Ein ander schön tröstlich Lied.
Im Ton: „In dich hab ich gehoffet, Herr.“ (5)
1
Herr Jesu Christe, starker Gott,
Nun hilf uns jetzt aus dieser Noth,
Die letzt Stund ist vorhanden,
Satan mit seinen Banden
Sucht uns in allen Landen.
2
Dein kleines Häuflein wird geplagt,
Verdrückt, verfolget und verjagt,
Kein Platz ist mehr auf Erden,
Dein Volk will man ermörden,
Nur du magst Helfer werden.
3
O Himmels König Jesus Christ!
Dein Lehr uns süß und heilsam ist,
Wer dein Wahrheit groß achtet,
Und deinem Reich nachtrachtet,
Wird von der Welt verachtet.
4
So muß es je gelitten seyn,
Wer dir nachfolgt in Creutz und Pein,
Der wird der Höll entrinnen,
Dein Himmelreich gewinnen,
Und ewig bleiben drinnen.
5
Es muß ein Kampf voran hin gohn,
Der Mensch muß in der Prob bestohn,
Der Geist den Sieg behalten,
Die Lieb muß nicht erkalten,
Von Gott sich nicht abspalten.
6
Ihr Kinder Gott`s merkt eben drauf,
Daß euch nicht hinder an dem Lauf
Der Menschen Lehr auf Erden,
Ihr Kunst, Pracht, Weiß und Berden,
Muß all`n zu Schanden werden.
7
G`denk wie unser Herr Jesus Christ
Vor uns so willig g’storben ist.
Dem wollen wir nachschlagen,
Sein`n Fußstapfen nachjagen.
Und unser Creutz nachtragen.
8
Christus der macht uns neu und rein,
Gebiert aus seinem Fleisch und Bein,
Sein Blut hat uns erworben,
Da er vor uns ist g`storben
Sonst wär`n wir all verdorben.
9
Glaub fest in ihn und denk daran,
Was uns der Herr Guts hat gethan,
Folg wie er dir thut sagen,
Halt seine Wort vor Augen,
Ihn solt du nicht verlaugnen.
10
Es mag kein Mensch bestohn vor Gott,
Der hie in Trübsal, Angst und Noth
Die Wahrheit will verlassen,
Die Lügen wieder fassen,
Der Herr wird ihn auch hassen.
11
O reicher König ins Himmels Thron,
Erhalt dein arme Unterthan,
Die dir von Herzen trauen
Im Glauben dich anschauen,
Auf dich allein thun bauen.
12
Die Welt die lacht und spottet dein,
Wer dir folgt, muß verspottet seyn,
Man unterdrückt uns Armen,
Laß dichs, o Herr, erbarmen!
Umfang uns mit dein`n Armen.
13
Das Fleisch ist schwach und voller Tück,
O Herr! dein Heil`gen Geist her schick,
Der uns beysteh in Nöthen,
Das Arg aus uns zu jäten,
Den alten Adam tödten.
14
Das Fleisch ist widerspenstig noch,
Es trägt nicht geren Christi Joch,
Die Meerhund uns anbillen
Das Wetter wollest stillen,
Um deines Namens willen.
15
O Herr! dich über uns erbarm,
Und führ uns aus mit starkem Arm
Vom abgöttischen Wesen,
Vom Pharaon erlösen,
Daß wir durch dich genesen.
16
Barmherzig dich erzeug und mild,
Führ uns durchs Meer und Wildniß wild,
Daß wir nicht drin`n verderben,
Uns deinen Geist erwerben,
Das Himmelreich ererben.
17
O Vater in dein`m Himmels Thron,
Mach uns herrlich durch deinen Sohn.
Dein Reich laß uns zukommen,
Das du hast eingenommen.
Und theilest aus den Frommen.
18
Dein Will soll g’schehen spat und früh,
Wie im Himmel, auf Erden hie,
Dein Brod wollest uns geben,
Zur Speiß ins ewig Leben,
Darnach wir sollen streben.
19
In Anfechtung verlaß uns nit,
Vom Argen ledig mach und quit.
Dein ists Reich, Kraft und Namen,
Deins Sohns wir uns nicht schamen,
Und sprechen fröhlich Amen.