Ein ander schön Lied.
Im Ton: „Nun danket Gott von Hertzen, der väterlich. ⁊C.“ (7)
1
Merkt auf, ihr Menschenkinder
Und nehmt zu Herzen wohl,
Spricht Gott zu allen Sündern:
Ein jeder mich fürchten soll.
Ich laß nicht un vergolten
Kein Sünd noch Missethat,
Wer mir nicht dienen wollte,
Der hat bey mir kein Gnad.
2
Doch ist nicht mein Gefallen,
Daß der Sünder verderb
Das aber sag ich allen
Daß ein jeder fromm werd.
Bekehret euch von Herzen,
Ihr Sünder alle gleich,
Wollt ihr vermeiden Schmerzen,
Zu mir gehn in mein Reich.
3
Ich bin Heilig und Reine,
Wahrhaft, Gerecht und Gut,
So will ich hon ein G`meine,
Die meinen Willen thut.
Kein Sünder will ich hone,
Wohl in dem Reiche mein,
Niemand will ich verschonen,
Der Böß muß draussen seyn.
4
Merk, was ich gab zu Lohne
Den bösen Engelen,
Für ihr fündliches Thune,
Band sie mit Kettenen.
Ich thät ihr`r nicht verschonen,
Warfs in die ewig Pein,
Kein Sünde mag bestohne
Bey mir, dann ich bin rein.
5
Ich thät auch nicht verschonen
Der ganzen Welt gemein,
Da sie nicht Buß wollt thune,
Vertilgt ich groß und klein
Ich ließ die Sündfluth kommen
Ueber all Berg und Thal,
Errettet nur die Frommen,
Der war`n acht überall.
6
Mir ist gar nicht gelegen
An einer grossen Zahl,
Die Frommen thu ich segnen,
Die Bösen tilg ich bald.
Schau wie thät ich erretten
Den frommen Loth selbst dritt,
Aus den Sodom`schen Städten,
Die Plag die traf ihn nit.
7
Die Bösen mußten brennen
In Schwefel und in Feur,
Sein Weib blieb auch dahinten,
Ward zu einer Salzsäul.
Die solt ihr wohl anschauen,
Soll euch ein Zeichen seyn,
Wer mir nicht thut vertrauen,
Wandelt nur in ein`m Schein.
8
Ob er sich gleich erzeiget,
Als wollt er auch fromm seyn,
Sein Geld etwa hin eiget,
Dem hilft gar nicht sein Schein,
Niemand kann mich betriegen,
Ich kenn die Herzen wohl,
Ob mir jemand wollt lügen,
Sein Straf der haben soll.
9
Dann ich thu auch probiren
Mein Kinder allgemein,
Durchs Feur thu ich sie führen,
Wie das Gold mach ichs rein.
Wer geht in einem Wahne
Wandelt nur in ein`m Schein,
Mag in der Prob nicht b’stohne,
Ein Schein wird es nur seyn
10
Kein Sünder mag bestohne,
Wohl in der G`rechten G’mein,
Nichts unreins wird sie hone,
Sondern ganz heilig seyn.
Darum Gottes Gerichte
Anfäht an seinem Haus,
Daß er die Bösenwichte
Und Gleißner treib daraus.
11
So das G’richt thut anfahen
Zuerst an Gottes Haus,
Wenn das End wird hernahen,
Wo will es dann hinaus
Mit den`n die nicht gehorchen
Dem Evangelion,
Darzu auch Gott nicht fürchten.
Kein Sünd vermeiden thun?
12
So der Fromm und Gerechte
Gar kaum entrinnen mag,
Was will der gottloß Knechte
Thun an demselben Tag
So der Herr Rach wird geben
Ja, über alle, die
Nicht nach sein`m Willen leben
Auf dieser Erden hie.
13
Das nehmet wohl zu Herzen,
Ihr Völker allgemein,
Das grün Holz leidet Schmerzen,
Mag des Feurs nicht loß seyn.
Wie will es dann ergohne
Wohl an dem dürren Holz,
Mit Feur muß es vergohne,
Bis gar aus ist sein Stolz.
14
Gott thät Sodom verbrennen,
Um ihr sündliches Thun,
Das solt ihr wohl vernehmen,
Ist ein Exempel schon
Allen die gottlos leben,
Hernach in dieser Zeit.
Gott wird ihn`n den Lohn geben,
Höllisch Feur ist ihn`n b`reit.
15
Darum will ich euch geben
Einen gar guten Rath:
Thut bessern euer Leben,
Steht ab von Missethat,
Dann Christus wird Rach geben
Mit ein`m flammenden Feur,
Ueber all die gottlos leben,
In seinem Zorn ung`heur.
16
Jetzt ist er sanft und linde,
Der Herre Jesus Christ,
Darum läßt er verkünden
Sein Wort zu dieser Frist,
Daß ihr es sollet glauben,
Von Herzen werden fromm.
Darnach euch lassen taufen,
Mit ihm machen ein Bund.
17
So ihr es werdet glauben,
Von Herzen nehmen an,
Euch darnach lassen taufen,
All Sünd vermeiden thun:
So werd ihr aufgenommen
Zu Gliedern Christi gleich
Mit ihm werdet ihr kommen
In seines Vaters Reich.
18
Das ist der Weg zum Leben,
Sonst geht kein Straß hinein.
Dahin sollet ihr streben,
Christi Nachfolger seyn.
Wollt ihr recht Glieder werden,
An seinem Leib gemein,
Ihr müßt auf dieser Erden
Von Sünden werden rein.
19
Das würkt der rechte Glaube,
Und die wahrhafte Tauf,
Ihr müßt auch nicht verlaugnen
Sondern steif bleiben drauf,
Verharren bis ans Ende.
So werd ihr selig seyn,
Euch von Gott nicht mehr wenden,
Bis in Tod b`ständig seyn.
20
Welcher also thut leben
Den hat Gott auserkohr`n,
Seine Werk Zeugniß geben,
Daß er ist neu gebohr`n,
Aus dem Wasser und Geiste,
Der ist kein Sünder mehr
Es herrscht nicht mehr sein Fleische,
So wills han Gott der Herr.
21
Solches seyn rechte Christen,
Die also leben thun,
Die all fleischliche Lüsten
Mit Christo b’graben thun,
Die wird Gottes Geist führen
Bis in die Engel Schaar
Daß sie kein Böß anrühren,
Vor Sünd wird ers bewahr`n.
22
Jetzt will ich melden forte
Auch von der Sünden G’mein,
Die sich viel rühmt mit Worten,
Wie sie gut Christen seyn.
Sie sprechen all, sie glauben,
Aber mit ihrem Thun
Seynd sie es gar verlaugnen,
Ich halts vor einen Wahn.
23
Es wird mit ihm vergohne,
Wie mit dem Feigenbaum,
Da Christus Frucht wollt hone,
Fand er kein Feigen dran,
Sondern Blätter alleine.
Also es mit euch gaht,
Wer Frucht sucht, findet keine,
Sondern nur leere Wort.
24
Wenn es der recht Glaub wäre,
Wie ihr euch rühmen thut,
So würd ihr euch bekehren,
All Sünd vermeiden thun.
Wo der Glaub nicht thut leisten
Gute Werk, ist der Tod,
Gleich wie der Leib ohn Geiste,
Wie es geschrieben staht.
25
Also solt ihrs vernehmen,
Wie Christus sagen thut,
Den Baum sollt ihr erkennen
An seinen Früchten gut,
Wer böse Frucht thut tragen,
Das ist ein fauler Baum,
Man wird ihn hauen abe,
Mit Feur verbrennen thun.
26
Darzu ist Christus kommen,
Daß er den Feigenbaum
Umgrabe und bedunge.
Laß ihn noch ein Jahr stohn,
Alsdann so kommt er wieder
Wann er dann kein Frucht findt,
So haut er ihn bald nieder
Mit Feur er ihn entzündt.
27
Wer dann nun will entrinnen
Gottes Zorn und Gewalt,
In dem Feur nicht verbrennen,
Der bekehr sich nur bald.
Dann Christus wird schier kommen,
Ein`m jeden geb`n den Lohn,
Dem Bösen und dem Frommen,
Jedem nach seinem Thun.
28
Das nehmet wohl zu Herzen,
Ihr Völker allgemein,
Gott läßt nicht mit ihm scherzen,
Kein Sünd`r wird selig seyn,
Sondern allein die Frommen,
Die halten seinen Bund,
Werden in sein Reich kommen
Die Bösen in Höllen=Grund.
29
Also will ichs beschliessen,
Gott loben mit Herz und Mund,
Seinen Namen anrufen,
Daß er zu dieser Stund,
Und auch zu allen Zeiten
Helf seinem Volk aus Noth,
Mit seiner Kraft zu streiten,
Ins Leben aus dem Tod.
Amen.