Ein ander schön geistlich Lied.
Im Ton: „Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn, ⁊C. (6)
1
Für Gott den Herren woll`n wir gohn,
Und ihn im Geist anbäten thun,
Aus unsers Herzens Grunde.
Dann er erkennt zu aller Frist,
Was seinem Volk vonnöthen ist,
Gibts ihm zu aller Stunde.
2
Nun solt du aber merken wohl,
Wie man vor Gott recht bäten soll,
Nach seines Herzens Willen,
Von allen Sünden solt du stahn,
In seiner Wahrheit leben thun,
So wirst sein Wort erfüllen.
3
Gott`s Wesen ist die Reinigkeit,
Kein Sünder er bey ihm nicht leidt,
Sondern allein die Frommen,
Die hie thun nach dem Willen sein,
Und meiden allen bösen Schein,
Werden von ihm ang’nommen.
4
Dann weil du in den Sünden lebst,
Sein`m Willen allzeit widerstrebst
Magst dich zu Gott nicht nahen,
Daß du an Creaturen hangst,
Von ihm sein Gaab du nicht erlangst,
Kein Sünder thuts empfahen.
5
Darzu doch Christus kommen ist
Daß er uns hie in dieser Frist
Der Sünden woll entladen.
Wer sich unter sein Creutz ergeit,
Darunter willig dult und leidt,
Dem wird geheilt sein Schaden.
6
Darum so greif die Wahrheit an,
Und thu von allen Sünden stahn,
Dein eigen Leben hassen,
So bist du auf der rechten Bahn,
Als Christus der Herr zeiget an,
Man soll die Welt verlassen.
7
Wann du das thust und lebest recht,
Er dich mit seiner Gnad umfäght,
Die wird dich wohl geleiten
Aus aller Sünd, Ung`rechtigkeit,
Damit du auch wirst zubereit,
Wider die Sünd zu streiten.
8
Gottes Gnad ist der Heilig Geist,
Welcher auch hie der Tröster heißt,
Derselb wird dich vertreten,
Mit Sehnen und mit Seufzen sehr,
Dich berichten Christlicher Lehr,
Zu Gott lehrt er dich bäten.
9
Der Heilig Geist der ist das Pfand,
Zu unserm Erbtheil her gesandt,
Hat uns Christus erworben
Durch Leiden an dem Creutze sein
Damit uns g’holfen von der Pein,
Daß wir nicht sind verdorben.
10
So dich nun führt der Heilig Geist,
Daß du nicht mehr in Sünden leist,
Hat dich Gott neu gebohren
In Christo Jesu seinem Sohn,
In dem bist du genommen an,
Zu seinem Kind erkohren.
11
Alsdann magst du recht vor Gott gahn,
Und ihn wahrhaftig bäten an,
Dann er wird dich erhören
In Christo Jesu seinem Sohn,
Was du in dem begehrest nun,
Deß will er dich gewähren.
12
Das Lob auch Gott gefallen thut,
Welches da g’schicht aus reinem Muth,
Sein Geist thut es gebähren,
Wann er die Herzen füllet voll,
Gott in Gott man anbäten soll,
Ihm geben Lob und Ehre.
13
Darum so bleib auf dieser Bahn
Und thu zu keiner Seiten gahn,
So wird r dir g’wißlich geben
All`s was dir wird vonnöthen seyn,
Gottes Reich wirst du nehmen ein,
Darinnen ewig leben.
14
Darzu helf uns der ewig Gott,
Der alle Ding geschaffen hat,
Im Himmel und auf Erden,
Das seynd all Creaturen g`mein,
Es lob ihn alles, Groß und Klein.
Dem Herren g’hört die Ehre.
Amen.