Dies Lied haben die sieben Brüder im Gefängniß zu Gmünd gemacht, jeder ein Gesetz.
Und geht Im Ton: „Aus tiefer Noth schrey ich zu dir, HerrGott ⁊C. (3)
1
Aus tiefer Noth schrey ich zu dir,
Ach Gott erhör mein Rufen,
Dein Heil`gen Geist send du zu mir
Hilf uns in Nöthen tiefen,
Wie du Christe bisher hast thon,
Auf dein Befehl wir uns verlohn,
Die Heiden woll`n uns tödten.
2
Das Fleisch ist schwach, das weißt du wohl,
Es fürcht ein kleinen Schmerzen.
So füll uns nun deins Geistes voll,
Deß bitt`n wir dich von Herzen.
Daß wir ans End mögen bestehn,
Und tapfer in das Leiden gehn,
Und nicht fürchten den Schmerzen.
3
Der Geist ist b`reit und willig schon,
Das Leiden zu begehren,
Durch Jesum Christ dein`n lieben Sohn,
Wöllst uns, o Herr, erhören!
Bitten dich auch vor unser Feind,
Die leider gar unwissend seynd,
Denken nicht an dein Zoren.
4
Wir bitten dich Vater und Herr
Als deine liebe Kinder.
Durch Christ dein kleines Häuflein mehr,
Ein Licht in ihn`n anzünde,
Dasselb wär unsers Herzens Lust,
Darnach uns hungert und auch durst,
Würd uns groß Freude bringen.
5
In Gnad hast du uns g’nommen an,
Zu Dienern dir uns g`machte.
Das hab`n wir all mit Willen thon,
Mit deiner Hülf vollbrachte.
In deinem Wort erhalt uns rein,
Wir gehren dir g’horsam zu seyn,
Gieb uns nur Hülf und Troste.
6
Du bist, Herr Gott, der Schutze mein,
An dich woll`n wir uns heben,
So ist es als ein kleine Pein,
Wenn man uns nimmt das Leben.
Du hast uns b`reit in Ewigkeit,
So wir hie leiden Schmach und Streich,
Es wird nicht seyn vergebens.
7
Leib Leben, Seel und Glieder auch,
Hond wir von dir empfangen,
Die woll`n wir dir aufopfern doch,
Zu Lob und Preiß dein`m Namen.
Es ist doch nichts dann Staub und Koth,
Den Geist befehlen wir, o Gott,
Nimm ihn zu deinen Händen.
Amen.
Laus Deo.