn das rechte, wahrhaftige Christentum, das vor Gott gilt und eine heilbringende, friedliche, tröstliche und fröhliche Sache ist. Ach Kinder, seid gewarnt; lernt einmal des Teufels Tiefe recht erkennen und hütet euch vor Zwietracht. Der barmherzige Vater gönne uns allen miteinander den weisen Geist seiner Gnaden. Amen.