Ein ander schönes Lied hat Hans Hut zu Augsburg im Gefängniß gemacht, darinnen er gestorben, und darnach An. 1528 verbrannt.
Gehet Im Ton, wie man die sieben Wort singt.
Oder im Jacobs Ton. Oder: lieber Vater, wie bist ⁊c. (5)
1
O Allmächtiger Herre Gott!
Wie gar lieblich sind dein Gebot,
Ueber alles Gold so reine.
Du wirst geehrt alleine
In deiner heilgen G’meine.
2
Dein Will der ist uns offenbar,
Darinn leucht uns die Wahrheit klar,
In allen Creaturen.
Gott hat uns auserkohren,
Darzu auch neugebohren.
3
Den Himmel und das Firmament
Uns zeigen die Werk seiner Händ,
Darzu sein große Ehre.
Im Land und auf dem Meere
Thun wir erkennen lehre.
4
Die Werke Gottes sind überall
Auf hohem Berg und tiefem Thal,
Darzu in ebnen Felden.
Die Vögel in den Wälden
Thun uns die Wahrheit melden.
5
Ein jedes Werk thut preisen Gott,
Wie ers so gut erschaffen hat.
Das thut der Mensch zerbrechen,
Der Wahrheit widersprechen,
Gott wird es an ihm rächen.
6
Die Werke Gottes sind wunderlich,
In rechter Ordnung ewiglich.
Der Mensch soll sie erfahren,
Gott wills ihm offenbaren,
Er soll sie auch bewahren.
7
Drum Gott hat seinen Sohn gesandt,
Der uns die Wahrheit macht bekant,
Und auch den Weg zum Leben:
So wir darnach thun streben,
Sein`n Geist will er uns geben.
8
Der zeigt uns an die Heilig Schrift,
Drin`n Gott sein Testament gestift,
In seinem Sohn so reiche,
In aller Welt zugleiche,
Niemand drum von ihm weiche.
9
Den Tod er überwunden hat,
Ein rechter Mensch und wahrer Gott,
Mit Kraft hat ers beweiset,
Mit Wahrheit uns gespeiset,
Darum wird er gepreiset.
10
Drum sandt er uns den Heil`gen Geist,
Der aller Blöden Tröster heist:
Ins Herz will ers uns schreiben
Daß wir in ihme bleiben,
All` Sünd und Laster meiden.
11
Der Heilig Geist der ist das Pfand,
Der uns zum Erbtheil ist gesandt,
Welch`s Christus uns erworben,
Als er am Creutz gestorben,
Mit der Welt nicht verdorben.
12
Dem Vater sey nun Lob und Ehr
Der ewig bleibt und immermehr,
Und ewig hält sein`n Namen,
Sein`s Sohns wir uns nicht schamen,
Der helf uns ewig, Amen.