Ein neu Christlich Lied.
Geht Im Ton: „Lobet Gott, ihr fromme Christen. (7)
1
All` die ihr jetzund leidet
Verfolgung, Trübsal und Schmach,
Es sey Mann oder Weibe,
Tragts Creutz dem Herren nach,
Am ersten solt du lassen
Dein Leib, auch Ehr und Gut,
Die ungebahnte Strassen,
Gesprengt mit rothem Blut.
2
Billig soll uns erschrecken
Die Angst und große Noth,
Wenn Gott wird auferwecken
All` Menschen von dem Tod.
Und ich muß Antwort geben
Wohl für dem jüngsten G’richt.
Bey Zeit besser dein Leben,
Länger solt beyten nicht.
3
Zum Creutz solt du dich rüsten,
Das ist mein bester Rath,
Eh dann dein Licht verlösche,
Daß du nicht kommst zu spat,
Weil dich der Bräut`gam kennet,
Der heisset JEsus Christ,
Und auch dein Licht noch brennet,
Eh d` Thür verschlossen ist.
4
Der Herr ist ausgeritten
Jetzt in der letzten Zeit.
Er läßt uns alle bitten,
Daß jeder sich bereit,
Und niemand woll ausbleiben,
Zum grossen Abendmahl.
Groß Freud wird man da treiben
In Gott des Vaters Saal.
5
Ein jeder soll da wissen
Wer zu der Hochzeit will,
Daß er auch sey geflissen
Wohl zu dem rechten Ziel.
Es sind die Wort des Herren
Das nimm du eben wahr,
Sie werden dich bekehren,
Wohl zu der Engel Schaar.
6
Flieget alle zum Herren
Es dünkt mich wahrlich gut.
Laßt euch die Welt nicht wehren,
Zu vergiessen eu`r Blut,
Laßt es mit Freuden fliessen
In`n Herren Jesum Christ,
In`n Herren woll`n wirs giessen,
Daraus es kommen ist.
7
Gewalt die thut man treiben
Wider Gott und sein Recht.
Woll`st du an Gott nicht bleiben,
So dich die Welt verschmächt?
Gott wird dich nicht verlassen,
Er führt dich bey der Hand
Die ungebahnte Strassen,
Der Weg ist ungebahnt.
8
Hiemit so solt ihr lieben
Allein des Herren Wort,
Einander darin`n üben,
Zu dringen durch die enge Pfort,
Es seyn so viel der Strassen,
Die uns woll`n führen ab.
Dein Leib und Gut verlasse,
Such ewig Gut und Haab.
9
Ich will euch all ermahnen,
Daß ihr nicht kommt zu spat,
Greifts Creutz bey Zeiten ane,
Dieweil ihr habt die Gnad,
Eh dann uns werd verschlossen
Des Herren Gnaden=Thür.
Sein Blut hat er vergossen,
Verlöscht der Höllen Feu`r.
10
Kehr all deine Gedanken
Allein zu deinem Gott.
Von ihm solt du nicht wanken,
Weil er sein Wohnung hat
Wohl in dein Herz gebauen,
Da treibt ihn niemand aus,
Hab Glauben und Vertrauen,
Dein Haus ist Gottes Haus.
11
Lieblich thun sich gesellen
Wohl zu der Engel Schaar,
Die sich bekehren wollen,
Und nehmen Gott`s Wort wahr,
Daß sie darnach thun leben,
Bis in die Ewigkeit,
Da wird die Sünd vergeben,
Und dort die ewig Freud.
12
Mensch laß dir gehn zu Herzen
Die Angst und große Noth,
Des Herrn Leiden und Schmerzen
Am Creutz den bittern Tod,
Mit fünf tödtlichen Wunden
Am Creutz man ihn sah stohn,
Gegeisselt und gebunden
Trug auf ein dörnen Kron.
13
Nun laßt uns alle bitten
Den Herren Jesum Christ,
Der für uns hat gelitten,
Vom Tod erstanden ist,
Daß er uns nicht woll lassen
In aller Angst und Noth,
Auf dieser rauhen Strassen,
So er gewandelt hat.
14
O weh ihr Schriftgelehrten,
Die ihr den Schlüssel hon.
Ich meyn all die Verkehrten,
Die nicht durch Christum gohn,
Und auch viel Leut verführen
Mit ihrem Menschen=Tand.
Ihr möget all wohl spühren,
Sie bauen auf den Sand.
15
Sie führ`n ein böses Leben,
Das sicht man leider wohl,
Die Christenleut hingeben,
Das Land ist ihr gar voll.
Sie kommen her getreten,
Hond Schäfen=Kleider an,
Den HErren woll`n wir bitten,
Daß er uns woll beystahn.
16
Viel Quaalen und viel Straffen
Müssen die Christen han.
Der Herr mit seinen Waffen
Ist bey uns auf dem Plan.
Er wird gar redlich schlagen
Mit Evangelischer Lehr.
Freut euch in kurzen Tagen,
Erlösung ist nicht ferr.
17
Herzu ruft allen Blinden,
Der Herr will solche hon,
Wo ihr die Lahmen finden,
Die gar nicht können gohn.
Die Städt sind ihn`n verboten,
Darin`n läßt mans nicht gohn,
Welch`s wir betrachten solten,
Man hats dem HErren thon.
18
Selig sind hie die Armen,
Lehrt mich der Herre Gott,
Man solt sich ihr`r erbarmen
So werden sie verspott.
Wie du ihn`n hast gemessen,
Schenkt man dir wieder ein,
Wilt Brod im Himmel essen,
Laß dirs befohlen seyn.
19
Den Durst thät Christus klagen
In seiner letzten Noth,
Schwer an dem Creutz getragen,
Vergoß sein Blut so roth.
Man gab ihm Eßig=Gallen,
Dem wahren Gottes=Sohn,
Wahrlich man thuts ihn`n allen,
Die in den Himmel gohn.
20
Wollff Gerold mit sein`m Namen,
Der leider nicht gesicht,
Den Frommen allesammen
Dies Liedlein hat gedicht,
Daß sie mit Fleiß fort fahren
Allein in Gottes Wort
So wird sie Gott bewahren
Ewiglich hie und dort.
Amen.